Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 3. Heidelberg, 1808.Mein Schätzle ist hübsch, Aber reich ist es nit; Was nützt mir der Reichthum, Das Geld küß ich nit. Schön bin ich nit, reich bin ich wohl, Geld Hab ich auch a ganz Beuterl voll; Gehn mer noch drey Batze ab, Daß ich grad zwölf Kreutzer hab. 's Kranzerle weg, Und 's Häuberle her; Jungfrau gewest, Und nimmermehr. (Aus der Polizey Fama.) Aufs Gässel bin ich gangen, Aufs Gässel geh ich noch; Der Scherg will mich fangen, Ey hätt er mich doch. Wie soll er mich denn fangen, Bey Tag geh ich nit; Bey der Nacht is stockfinster, Da sieht er mich nit. So und so so geht der Wind, So und so pfeift er; Und wenn ich mein Schätzle säh, Wär mirs gleich viel leichter. Mein Schaͤtzle iſt huͤbſch, Aber reich iſt es nit; Was nuͤtzt mir der Reichthum, Das Geld kuͤß ich nit. Schoͤn bin ich nit, reich bin ich wohl, Geld Hab ich auch a ganz Beuterl voll; Gehn mer noch drey Batze ab, Daß ich grad zwoͤlf Kreutzer hab. 's Kranzerle weg, Und 's Haͤuberle her; Jungfrau geweſt, Und nimmermehr. (Aus der Polizey Fama.) Aufs Gaͤſſel bin ich gangen, Aufs Gaͤſſel geh ich noch; Der Scherg will mich fangen, Ey haͤtt er mich doch. Wie ſoll er mich denn fangen, Bey Tag geh ich nit; Bey der Nacht is ſtockfinſter, Da ſieht er mich nit. So und ſo ſo geht der Wind, So und ſo pfeift er; Und wenn ich mein Schaͤtzle ſaͤh, Waͤr mirs gleich viel leichter. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0137" n="127"/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l><hi rendition="#in">M</hi>ein Schaͤtzle iſt huͤbſch,</l><lb/> <l>Aber reich iſt es nit;</l><lb/> <l>Was nuͤtzt mir der Reichthum,</l><lb/> <l>Das Geld kuͤß ich nit.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Schoͤn bin ich nit, reich bin ich wohl,</l><lb/> <l>Geld Hab ich auch a ganz Beuterl voll;</l><lb/> <l>Gehn mer noch drey Batze ab,</l><lb/> <l>Daß ich grad zwoͤlf Kreutzer hab.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>'s Kranzerle weg,</l><lb/> <l>Und 's Haͤuberle her;</l><lb/> <l>Jungfrau geweſt,</l><lb/> <l>Und nimmermehr.</l> </lg> </lg><lb/> <p rendition="#c">(Aus der Polizey Fama.)</p><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Aufs Gaͤſſel bin ich gangen,</l><lb/> <l>Aufs Gaͤſſel geh ich noch;</l><lb/> <l>Der Scherg will mich fangen,</l><lb/> <l>Ey haͤtt er mich doch.</l><lb/> <l>Wie ſoll er mich denn fangen,</l><lb/> <l>Bey Tag geh ich nit;</l><lb/> <l>Bey der Nacht is ſtockfinſter,</l><lb/> <l>Da ſieht er mich nit.</l> </lg> </lg><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l><hi rendition="#in">S</hi>o und ſo ſo geht der Wind,</l><lb/> <l>So und ſo pfeift er;</l><lb/> <l>Und wenn ich mein Schaͤtzle ſaͤh,</l><lb/> <l>Waͤr mirs gleich viel leichter.</l> </lg><lb/> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [127/0137]
Mein Schaͤtzle iſt huͤbſch,
Aber reich iſt es nit;
Was nuͤtzt mir der Reichthum,
Das Geld kuͤß ich nit.
Schoͤn bin ich nit, reich bin ich wohl,
Geld Hab ich auch a ganz Beuterl voll;
Gehn mer noch drey Batze ab,
Daß ich grad zwoͤlf Kreutzer hab.
's Kranzerle weg,
Und 's Haͤuberle her;
Jungfrau geweſt,
Und nimmermehr.
(Aus der Polizey Fama.)
Aufs Gaͤſſel bin ich gangen,
Aufs Gaͤſſel geh ich noch;
Der Scherg will mich fangen,
Ey haͤtt er mich doch.
Wie ſoll er mich denn fangen,
Bey Tag geh ich nit;
Bey der Nacht is ſtockfinſter,
Da ſieht er mich nit.
So und ſo ſo geht der Wind,
So und ſo pfeift er;
Und wenn ich mein Schaͤtzle ſaͤh,
Waͤr mirs gleich viel leichter.
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