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Arnim, Bettina von: Die Günderode. Bd. 1. Grünberg u. a., 1840.

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zur Besonnenheit bringen, und schilt mich einen Fa¬
selhans, und klagt mich an ich versäume Dich, ich
mache mir selber Vorwürfe und kann doch nach al¬
lem Überlegen zu keinem besseren Resultat kommen als
eben Dich ganz Dir selber überlassen. -- Der Clemens
meint Du habest ein enormes Talent zu jeder Kunst,
und es müsse die Steine am Wege erbarmen Dich so
dahin schlampen zu lassen, Deine Selbstzufriedenheit
hänge davon ab daß Du Dich mit Leib und Seel ein¬
mal dran gebest, es sei der Schlüssel Deines ganzen
Lebens. -- Ich darf ihm nicht sagen daß Du ein Reli¬
gionsstifter bist, und die ganze Menschheit auf Dich
genommen hast, und willst sie lassen von der Luft le¬
ben, und bildungslos dahertappen, und willst nichts
Gekochtes mehr essen, von lauter rohen Moorüben und
Zwiebel leben, und die Bratspieße alle zum Teufel wer¬
fen, und Dir das ganze Taunusgebirg zur Gesellschaft
bitten und daß Deine Religion schweben solle, und daß
Du in dem Gärtner einen adeligen Herrn entdeckt hast,
das darf ich ihm doch alles nicht sagen. Was soll ich
ihm denn sagen? -- Da helf mir doch einmal ein bischen
drauf. --Der rasche Wechsel von Anregungen in Deinen
Briefen würden dem Clemens die Haare zu Berge ste¬

zur Beſonnenheit bringen, und ſchilt mich einen Fa¬
ſelhans, und klagt mich an ich verſäume Dich, ich
mache mir ſelber Vorwürfe und kann doch nach al¬
lem Überlegen zu keinem beſſeren Reſultat kommen als
eben Dich ganz Dir ſelber überlaſſen. — Der Clemens
meint Du habeſt ein enormes Talent zu jeder Kunſt,
und es müſſe die Steine am Wege erbarmen Dich ſo
dahin ſchlampen zu laſſen, Deine Selbſtzufriedenheit
hänge davon ab daß Du Dich mit Leib und Seel ein¬
mal dran gebeſt, es ſei der Schlüſſel Deines ganzen
Lebens. — Ich darf ihm nicht ſagen daß Du ein Reli¬
gionsſtifter biſt, und die ganze Menſchheit auf Dich
genommen haſt, und willſt ſie laſſen von der Luft le¬
ben, und bildungslos dahertappen, und willſt nichts
Gekochtes mehr eſſen, von lauter rohen Moorüben und
Zwiebel leben, und die Bratſpieße alle zum Teufel wer¬
fen, und Dir das ganze Taunusgebirg zur Geſellſchaft
bitten und daß Deine Religion ſchweben ſolle, und daß
Du in dem Gärtner einen adeligen Herrn entdeckt haſt,
das darf ich ihm doch alles nicht ſagen. Was ſoll ich
ihm denn ſagen? — Da helf mir doch einmal ein bischen
drauf. —Der raſche Wechſel von Anregungen in Deinen
Briefen würden dem Clemens die Haare zu Berge ſte¬

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[292/0308] zur Beſonnenheit bringen, und ſchilt mich einen Fa¬ ſelhans, und klagt mich an ich verſäume Dich, ich mache mir ſelber Vorwürfe und kann doch nach al¬ lem Überlegen zu keinem beſſeren Reſultat kommen als eben Dich ganz Dir ſelber überlaſſen. — Der Clemens meint Du habeſt ein enormes Talent zu jeder Kunſt, und es müſſe die Steine am Wege erbarmen Dich ſo dahin ſchlampen zu laſſen, Deine Selbſtzufriedenheit hänge davon ab daß Du Dich mit Leib und Seel ein¬ mal dran gebeſt, es ſei der Schlüſſel Deines ganzen Lebens. — Ich darf ihm nicht ſagen daß Du ein Reli¬ gionsſtifter biſt, und die ganze Menſchheit auf Dich genommen haſt, und willſt ſie laſſen von der Luft le¬ ben, und bildungslos dahertappen, und willſt nichts Gekochtes mehr eſſen, von lauter rohen Moorüben und Zwiebel leben, und die Bratſpieße alle zum Teufel wer¬ fen, und Dir das ganze Taunusgebirg zur Geſellſchaft bitten und daß Deine Religion ſchweben ſolle, und daß Du in dem Gärtner einen adeligen Herrn entdeckt haſt, das darf ich ihm doch alles nicht ſagen. Was ſoll ich ihm denn ſagen? — Da helf mir doch einmal ein bischen drauf. —Der raſche Wechſel von Anregungen in Deinen Briefen würden dem Clemens die Haare zu Berge ſte¬

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Zitationshilfe: Arnim, Bettina von: Die Günderode. Bd. 1. Grünberg u. a., 1840, S. 292. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnimb_guenderode01_1840/308>, abgerufen am 25.11.2024.