Arnim, Bettina von: Die Günderode. Bd. 2. Grünberg u. a., 1840.gen die Philister. -- "Ich bin Gott-atlethe, wer mit Vor zwei Jahren geschrieben am Pfingstmontag. Bäume die ihr mich bergt, mir spiegelt in der Seele Dorthin fließt der Strom und hebt nicht zum Ufer Der hellere Tag flieht, und mein Gedanke lauscht gen die Philiſter. — „Ich bin Gott-atlethe, wer mit Vor zwei Jahren geſchrieben am Pfingſtmontag. Bäume die ihr mich bergt, mir ſpiegelt in der Seele Dorthin fließt der Strom und hebt nicht zum Ufer Der hellere Tag flieht, und mein Gedanke lauſcht <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0048" n="34"/> gen die Philiſter. — „Ich bin Gott-atlethe, wer mit<lb/> mir ringen wird der mag meinen Triumph ohne Waffen<lb/> um ſo tiefer fühlen. Ich bin dann, und <hi rendition="#g">ſie</hi> ſind nicht<lb/> mehr, die mit mir ringen; und wen ich nicht überwinde<lb/> der reicht auch nicht an mich heran mich zu bekämpfen.“<lb/> — Ja ich fühls deutlich wie tief Recht Du haſt, es iſt<lb/> einzig reine und heilige Sprachquelle, die Wahrheit<lb/> ohne Beweis führen. Sprach und Geiſt müſſen ſich lie¬<lb/> ben und da brauchts keiner Beweiſe für einander, ihr<lb/> gegenſeitiges Erfaſſen iſt Liebe die ſich in ewigen Ge¬<lb/> fühlen zu den Sternen hebt, — Du biſt überwunden<lb/> Du biſt ein Gefangner des Geiſtes — er beſitzt Dich<lb/> und tritt vor, und ſpricht Dich aus. — Gute Nacht!<lb/> ſchon ſehr ſpät. —</p><lb/> <p rendition="#right">Vor zwei Jahren geſchrieben am Pfingſtmontag.</p><lb/> <p>Bäume die ihr mich bergt, mir ſpiegelt in der Seele<lb/> ſich, euer dämmernd Grün, und von euern Wipfeln<lb/> ſeh ich ſehnend in die Weite.</p><lb/> <p>Dorthin fließt der Strom und hebt nicht zum Ufer<lb/> die Wellen, und es jagt nicht mit den Wolken, ſeine<lb/> fröhlichen Schiffe, der Wind.</p><lb/> <p>Der hellere Tag flieht, und mein Gedanke lauſcht<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [34/0048]
gen die Philiſter. — „Ich bin Gott-atlethe, wer mit
mir ringen wird der mag meinen Triumph ohne Waffen
um ſo tiefer fühlen. Ich bin dann, und ſie ſind nicht
mehr, die mit mir ringen; und wen ich nicht überwinde
der reicht auch nicht an mich heran mich zu bekämpfen.“
— Ja ich fühls deutlich wie tief Recht Du haſt, es iſt
einzig reine und heilige Sprachquelle, die Wahrheit
ohne Beweis führen. Sprach und Geiſt müſſen ſich lie¬
ben und da brauchts keiner Beweiſe für einander, ihr
gegenſeitiges Erfaſſen iſt Liebe die ſich in ewigen Ge¬
fühlen zu den Sternen hebt, — Du biſt überwunden
Du biſt ein Gefangner des Geiſtes — er beſitzt Dich
und tritt vor, und ſpricht Dich aus. — Gute Nacht!
ſchon ſehr ſpät. —
Vor zwei Jahren geſchrieben am Pfingſtmontag.
Bäume die ihr mich bergt, mir ſpiegelt in der Seele
ſich, euer dämmernd Grün, und von euern Wipfeln
ſeh ich ſehnend in die Weite.
Dorthin fließt der Strom und hebt nicht zum Ufer
die Wellen, und es jagt nicht mit den Wolken, ſeine
fröhlichen Schiffe, der Wind.
Der hellere Tag flieht, und mein Gedanke lauſcht
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