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Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 3. Heidelberg, 1808.

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Salomo sprich Recht.
Es waren einmal zwei Gespielen,
Sie giengen ins Feld spazieren.
Die eine die war so munter und wohl auf,
Die andre trauret sehre, ja sehre.
Wir beide haben einen Knaben so lieb,
Den können wir nicht theilen, ja theilen.
Ach Gespielin liebe meine,
Laß mir den Knaben alleine.
Ich will dir meinen Bruder geben,
Meines Vaters Gut zum Theile, ja Theile.
Ei deinen Bruder mag ich nicht,
Deines Vaters Gut veracht ich nicht.
Ich wollt nicht nehmen Silber und Gold,
Daß ich den Knaben lassen sollt, ja lassen sollt.


Liebesaugen.
Sobald du hebst die klaren Aeugelein,
Freut sich Gestirn und auch der Sonnenschein,
Also gar sehr, du Liebeszier,
Sind sie geneiget dir.
Sobald du auch die Erde blickest an,
Ist sie erhizt, schickt Blümelein heran,
Wie sollt dann ich nicht herziglich,
Jungfrau auch lieben dich.
Und schließest du, o Herz, die Aügelein,
Salomo ſprich Recht.
Es waren einmal zwei Geſpielen,
Sie giengen ins Feld ſpazieren.
Die eine die war ſo munter und wohl auf,
Die andre trauret ſehre, ja ſehre.
Wir beide haben einen Knaben ſo lieb,
Den koͤnnen wir nicht theilen, ja theilen.
Ach Geſpielin liebe meine,
Laß mir den Knaben alleine.
Ich will dir meinen Bruder geben,
Meines Vaters Gut zum Theile, ja Theile.
Ei deinen Bruder mag ich nicht,
Deines Vaters Gut veracht ich nicht.
Ich wollt nicht nehmen Silber und Gold,
Daß ich den Knaben laſſen ſollt, ja laſſen ſollt.


Liebesaugen.
Sobald du hebſt die klaren Aeugelein,
Freut ſich Geſtirn und auch der Sonnenſchein,
Alſo gar ſehr, du Liebeszier,
Sind ſie geneiget dir.
Sobald du auch die Erde blickeſt an,
Iſt ſie erhizt, ſchickt Bluͤmelein heran,
Wie ſollt dann ich nicht herziglich,
Jungfrau auch lieben dich.
Und ſchließeſt du, o Herz, die Auͤgelein,
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[18/0028] Salomo ſprich Recht. Es waren einmal zwei Geſpielen, Sie giengen ins Feld ſpazieren. Die eine die war ſo munter und wohl auf, Die andre trauret ſehre, ja ſehre. Wir beide haben einen Knaben ſo lieb, Den koͤnnen wir nicht theilen, ja theilen. Ach Geſpielin liebe meine, Laß mir den Knaben alleine. Ich will dir meinen Bruder geben, Meines Vaters Gut zum Theile, ja Theile. Ei deinen Bruder mag ich nicht, Deines Vaters Gut veracht ich nicht. Ich wollt nicht nehmen Silber und Gold, Daß ich den Knaben laſſen ſollt, ja laſſen ſollt. Liebesaugen. Sobald du hebſt die klaren Aeugelein, Freut ſich Geſtirn und auch der Sonnenſchein, Alſo gar ſehr, du Liebeszier, Sind ſie geneiget dir. Sobald du auch die Erde blickeſt an, Iſt ſie erhizt, ſchickt Bluͤmelein heran, Wie ſollt dann ich nicht herziglich, Jungfrau auch lieben dich. Und ſchließeſt du, o Herz, die Auͤgelein,

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Zitationshilfe: Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 3. Heidelberg, 1808, S. 18. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn03_1808/28>, abgerufen am 26.11.2024.