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Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 3. Heidelberg, 1808.

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Daß sie sich vor dem Kalten
Beschirmten Tag und Nacht,
So geben diese Kleider
Doch weder kalt noch warm,
Groß Straf die fürcht ich leider
Für uns, daß Gott erbarm!
Wie kann Gott Glück doch geben,
Dem deutschen Kriegesheer;
Da sie so schändlich streben
Wider sein Lob und Ehr.
Niemand soll Wunder nehmen,
Daß der Türk nimmt überhand;
Wir sollten uns doch schämen
Vor jedem andern Land.
Der Teufel mag wohl lachen
Zu solchem Affenspiel;
Ihm gefallen wohl die Sachen.
Fleißig ers fördern will,
Seinem Rath folgen sie nach;
Bis er bezahlt ihr Thaten,
Reu ist zu spät hernach.
Dies Laster thut verklagen
Ein alter Landsknecht gut;
Der hat all seine Tage
Gehabt ein Löwenmuth.
Sein Leib thät er nicht sparen,
In deutsch und welschem Land;
Doch hat er nie erfahren
Von Deutschen größre Schand.
Drum er dies Liedlein sange,

Daß ſie ſich vor dem Kalten
Beſchirmten Tag und Nacht,
So geben dieſe Kleider
Doch weder kalt noch warm,
Groß Straf die fuͤrcht ich leider
Fuͤr uns, daß Gott erbarm!
Wie kann Gott Gluͤck doch geben,
Dem deutſchen Kriegesheer;
Da ſie ſo ſchaͤndlich ſtreben
Wider ſein Lob und Ehr.
Niemand ſoll Wunder nehmen,
Daß der Tuͤrk nimmt uͤberhand;
Wir ſollten uns doch ſchaͤmen
Vor jedem andern Land.
Der Teufel mag wohl lachen
Zu ſolchem Affenſpiel;
Ihm gefallen wohl die Sachen.
Fleißig ers foͤrdern will,
Seinem Rath folgen ſie nach;
Bis er bezahlt ihr Thaten,
Reu iſt zu ſpaͤt hernach.
Dies Laſter thut verklagen
Ein alter Landsknecht gut;
Der hat all ſeine Tage
Gehabt ein Loͤwenmuth.
Sein Leib thaͤt er nicht ſparen,
In deutſch und welſchem Land;
Doch hat er nie erfahren
Von Deutſchen groͤßre Schand.
Drum er dies Liedlein ſange,

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[166/0176] Daß ſie ſich vor dem Kalten Beſchirmten Tag und Nacht, So geben dieſe Kleider Doch weder kalt noch warm, Groß Straf die fuͤrcht ich leider Fuͤr uns, daß Gott erbarm! Wie kann Gott Gluͤck doch geben, Dem deutſchen Kriegesheer; Da ſie ſo ſchaͤndlich ſtreben Wider ſein Lob und Ehr. Niemand ſoll Wunder nehmen, Daß der Tuͤrk nimmt uͤberhand; Wir ſollten uns doch ſchaͤmen Vor jedem andern Land. Der Teufel mag wohl lachen Zu ſolchem Affenſpiel; Ihm gefallen wohl die Sachen. Fleißig ers foͤrdern will, Seinem Rath folgen ſie nach; Bis er bezahlt ihr Thaten, Reu iſt zu ſpaͤt hernach. Dies Laſter thut verklagen Ein alter Landsknecht gut; Der hat all ſeine Tage Gehabt ein Loͤwenmuth. Sein Leib thaͤt er nicht ſparen, In deutſch und welſchem Land; Doch hat er nie erfahren Von Deutſchen groͤßre Schand. Drum er dies Liedlein ſange,

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Zitationshilfe: Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 3. Heidelberg, 1808, S. 166. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn03_1808/176>, abgerufen am 29.11.2024.