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Arnim, Bettina von: Die Günderode. Bd. 1. Grünberg u. a., 1840.

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wie ein ewig lebender Blick-- und als wenn von ihm
mein Leben abhing. -- Aber davon will ich auch nicht
reden. -- Von der Eselsparthie gestern nach Rauhen¬
thal, sie ist zu Wasser geworden aber erst am End, es
kam ein ungeheurer Platzregen wie wir noch eine halbe
Stunde von der Heimkehr entfernt waren, das zusam¬
menlaufende Wasser von den Bergen herab ins Thal
gab ordentlich Seen, die der Wind wellig kräuselte. --
Und wie die Esel mitten durchs Wasser pfatschten mit
uns, kam ein ungeheurer Donnerschlag, die meisten
schrieen auf, die Esel schrieen nicht, aber sie warfen
uns alle mit einemmal herunter in die Pfützen und
da konnt keiner sich halten, nur der Engländer
wollte es zwingen mit seinen langen Beinen, der Esel
warf sich nieder und bäumte sich, und so galopirten
alle Esel fort, daß sie im Nu aus den Augen waren,
die Eseltreiber hinterdrein, denen nachgerufen wurde,
uns Laternen zu schicken. Der ganze Haufe consultirte
in der Pfütze, setzte sich nach wieder erlangter Besinnung
in Bewegung, auf das verwirrte Untereinanderschreien
folgte bald Stille, der Weg war zu beschwerlich als
daß man auf etwas anders denken konnte als nur wie
man den Fuß mit sammt dem Schuh wieder aus dem
Morast heben wolle, dies aber war nicht möglich, die

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wie ein ewig lebender Blick— und als wenn von ihm
mein Leben abhing. — Aber davon will ich auch nicht
reden. — Von der Eſelsparthie geſtern nach Rauhen¬
thal, ſie iſt zu Waſſer geworden aber erſt am End, es
kam ein ungeheurer Platzregen wie wir noch eine halbe
Stunde von der Heimkehr entfernt waren, das zuſam¬
menlaufende Waſſer von den Bergen herab ins Thal
gab ordentlich Seen, die der Wind wellig kräuſelte. —
Und wie die Eſel mitten durchs Waſſer pfatſchten mit
uns, kam ein ungeheurer Donnerſchlag, die meiſten
ſchrieen auf, die Eſel ſchrieen nicht, aber ſie warfen
uns alle mit einemmal herunter in die Pfützen und
da konnt keiner ſich halten, nur der Engländer
wollte es zwingen mit ſeinen langen Beinen, der Eſel
warf ſich nieder und bäumte ſich, und ſo galopirten
alle Eſel fort, daß ſie im Nu aus den Augen waren,
die Eſeltreiber hinterdrein, denen nachgerufen wurde,
uns Laternen zu ſchicken. Der ganze Haufe conſultirte
in der Pfütze, ſetzte ſich nach wieder erlangter Beſinnung
in Bewegung, auf das verwirrte Untereinanderſchreien
folgte bald Stille, der Weg war zu beſchwerlich als
daß man auf etwas anders denken konnte als nur wie
man den Fuß mit ſammt dem Schuh wieder aus dem
Moraſt heben wolle, dies aber war nicht möglich, die

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[129/0145] wie ein ewig lebender Blick— und als wenn von ihm mein Leben abhing. — Aber davon will ich auch nicht reden. — Von der Eſelsparthie geſtern nach Rauhen¬ thal, ſie iſt zu Waſſer geworden aber erſt am End, es kam ein ungeheurer Platzregen wie wir noch eine halbe Stunde von der Heimkehr entfernt waren, das zuſam¬ menlaufende Waſſer von den Bergen herab ins Thal gab ordentlich Seen, die der Wind wellig kräuſelte. — Und wie die Eſel mitten durchs Waſſer pfatſchten mit uns, kam ein ungeheurer Donnerſchlag, die meiſten ſchrieen auf, die Eſel ſchrieen nicht, aber ſie warfen uns alle mit einemmal herunter in die Pfützen und da konnt keiner ſich halten, nur der Engländer wollte es zwingen mit ſeinen langen Beinen, der Eſel warf ſich nieder und bäumte ſich, und ſo galopirten alle Eſel fort, daß ſie im Nu aus den Augen waren, die Eſeltreiber hinterdrein, denen nachgerufen wurde, uns Laternen zu ſchicken. Der ganze Haufe conſultirte in der Pfütze, ſetzte ſich nach wieder erlangter Beſinnung in Bewegung, auf das verwirrte Untereinanderſchreien folgte bald Stille, der Weg war zu beſchwerlich als daß man auf etwas anders denken konnte als nur wie man den Fuß mit ſammt dem Schuh wieder aus dem Moraſt heben wolle, dies aber war nicht möglich, die 6**

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Zitationshilfe: Arnim, Bettina von: Die Günderode. Bd. 1. Grünberg u. a., 1840, S. 129. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnimb_guenderode01_1840/145>, abgerufen am 29.11.2024.