Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 3. Heidelberg, 1808.Da war auch hier kein reicher Mann, Droben in der Hausfirst Hängen die langen Mettwürst, Gebt uns von den langen, Laßt die kurzen hangen, Sind sie etwas kleine, Gebt uns zwei für eine; Sind sie ein wenig zerbrochen, So sind sie leichter kochen, Sind sie etwas fett, Je besser es uns schmeckt. Havele Hahne. (Zur Fastnacht gehn die Kinder am Rhein mit einem Korb, in dem ein Havele havele Hahne, Fastennacht geht ane, Droben in dem Hinkelhaus, Hängt ein Korb mit Eier raus; Droben in der Firste, Hängen die Bratwürste, Gebt uns die langen, Laßt die kurzen hangen, Da war auch hier kein reicher Mann, Droben in der Hausfirſt Haͤngen die langen Mettwuͤrſt, Gebt uns von den langen, Laßt die kurzen hangen, Sind ſie etwas kleine, Gebt uns zwei fuͤr eine; Sind ſie ein wenig zerbrochen, So ſind ſie leichter kochen, Sind ſie etwas fett, Je beſſer es uns ſchmeckt. Havele Hahne. (Zur Faſtnacht gehn die Kinder am Rhein mit einem Korb, in dem ein Havele havele Hahne, Faſtennacht geht ane, Droben in dem Hinkelhaus, Haͤngt ein Korb mit Eier raus; Droben in der Firſte, Haͤngen die Bratwuͤrſte, Gebt uns die langen, Laßt die kurzen hangen, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <lg n="2"> <pb facs="#f0289" n="21"/> <l>Da war auch hier kein reicher Mann,</l><lb/> <l>Der uns den Beutel fuͤllen kann,</l><lb/> <l>Mit einem Schilling drei, vier oder mehr</l><lb/> <l>Wenns auch ein halber Thaler waͤr.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>Droben in der Hausfirſt</l><lb/> <l>Haͤngen die langen Mettwuͤrſt,</l><lb/> <l>Gebt uns von den langen,</l><lb/> <l>Laßt die kurzen hangen,</l><lb/> <l>Sind ſie etwas kleine,</l><lb/> <l>Gebt uns zwei fuͤr eine;</l><lb/> <l>Sind ſie ein wenig zerbrochen,</l><lb/> <l>So ſind ſie leichter kochen,</l><lb/> <l>Sind ſie etwas fett,</l><lb/> <l>Je beſſer es uns ſchmeckt.</l> </lg> </lg> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">Havele Hahne</hi>.</head><lb/> <p>(Zur Faſtnacht gehn die Kinder am Rhein mit einem Korb, in dem ein<lb/> gebundener Hahn liegt, ſie ſchauckeln mit ihm und ſingen:)</p><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l><hi rendition="#in">H</hi>avele havele Hahne,</l><lb/> <l>Faſtennacht geht ane,</l><lb/> <l>Droben in dem Hinkelhaus,</l><lb/> <l>Haͤngt ein Korb mit Eier raus;</l><lb/> <l>Droben in der Firſte,</l><lb/> <l>Haͤngen die Bratwuͤrſte,</l><lb/> <l>Gebt uns die langen,</l><lb/> <l>Laßt die kurzen hangen,</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [21/0289]
Da war auch hier kein reicher Mann,
Der uns den Beutel fuͤllen kann,
Mit einem Schilling drei, vier oder mehr
Wenns auch ein halber Thaler waͤr.
Droben in der Hausfirſt
Haͤngen die langen Mettwuͤrſt,
Gebt uns von den langen,
Laßt die kurzen hangen,
Sind ſie etwas kleine,
Gebt uns zwei fuͤr eine;
Sind ſie ein wenig zerbrochen,
So ſind ſie leichter kochen,
Sind ſie etwas fett,
Je beſſer es uns ſchmeckt.
Havele Hahne.
(Zur Faſtnacht gehn die Kinder am Rhein mit einem Korb, in dem ein
gebundener Hahn liegt, ſie ſchauckeln mit ihm und ſingen:)
Havele havele Hahne,
Faſtennacht geht ane,
Droben in dem Hinkelhaus,
Haͤngt ein Korb mit Eier raus;
Droben in der Firſte,
Haͤngen die Bratwuͤrſte,
Gebt uns die langen,
Laßt die kurzen hangen,
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