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Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 3. Heidelberg, 1808.

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Wir haben fromm Vater und Mutter,
Dazu ein kleines Schwesterlein,
Halt mirs in guter Hute.

Er reit zum obern Thor hinaus,
Zum untern reit er wieder hinein zu Haus,
Des Abends also spate;
Er reit vor seiner Freunde Haus:
Gebt mir ein guten Rathe.
Ein guten Rath, den geben wir,
Bleib hier, bis an den Morgen früh,
Du hast ein eigen Hauße;
Drinn hast du ein Badstüblein warm,
Da lebt der Doktor im Schmause.
Der Kaufmann tratt fürs Schlossers Haus,
Und bist du drinn, so tritt heraus,
Ein Striegel gut ich möchte;
Er bracht daher wohl zehen Paar,
Es war ihm keiner rechte.
Mach mir ein Striegel in einer Stund,
Ich geb dir drum ein baares Pfund,
Mach mir ihn scharf und härte;
Mach Zähn dran eines Fingers lang,
Ich hab zwei freche Pferde.
Der Schlosser dacht in seinem Muth,
Was meint er mit dem Striegel gut,
Er hub ihn an zu machen;

Wir haben fromm Vater und Mutter,
Dazu ein kleines Schweſterlein,
Halt mirs in guter Hute.

Er reit zum obern Thor hinaus,
Zum untern reit er wieder hinein zu Haus,
Des Abends alſo ſpate;
Er reit vor ſeiner Freunde Haus:
Gebt mir ein guten Rathe.
Ein guten Rath, den geben wir,
Bleib hier, bis an den Morgen fruͤh,
Du haſt ein eigen Hauße;
Drinn haſt du ein Badſtuͤblein warm,
Da lebt der Doktor im Schmauſe.
Der Kaufmann tratt fuͤrs Schloſſers Haus,
Und biſt du drinn, ſo tritt heraus,
Ein Striegel gut ich moͤchte;
Er bracht daher wohl zehen Paar,
Es war ihm keiner rechte.
Mach mir ein Striegel in einer Stund,
Ich geb dir drum ein baares Pfund,
Mach mir ihn ſcharf und haͤrte;
Mach Zaͤhn dran eines Fingers lang,
Ich hab zwei freche Pferde.
Der Schloſſer dacht in ſeinem Muth,
Was meint er mit dem Striegel gut,
Er hub ihn an zu machen;
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[100/0110] Wir haben fromm Vater und Mutter, Dazu ein kleines Schweſterlein, Halt mirs in guter Hute. Er reit zum obern Thor hinaus, Zum untern reit er wieder hinein zu Haus, Des Abends alſo ſpate; Er reit vor ſeiner Freunde Haus: Gebt mir ein guten Rathe. Ein guten Rath, den geben wir, Bleib hier, bis an den Morgen fruͤh, Du haſt ein eigen Hauße; Drinn haſt du ein Badſtuͤblein warm, Da lebt der Doktor im Schmauſe. Der Kaufmann tratt fuͤrs Schloſſers Haus, Und biſt du drinn, ſo tritt heraus, Ein Striegel gut ich moͤchte; Er bracht daher wohl zehen Paar, Es war ihm keiner rechte. Mach mir ein Striegel in einer Stund, Ich geb dir drum ein baares Pfund, Mach mir ihn ſcharf und haͤrte; Mach Zaͤhn dran eines Fingers lang, Ich hab zwei freche Pferde. Der Schloſſer dacht in ſeinem Muth, Was meint er mit dem Striegel gut, Er hub ihn an zu machen;

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Zitationshilfe: Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 3. Heidelberg, 1808, S. 100. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn03_1808/110>, abgerufen am 29.11.2024.