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Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 3. Heidelberg, 1808.

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Damon. Und ich will ihm noch schenken
Ein weises Häselein,
Es ist voll tausend Ränken,
Will stets bei Menschen seyn;
Es wird beim Kripplein spielen,
Und trommeln eigentlich,
Die Schläge nieder zielen
Mit Füßen meisterlich.
Halton. Und ich will ihm noch schenken
Ein wachsam Hündelein,
So klug, man solls kaum denken,
Es tanzet ganz allein;
Es kann auch apportiren,
Und stehen auf der Wacht,
Sucht, was man thut verlieren,
Was gilts, das Kindlein lacht.
Damon. Und ich will ihm noch schenken
Ein mausig Kätzelein,
Ihm darf kein Härlein kränken
Halton, dein Hündelein.
Es läßt sich auch nicht beissen,
Gar schnell sich widersetzt,
Thut brüsten sich und spreissen,
Bleibt immer unverlezt.
Halton. Und ich will ihm noch schenken
Ein Stückchen Einerlei,
Mein, jetzo wirst du denken,
Was dieses doch wohl sey?
Damon. Und ich will ihm noch ſchenken
Ein weiſes Haͤſelein,
Es iſt voll tauſend Raͤnken,
Will ſtets bei Menſchen ſeyn;
Es wird beim Kripplein ſpielen,
Und trommeln eigentlich,
Die Schlaͤge nieder zielen
Mit Fuͤßen meiſterlich.
Halton. Und ich will ihm noch ſchenken
Ein wachſam Huͤndelein,
So klug, man ſolls kaum denken,
Es tanzet ganz allein;
Es kann auch apportiren,
Und ſtehen auf der Wacht,
Sucht, was man thut verlieren,
Was gilts, das Kindlein lacht.
Damon. Und ich will ihm noch ſchenken
Ein mauſig Kaͤtzelein,
Ihm darf kein Haͤrlein kraͤnken
Halton, dein Huͤndelein.
Es laͤßt ſich auch nicht beiſſen,
Gar ſchnell ſich widerſetzt,
Thut bruͤſten ſich und ſpreiſſen,
Bleibt immer unverlezt.
Halton. Und ich will ihm noch ſchenken
Ein Stuͤckchen Einerlei,
Mein, jetzo wirſt du denken,
Was dieſes doch wohl ſey?
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[15/0283] Damon. Und ich will ihm noch ſchenken Ein weiſes Haͤſelein, Es iſt voll tauſend Raͤnken, Will ſtets bei Menſchen ſeyn; Es wird beim Kripplein ſpielen, Und trommeln eigentlich, Die Schlaͤge nieder zielen Mit Fuͤßen meiſterlich. Halton. Und ich will ihm noch ſchenken Ein wachſam Huͤndelein, So klug, man ſolls kaum denken, Es tanzet ganz allein; Es kann auch apportiren, Und ſtehen auf der Wacht, Sucht, was man thut verlieren, Was gilts, das Kindlein lacht. Damon. Und ich will ihm noch ſchenken Ein mauſig Kaͤtzelein, Ihm darf kein Haͤrlein kraͤnken Halton, dein Huͤndelein. Es laͤßt ſich auch nicht beiſſen, Gar ſchnell ſich widerſetzt, Thut bruͤſten ſich und ſpreiſſen, Bleibt immer unverlezt. Halton. Und ich will ihm noch ſchenken Ein Stuͤckchen Einerlei, Mein, jetzo wirſt du denken, Was dieſes doch wohl ſey?

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Zitationshilfe: Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 3. Heidelberg, 1808, S. 15. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn03_1808/283>, abgerufen am 27.11.2024.