schenk für den Oedipus, da hab ich ihn wählen lassen unter meinen Papieren, da hat er den hervorgezogen.
Lese hier den Klaggesang dem Päan geweiht, obs Dir nicht durch die Seele weint.
Weh! Weh! Weh! Weh! Ach! wohin auf Erden? Jo! Dämon! wo reissest du hin?
Jo! Nachtwolke mein! du furchtbare, Umwogend, unbezähmt, unüberwältigt! O mir! wie fährt in mich Mit diesen Stacheln Ein Treiben der Übel!
Apollon wars, Apollon, o ihr Lieben. Der das Wehe vollbracht, Hier meine, meine Leiden. Ich Leidender Was sollt ich sehn, Dem zu schauen nichts süß war.
Was hab ich noch zu sehen und zu lieben, Was Freundliches zu hören?-- ihr Lieben! Führt aus dem Orte geschwind mich, Führt, o ihr Lieben! den ganz Elenden, Den Verfluchtesten und auch Den Göttern verhaßt am meisten unter den Menschen.
so hab ich mir die Zeilen zusammengerückt sie zu singen, diese Leidensprache, und sie fesselt mich an seine Ferse, der sich Frevler nennt.
Wirf aus dem Lande mich, so schnell du kannst, Wo ich mit Menschen ins Gespräch nicht komme.
ſchenk für den Oedipus, da hab ich ihn wählen laſſen unter meinen Papieren, da hat er den hervorgezogen.
Leſe hier den Klaggeſang dem Päan geweiht, obs Dir nicht durch die Seele weint.
Weh! Weh! Weh! Weh! Ach! wohin auf Erden? Jo! Dämon! wo reissest du hin?
Jo! Nachtwolke mein! du furchtbare, Umwogend, unbezähmt, unüberwältigt! O mir! wie fährt in mich Mit dieſen Stacheln Ein Treiben der Übel!
Apollon wars, Apollon, o ihr Lieben. Der das Wehe vollbracht, Hier meine, meine Leiden. Ich Leidender Was ſollt ich ſehn, Dem zu ſchauen nichts ſüß war.
Was hab ich noch zu ſehen und zu lieben, Was Freundliches zu hören?— ihr Lieben! Führt aus dem Orte geſchwind mich, Führt, o ihr Lieben! den ganz Elenden, Den Verfluchteſten und auch Den Göttern verhaßt am meiſten unter den Menſchen.
ſo hab ich mir die Zeilen zuſammengerückt ſie zu ſingen, dieſe Leidenſprache, und ſie feſſelt mich an ſeine Ferſe, der ſich Frevler nennt.
Wirf aus dem Lande mich, ſo ſchnell du kannſt, Wo ich mit Menſchen ins Geſpräch nicht komme.
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ſchenk für den Oedipus, da hab ich ihn wählen laſſen
unter meinen Papieren, da hat er den hervorgezogen.
Leſe hier den Klaggeſang dem Päan geweiht, obs
Dir nicht durch die Seele weint.
Weh! Weh! Weh! Weh!
Ach! wohin auf Erden?
Jo! Dämon! wo reissest du hin?
Jo! Nachtwolke mein! du furchtbare,
Umwogend, unbezähmt, unüberwältigt!
O mir! wie fährt in mich
Mit dieſen Stacheln
Ein Treiben der Übel!
Apollon wars, Apollon, o ihr Lieben.
Der das Wehe vollbracht,
Hier meine, meine Leiden.
Ich Leidender
Was ſollt ich ſehn,
Dem zu ſchauen nichts ſüß war.
Was hab ich noch zu ſehen und zu lieben,
Was Freundliches zu hören?— ihr Lieben!
Führt aus dem Orte geſchwind mich,
Führt, o ihr Lieben! den ganz Elenden,
Den Verfluchteſten und auch
Den Göttern verhaßt am meiſten unter den Menſchen.
ſo hab ich mir die Zeilen zuſammengerückt ſie zu ſingen,
dieſe Leidenſprache, und ſie feſſelt mich an ſeine Ferſe,
der ſich Frevler nennt.
Wirf aus dem Lande mich, ſo ſchnell du kannſt,
Wo ich mit Menſchen ins Geſpräch nicht komme.
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Arnim, Bettina von: Die Günderode. Bd. 1. Grünberg u. a., 1840, S. 227. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnimb_guenderode01_1840/243>, abgerufen am 20.07.2024.
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