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[Arnim, Bettina von]: Tagebuch. Berlin, 1835.

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Wir sprachen auch von der Schönheit: Schönheit
ist wenn der Leib von dem Geist, den er herbergt ganz
durchdrungen ist. Wenn das Licht des Geistes von dem
Leib den er durchdringt ausströmt und seine Formen
umkreis't das ist Schönheit. Dein Blick ist schön, weil
er das Licht Deines Geistes ausströmt und in diesem
Lichte schwimmt.

Der reine Geist bildet sich einen reinen Leib im
Wort, das ist die Schönheit der Poesie. Dein Wort
ist schön weil der Geist, den es herbergt hindurch dringt
und es umströmt.

Schönheit vergeht nicht! der Sinn, der sie in sich
aufnimmt hat sie ewig und sie vergeht ihm nicht.

Nicht das Bild das sie spiegelt, nicht die Form,
die ihren Geist ausspricht, hat die Schönheit: nur der
hat sie, der in diesem Spiegel den eignen Geist ahndet
und ersehnt.

Schönheit bildet sich in dem, der sie sucht, und im
Bilde wiederzugeben sucht, und in dem, der sie erkennt
und sich ihr gleich zu bilden sehnt.

Jeder ächte Mensch ist Künstler, er sucht die Schön-
heit, und sucht sie wiederzugeben so weit er sie zu fassen
vermag. Jeder ächte Mensch bedarf der Schönheit als
der einzigen Nahrung des Geistes.

Wir ſprachen auch von der Schönheit: Schönheit
iſt wenn der Leib von dem Geiſt, den er herbergt ganz
durchdrungen iſt. Wenn das Licht des Geiſtes von dem
Leib den er durchdringt ausſtrömt und ſeine Formen
umkreiſ't das iſt Schönheit. Dein Blick iſt ſchön, weil
er das Licht Deines Geiſtes ausſtrömt und in dieſem
Lichte ſchwimmt.

Der reine Geiſt bildet ſich einen reinen Leib im
Wort, das iſt die Schönheit der Poeſie. Dein Wort
iſt ſchön weil der Geiſt, den es herbergt hindurch dringt
und es umſtrömt.

Schönheit vergeht nicht! der Sinn, der ſie in ſich
aufnimmt hat ſie ewig und ſie vergeht ihm nicht.

Nicht das Bild das ſie ſpiegelt, nicht die Form,
die ihren Geiſt ausſpricht, hat die Schönheit: nur der
hat ſie, der in dieſem Spiegel den eignen Geiſt ahndet
und erſehnt.

Schönheit bildet ſich in dem, der ſie ſucht, und im
Bilde wiederzugeben ſucht, und in dem, der ſie erkennt
und ſich ihr gleich zu bilden ſehnt.

Jeder ächte Menſch iſt Künſtler, er ſucht die Schön-
heit, und ſucht ſie wiederzugeben ſo weit er ſie zu faſſen
vermag. Jeder ächte Menſch bedarf der Schönheit als
der einzigen Nahrung des Geiſtes.

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[91/0101] Wir ſprachen auch von der Schönheit: Schönheit iſt wenn der Leib von dem Geiſt, den er herbergt ganz durchdrungen iſt. Wenn das Licht des Geiſtes von dem Leib den er durchdringt ausſtrömt und ſeine Formen umkreiſ't das iſt Schönheit. Dein Blick iſt ſchön, weil er das Licht Deines Geiſtes ausſtrömt und in dieſem Lichte ſchwimmt. Der reine Geiſt bildet ſich einen reinen Leib im Wort, das iſt die Schönheit der Poeſie. Dein Wort iſt ſchön weil der Geiſt, den es herbergt hindurch dringt und es umſtrömt. Schönheit vergeht nicht! der Sinn, der ſie in ſich aufnimmt hat ſie ewig und ſie vergeht ihm nicht. Nicht das Bild das ſie ſpiegelt, nicht die Form, die ihren Geiſt ausſpricht, hat die Schönheit: nur der hat ſie, der in dieſem Spiegel den eignen Geiſt ahndet und erſehnt. Schönheit bildet ſich in dem, der ſie ſucht, und im Bilde wiederzugeben ſucht, und in dem, der ſie erkennt und ſich ihr gleich zu bilden ſehnt. Jeder ächte Menſch iſt Künſtler, er ſucht die Schön- heit, und ſucht ſie wiederzugeben ſo weit er ſie zu faſſen vermag. Jeder ächte Menſch bedarf der Schönheit als der einzigen Nahrung des Geiſtes.

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Zitationshilfe: [Arnim, Bettina von]: Tagebuch. Berlin, 1835, S. 91. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnimb_goethe03_1835/101>, abgerufen am 09.11.2024.