Arnim, Bettina von: Die Günderode. Bd. 1. Grünberg u. a., 1840.Charon. Sieh die Schlange zu deinen Füßen, Immortalita. Ungütiger Greis, wenn es mich Charon. Wir sind im Land des Schweigens. Immortalita. Wahrsage mir noch einmal. Charon. Ich hasse die Rede. Immortalita. Rede! Rede! Charon. Frage Hekate (er fährt hinweg). Immortalita (streut Weihrauch auf den Altar). He¬ Hekate. Mächtige Beschwörerin! Was rufst du Immortalita. O vergieb Hekate! und erhöre He¬
Charon. Sieh die Schlange zu deinen Füßen, Immortalita. Ungütiger Greis, wenn es mich Charon. Wir ſind im Land des Schweigens. Immortalita. Wahrſage mir noch einmal. Charon. Ich haſſe die Rede. Immortalita. Rede! Rede! Charon. Frage Hekate (er fährt hinweg). Immortalita (ſtreut Weihrauch auf den Altar). He¬ Hekate. Mächtige Beſchwörerin! Was rufſt du Immortalita. O vergieb Hekate! und erhöre He¬
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Charon. Sieh die Schlange zu deinen Füßen,
noch iſt ſie feſt geſchloſſen, der Zauber dauert ſo lange
dieſer Kreis dich umſchließt, du weißt es, warum fragſt
du mich?
Immortalita. Ungütiger Greis, wenn es mich
nun tröſtet, die Verheißung einer beſſern Zukunft noch
einmal zu vernehmen, warum verſagſt du mir ein
freundlich Wort?
Charon. Wir ſind im Land des Schweigens.
Immortalita. Wahrſage mir noch einmal.
Charon. Ich haſſe die Rede.
Immortalita. Rede! Rede!
Charon. Frage Hekate (er fährt hinweg).
Immortalita (ſtreut Weihrauch auf den Altar). He¬
kate! der Mitternacht Göttin! der Zukunft Enthüllerin
die ſchläft in des Nichtſeins dunklem Schooß! Geheim¬
nißvolle Hekate! Hekate! erſcheine.
Hekate. Mächtige Beſchwörerin! Was rufſt du
mich aus den Höhlen ewiger Mitternacht; dies Ufer
iſt mir verhaßt, ſein Dunkel zu helle, ja mir däucht ein
niedrer Schein aus des Lebens Lande habe hierher
ſich verirrt.
Immortalita. O vergieb Hekate! und erhöre
meine Bitte.
He¬
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