Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 3. Heidelberg, 1808.Zwey Bretcher abschabe, Und lat mer anstimme Die Sterbegesänge: "Da leit nu der Esel "Die quer und die länge, "Der allzeit gesteckt hat in Liebesaffäre, "Zu Erde muß wern. Hölzerne Noth. S hätt sich mol ener zu mer welle küpple, Häts Lädel n'in welle krüpple, Un als er maint er stoht, Heb ich de Händ blümbe loth, Dazu uf et Mist, Dü Hönd der de bist, Jetz westa was Gosategeh ist. Er hätt mi au mol zum Tanz welle führe, Hätt welle mit mer agire, Er tanzt wie e Bär so toll, Mer mänt er hätt sich g'soffe voll, Der wüst Sapperlot, Er tanzt wie er goht, 'S is glatt e hölzerne Noth. Zwey Bretcher abſchabe, Und lat mer anſtimme Die Sterbegeſaͤnge: „Da leit nu der Eſel „Die quer und die laͤnge, „Der allzeit geſteckt hat in Liebesaffaͤre, „Zu Erde muß wern. Hoͤlzerne Noth. S haͤtt ſich mol ener zu mer welle kuͤpple, Haͤts Laͤdel n'in welle kruͤpple, Un als er maint er ſtoht, Heb ich de Haͤnd bluͤmbe loth, Dazu uf et Miſt, Duͤ Hoͤnd der de biſt, Jetz weſta was Goſategeh iſt. Er haͤtt mi au mol zum Tanz welle fuͤhre, Haͤtt welle mit mer agire, Er tanzt wie e Baͤr ſo toll, Mer maͤnt er haͤtt ſich g'ſoffe voll, Der wuͤſt Sapperlot, Er tanzt wie er goht, 'S is glatt e hoͤlzerne Noth. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <lg n="4"> <pb facs="#f0076" n="66"/> <l>Zwey Bretcher abſchabe,</l><lb/> <l>Und lat mer zwey firige Herzer druf mahle.</l><lb/> <l>Ich kann ſie bezahle.</l> </lg><lb/> <lg n="5"> <l>Und lat mer anſtimme</l><lb/> <l>Die Sterbegeſaͤnge:</l><lb/> <l>„Da leit nu der Eſel</l><lb/> <l>„Die quer und die laͤnge,</l><lb/> <l>„Der allzeit geſteckt hat in Liebesaffaͤre,</l><lb/> <l>„Zu Erde muß wern.</l> </lg> </lg> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">Hoͤlzerne Noth</hi>.</head><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l><hi rendition="#in">S</hi> haͤtt ſich mol ener zu mer welle kuͤpple,</l><lb/> <l>Haͤts Laͤdel n'in welle kruͤpple,</l><lb/> <l>Un als er maint er ſtoht,</l><lb/> <l>Heb ich de Haͤnd bluͤmbe loth,</l><lb/> <l>Dazu uf et Miſt,</l><lb/> <l>Duͤ Hoͤnd der de biſt,</l><lb/> <l>Jetz weſta was Goſategeh iſt.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Er haͤtt mi au mol zum Tanz welle fuͤhre,</l><lb/> <l>Haͤtt welle mit mer agire,</l><lb/> <l>Er tanzt wie e Baͤr ſo toll,</l><lb/> <l>Mer maͤnt er haͤtt ſich g'ſoffe voll,</l><lb/> <l>Der wuͤſt Sapperlot,</l><lb/> <l>Er tanzt wie er goht,</l><lb/> <l>'S is glatt e hoͤlzerne Noth.</l> </lg><lb/> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [66/0076]
Zwey Bretcher abſchabe,
Und lat mer zwey firige Herzer druf mahle.
Ich kann ſie bezahle.
Und lat mer anſtimme
Die Sterbegeſaͤnge:
„Da leit nu der Eſel
„Die quer und die laͤnge,
„Der allzeit geſteckt hat in Liebesaffaͤre,
„Zu Erde muß wern.
Hoͤlzerne Noth.
S haͤtt ſich mol ener zu mer welle kuͤpple,
Haͤts Laͤdel n'in welle kruͤpple,
Un als er maint er ſtoht,
Heb ich de Haͤnd bluͤmbe loth,
Dazu uf et Miſt,
Duͤ Hoͤnd der de biſt,
Jetz weſta was Goſategeh iſt.
Er haͤtt mi au mol zum Tanz welle fuͤhre,
Haͤtt welle mit mer agire,
Er tanzt wie e Baͤr ſo toll,
Mer maͤnt er haͤtt ſich g'ſoffe voll,
Der wuͤſt Sapperlot,
Er tanzt wie er goht,
'S is glatt e hoͤlzerne Noth.
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