Nicht jenes Licht das auf der Erde gastet Und trügerisch dem Forscher nur entflieht, Nein, jenes Ursein das hier unten rastet Und rein nur in der Lebensquelle glüht. Die unvermischten Schätze wollt' ich heben Die nicht der Schein der Oberwelt berührt Die Urkraft, die, der Perle gleich, vom Leben Des Daseins Meer in seinen Tiefen führt. Das Leben in dem Schooß des Lebens schauen, Wie es sich kindlich an die Mutter schlingt In ihrer Werkstatt die Natur erschauen, Sehn, wie die Schöpfung ihr am Busen liegt.
Erdgeister.
So wiss! es ruht die ew'ge Lebensfülle Gebunden hier noch in des Schlafes Hülle Und lebt und regt sich kaum, Sie hat nicht Lippen um sich auszusprechen, Noch kann sie nicht des Schweigens Siegel brechen, Ihr Dasein ist noch Traum -- Und wir, wir sorgen daß noch Schlaf sie decke Daß sie nicht wache, eh' die Zeit sie wecke.
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Erdgeiſter.
So wollteſt in der Nacht das Licht du finden?
Wandrer.
Nicht jenes Licht das auf der Erde gaſtet Und trügeriſch dem Forſcher nur entflieht, Nein, jenes Urſein das hier unten raſtet Und rein nur in der Lebensquelle glüht. Die unvermiſchten Schätze wollt' ich heben Die nicht der Schein der Oberwelt berührt Die Urkraft, die, der Perle gleich, vom Leben Des Daſeins Meer in ſeinen Tiefen führt. Das Leben in dem Schooß des Lebens ſchauen, Wie es ſich kindlich an die Mutter ſchlingt In ihrer Werkſtatt die Natur erſchauen, Sehn, wie die Schöpfung ihr am Buſen liegt.
Erdgeiſter.
So wiſſ! es ruht die ew'ge Lebensfülle Gebunden hier noch in des Schlafes Hülle Und lebt und regt ſich kaum, Sie hat nicht Lippen um ſich auszuſprechen, Noch kann ſie nicht des Schweigens Siegel brechen, Ihr Daſein iſt noch Traum — Und wir, wir ſorgen daß noch Schlaf ſie decke Daß ſie nicht wache, eh' die Zeit ſie wecke.
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Erdgeiſter.
So wollteſt in der Nacht das Licht du finden?
Wandrer.
Nicht jenes Licht das auf der Erde gaſtet
Und trügeriſch dem Forſcher nur entflieht,
Nein, jenes Urſein das hier unten raſtet
Und rein nur in der Lebensquelle glüht.
Die unvermiſchten Schätze wollt' ich heben
Die nicht der Schein der Oberwelt berührt
Die Urkraft, die, der Perle gleich, vom Leben
Des Daſeins Meer in ſeinen Tiefen führt.
Das Leben in dem Schooß des Lebens ſchauen,
Wie es ſich kindlich an die Mutter ſchlingt
In ihrer Werkſtatt die Natur erſchauen,
Sehn, wie die Schöpfung ihr am Buſen liegt.
Erdgeiſter.
So wiſſ! es ruht die ew'ge Lebensfülle
Gebunden hier noch in des Schlafes Hülle
Und lebt und regt ſich kaum,
Sie hat nicht Lippen um ſich auszuſprechen,
Noch kann ſie nicht des Schweigens Siegel brechen,
Ihr Daſein iſt noch Traum —
Und wir, wir ſorgen daß noch Schlaf ſie decke
Daß ſie nicht wache, eh' die Zeit ſie wecke.
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Arnim, Bettina von: Die Günderode. Bd. 1. Grünberg u. a., 1840, S. 345. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnimb_guenderode01_1840/361>, abgerufen am 16.07.2024.
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