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Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 3. Heidelberg, 1808.

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Vor Feinden frey und sicher liege.
Suchst du noch Ruh in äussern Dingen,
Ach glaube mir, du findst sie nicht;
Wirst du nicht nach dem Innern ringen,
So ists mit dem nicht ausgericht.

Drum bleib nun im Gehorsam stehen,
Kein Kriegsmann weicht von seinem Post;
Wenns auch schon Blut und Leben kost,
Wenn ihn sein Herr dahin heißt gehen.
Der Glaub weiß nichts von eignem Willen,
Er sieht sich selbst den Weg nicht aus,
Dadurch er Gottes Will erfüllen,
Und aus dem Streit will kommen raus.
Du bist dir selbst die größte Plage,
Du trägst noch Babel stets in dir;
Willt du noch Ruh genießen hier,
So laß dir keine süße Tage
Durch süße Träume hier verlegen,
Du machst dich nur mehr misvergnügt;
Der liebe Jesu wird dich hegen,
Der alles Wissen überwiegt.
Du kannst auch mitten im Getümmel
Der Welt, den Vater beten an;
Der dich ja bald erlösen kann,
Wenn dir erst nütze jener Himmel
Und dich Egypten nicht sollt üben,
Daß deiner Treiber schweres Joch

Vor Feinden frey und ſicher liege.
Suchſt du noch Ruh in aͤuſſern Dingen,
Ach glaube mir, du findſt ſie nicht;
Wirſt du nicht nach dem Innern ringen,
So iſts mit dem nicht ausgericht.

Drum bleib nun im Gehorſam ſtehen,
Kein Kriegsmann weicht von ſeinem Poſt;
Wenns auch ſchon Blut und Leben koſt,
Wenn ihn ſein Herr dahin heißt gehen.
Der Glaub weiß nichts von eignem Willen,
Er ſieht ſich ſelbſt den Weg nicht aus,
Dadurch er Gottes Will erfuͤllen,
Und aus dem Streit will kommen raus.
Du biſt dir ſelbſt die groͤßte Plage,
Du traͤgſt noch Babel ſtets in dir;
Willt du noch Ruh genießen hier,
So laß dir keine ſuͤße Tage
Durch ſuͤße Traͤume hier verlegen,
Du machſt dich nur mehr misvergnuͤgt;
Der liebe Jeſu wird dich hegen,
Der alles Wiſſen uͤberwiegt.
Du kannſt auch mitten im Getuͤmmel
Der Welt, den Vater beten an;
Der dich ja bald erloͤſen kann,
Wenn dir erſt nuͤtze jener Himmel
Und dich Egypten nicht ſollt uͤben,
Daß deiner Treiber ſchweres Joch
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[218/0228] Vor Feinden frey und ſicher liege. Suchſt du noch Ruh in aͤuſſern Dingen, Ach glaube mir, du findſt ſie nicht; Wirſt du nicht nach dem Innern ringen, So iſts mit dem nicht ausgericht. Drum bleib nun im Gehorſam ſtehen, Kein Kriegsmann weicht von ſeinem Poſt; Wenns auch ſchon Blut und Leben koſt, Wenn ihn ſein Herr dahin heißt gehen. Der Glaub weiß nichts von eignem Willen, Er ſieht ſich ſelbſt den Weg nicht aus, Dadurch er Gottes Will erfuͤllen, Und aus dem Streit will kommen raus. Du biſt dir ſelbſt die groͤßte Plage, Du traͤgſt noch Babel ſtets in dir; Willt du noch Ruh genießen hier, So laß dir keine ſuͤße Tage Durch ſuͤße Traͤume hier verlegen, Du machſt dich nur mehr misvergnuͤgt; Der liebe Jeſu wird dich hegen, Der alles Wiſſen uͤberwiegt. Du kannſt auch mitten im Getuͤmmel Der Welt, den Vater beten an; Der dich ja bald erloͤſen kann, Wenn dir erſt nuͤtze jener Himmel Und dich Egypten nicht ſollt uͤben, Daß deiner Treiber ſchweres Joch

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Zitationshilfe: Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 3. Heidelberg, 1808, S. 218. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn03_1808/228>, abgerufen am 21.12.2024.