Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 3. Heidelberg, 1808.Vor Freuden Thal, Berg, Wald erklingt, Die Erde schönes Blumwerk bringt, Der Zierath, die Tapezerey Zeigt daß ihr Schöpfer Sieger sey. Triumph u. s. w. Die Sonne sich aufs Schönste schmückt, Und wieder durch das Blaue blickt; Die vor pechschwarz im Trauerkleid Beschaut den blutgen Todesstreit, Triumph u. s. w. Das stille Lamm jezt nicht mehr schweigt, Sich muthig als ein Löw erzeigt; Kein harter Fels ihn hält und zwingt, Grab, Siegel, Riegel vor ihm springt. Triumph u. s. w. Der andre Adam heut erwacht, Nach seiner harten Todesnacht; Aus seiner Seite er erbaut, Uns seine theur erlöste Braut. Triumph u. s. w. Wie Aarons Ruthe schön ausschlug, Am Morgen blüht und Mandeln trug; So träget Frucht der Seligkeit Des hohen Priesters Leichnam heut. Triumph u. s. w. Nun ist die Herrlichkeit erkämpft, Der Sünden Pest und Gift gedämpft; Vor Freuden Thal, Berg, Wald erklingt, Die Erde ſchoͤnes Blumwerk bringt, Der Zierath, die Tapezerey Zeigt daß ihr Schoͤpfer Sieger ſey. Triumph u. ſ. w. Die Sonne ſich aufs Schoͤnſte ſchmuͤckt, Und wieder durch das Blaue blickt; Die vor pechſchwarz im Trauerkleid Beſchaut den blutgen Todesſtreit, Triumph u. ſ. w. Das ſtille Lamm jezt nicht mehr ſchweigt, Sich muthig als ein Loͤw erzeigt; Kein harter Fels ihn haͤlt und zwingt, Grab, Siegel, Riegel vor ihm ſpringt. Triumph u. ſ. w. Der andre Adam heut erwacht, Nach ſeiner harten Todesnacht; Aus ſeiner Seite er erbaut, Uns ſeine theur erloͤſte Braut. Triumph u. ſ. w. Wie Aarons Ruthe ſchoͤn ausſchlug, Am Morgen bluͤht und Mandeln trug; So traͤget Frucht der Seligkeit Des hohen Prieſters Leichnam heut. Triumph u. ſ. w. Nun iſt die Herrlichkeit erkaͤmpft, Der Suͤnden Peſt und Gift gedaͤmpft; <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0242" n="232"/> <lg n="2"> <l>Vor Freuden Thal, Berg, Wald erklingt,</l><lb/> <l>Die Erde ſchoͤnes Blumwerk bringt,</l><lb/> <l>Der Zierath, die Tapezerey</l><lb/> <l>Zeigt daß ihr Schoͤpfer Sieger ſey.</l><lb/> <l>Triumph u. ſ. w.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>Die Sonne ſich aufs Schoͤnſte ſchmuͤckt,</l><lb/> <l>Und wieder durch das Blaue blickt;</l><lb/> <l>Die vor pechſchwarz im Trauerkleid</l><lb/> <l>Beſchaut den blutgen Todesſtreit,</l><lb/> <l>Triumph u. ſ. w.</l> </lg><lb/> <lg n="4"> <l>Das ſtille Lamm jezt nicht mehr ſchweigt,</l><lb/> <l>Sich muthig als ein Loͤw erzeigt;</l><lb/> <l>Kein harter Fels ihn haͤlt und zwingt,</l><lb/> <l>Grab, Siegel, Riegel vor ihm ſpringt.</l><lb/> <l>Triumph u. ſ. w.</l> </lg><lb/> <lg n="5"> <l>Der andre Adam heut erwacht,</l><lb/> <l>Nach ſeiner harten Todesnacht;</l><lb/> <l>Aus ſeiner Seite er erbaut,</l><lb/> <l>Uns ſeine theur erloͤſte Braut.</l><lb/> <l>Triumph u. ſ. w.</l> </lg><lb/> <lg n="6"> <l>Wie Aarons Ruthe ſchoͤn ausſchlug,</l><lb/> <l>Am Morgen bluͤht und Mandeln trug;</l><lb/> <l>So traͤget Frucht der Seligkeit</l><lb/> <l>Des hohen Prieſters Leichnam heut.</l><lb/> <l>Triumph u. ſ. w.</l> </lg><lb/> <lg n="7"> <l>Nun iſt die Herrlichkeit erkaͤmpft,</l><lb/> <l>Der Suͤnden Peſt und Gift gedaͤmpft;</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [232/0242]
Vor Freuden Thal, Berg, Wald erklingt,
Die Erde ſchoͤnes Blumwerk bringt,
Der Zierath, die Tapezerey
Zeigt daß ihr Schoͤpfer Sieger ſey.
Triumph u. ſ. w.
Die Sonne ſich aufs Schoͤnſte ſchmuͤckt,
Und wieder durch das Blaue blickt;
Die vor pechſchwarz im Trauerkleid
Beſchaut den blutgen Todesſtreit,
Triumph u. ſ. w.
Das ſtille Lamm jezt nicht mehr ſchweigt,
Sich muthig als ein Loͤw erzeigt;
Kein harter Fels ihn haͤlt und zwingt,
Grab, Siegel, Riegel vor ihm ſpringt.
Triumph u. ſ. w.
Der andre Adam heut erwacht,
Nach ſeiner harten Todesnacht;
Aus ſeiner Seite er erbaut,
Uns ſeine theur erloͤſte Braut.
Triumph u. ſ. w.
Wie Aarons Ruthe ſchoͤn ausſchlug,
Am Morgen bluͤht und Mandeln trug;
So traͤget Frucht der Seligkeit
Des hohen Prieſters Leichnam heut.
Triumph u. ſ. w.
Nun iſt die Herrlichkeit erkaͤmpft,
Der Suͤnden Peſt und Gift gedaͤmpft;
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Zitationshilfe: | Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 3. Heidelberg, 1808, S. 232. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn03_1808/242>, abgerufen am 26.06.2024. |