Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 3. Heidelberg, 1808.Violen, Zeitlosen, In solchen wohlriechenden Blümlein zart, Spazieret eine Jungfrau von edeler Art; Sie windet und bindet, Gar zierlich und fein, Ihrem Herzallerliebsten ein Kränzelein. Da herzt man, da scherzt man, da freuet man sich, Da singt man, da springt man, da ist man fröhlich; Da klaget ein Liebchen Dem andern sein' Noth, Da küßt man so manches Mündlein roth. Ach Scheiden, ach Scheiden, du schneidendes Schwerdt, Du hast mir mein junges frisch Herzlein verkehrt. Wiederkommen macht, Daß man Scheiden nicht acht't; Ade, zu tausend guter Nacht. Im Maien, im Maien, da freuet man sich, Da singt man, da springt man, da ist man fröhlich, Da kommet so manches Liebchen zusammen; Ade, in tausend Gottes Namen. Violen, Zeitloſen, In ſolchen wohlriechenden Bluͤmlein zart, Spazieret eine Jungfrau von edeler Art; Sie windet und bindet, Gar zierlich und fein, Ihrem Herzallerliebſten ein Kraͤnzelein. Da herzt man, da ſcherzt man, da freuet man ſich, Da ſingt man, da ſpringt man, da iſt man froͤhlich; Da klaget ein Liebchen Dem andern ſein' Noth, Da kuͤßt man ſo manches Muͤndlein roth. Ach Scheiden, ach Scheiden, du ſchneidendes Schwerdt, Du haſt mir mein junges friſch Herzlein verkehrt. Wiederkommen macht, Daß man Scheiden nicht acht't; Ade, zu tauſend guter Nacht. Im Maien, im Maien, da freuet man ſich, Da ſingt man, da ſpringt man, da iſt man froͤhlich, Da kommet ſo manches Liebchen zuſammen; Ade, in tauſend Gottes Namen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <lg n="2"> <pb facs="#f0143" n="133"/> <l>Violen, Zeitloſen,</l><lb/> <l>Cypreſſen und auch Naͤgelein.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>In ſolchen wohlriechenden Bluͤmlein zart,</l><lb/> <l>Spazieret eine Jungfrau von edeler Art;</l><lb/> <l>Sie windet und bindet,</l><lb/> <l>Gar zierlich und fein,</l><lb/> <l>Ihrem Herzallerliebſten ein Kraͤnzelein.</l> </lg><lb/> <lg n="4"> <l>Da herzt man, da ſcherzt man, da freuet man ſich,</l><lb/> <l>Da ſingt man, da ſpringt man, da iſt man froͤhlich;</l><lb/> <l>Da klaget ein Liebchen</l><lb/> <l>Dem andern ſein' Noth,</l><lb/> <l>Da kuͤßt man ſo manches Muͤndlein roth.</l> </lg><lb/> <lg n="5"> <l>Ach Scheiden, ach Scheiden, du ſchneidendes</l><lb/> <l>Schwerdt,</l><lb/> <l>Du haſt mir mein junges friſch Herzlein verkehrt.</l><lb/> <l>Wiederkommen macht,</l><lb/> <l>Daß man Scheiden nicht acht't;</l><lb/> <l>Ade, zu tauſend guter Nacht.</l> </lg><lb/> <lg n="6"> <l>Im Maien, im Maien, da freuet man ſich,</l><lb/> <l>Da ſingt man, da ſpringt man, da iſt man froͤhlich,</l><lb/> <l>Da kommet ſo manches</l><lb/> <l>Liebchen zuſammen;</l><lb/> <l>Ade, in tauſend Gottes Namen.</l> </lg> </lg> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [133/0143]
Violen, Zeitloſen,
Cypreſſen und auch Naͤgelein.
In ſolchen wohlriechenden Bluͤmlein zart,
Spazieret eine Jungfrau von edeler Art;
Sie windet und bindet,
Gar zierlich und fein,
Ihrem Herzallerliebſten ein Kraͤnzelein.
Da herzt man, da ſcherzt man, da freuet man ſich,
Da ſingt man, da ſpringt man, da iſt man froͤhlich;
Da klaget ein Liebchen
Dem andern ſein' Noth,
Da kuͤßt man ſo manches Muͤndlein roth.
Ach Scheiden, ach Scheiden, du ſchneidendes
Schwerdt,
Du haſt mir mein junges friſch Herzlein verkehrt.
Wiederkommen macht,
Daß man Scheiden nicht acht't;
Ade, zu tauſend guter Nacht.
Im Maien, im Maien, da freuet man ſich,
Da ſingt man, da ſpringt man, da iſt man froͤhlich,
Da kommet ſo manches
Liebchen zuſammen;
Ade, in tauſend Gottes Namen.
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