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Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 3. Heidelberg, 1808.

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Hünchen liegt an jenem Berg,
Und schluckt an einem Nußkern.
Braut gab für das Kränzlein Seide,
Born gab für die Seide Wasser,
Wasser bringt er zu dem Hünchen,
Aber Hünchen war erstickt,
Hat den Nußkern nicht verschlickt.

Da war das Hänchen sehr traurig, und hat ein Wägelchen
von Weiden geflochten, hat sechs Vögelchen davor gespannt,
und das Hünchen darauf gelegt, um es zu Grabe zu fah-
ren, und wie es so fort fuhr, kam ein Fuchs.

Wohin Hänchen?
Mein Hünchen begraben.
Darf ich aufsitzen?
Sitz hinten auf den Wagen,
Forne könnens meine Pferdchen nicht vertragen.
Da hat sich der Fuchs aufgesetzt, kam ein Wolf.
Wohin Hänchen? u. s. w.
kam ein Löwe, kam ein Bär, u. s. w., alle hinten drauf,
endlich kam noch ein Floh,
Wohin Hänchen? u. s. w.

aber der war zu schwer, der hat grade noch gefehlt, das
ganze Wägelchen mit aller Bagage, mit Mann und Maus
ist im Sumpfe versunken, da braucht er auch kein Grab,
das Hänchen ist allein davon gekommen, ist auf den Kirch-
thurm geflogen, da steht es noch, und dreht sich überall
herum, und paßt auf schön Wetter, daß der Sumpf aus-
trocknet, da will es wieder hin, und will sehen, wie er sei-

Huͤnchen liegt an jenem Berg,
Und ſchluckt an einem Nußkern.
Braut gab fuͤr das Kraͤnzlein Seide,
Born gab fuͤr die Seide Waſſer,
Waſſer bringt er zu dem Huͤnchen,
Aber Huͤnchen war erſtickt,
Hat den Nußkern nicht verſchlickt.

Da war das Haͤnchen ſehr traurig, und hat ein Waͤgelchen
von Weiden geflochten, hat ſechs Voͤgelchen davor geſpannt,
und das Huͤnchen darauf gelegt, um es zu Grabe zu fah-
ren, und wie es ſo fort fuhr, kam ein Fuchs.

Wohin Haͤnchen?
Mein Huͤnchen begraben.
Darf ich aufſitzen?
Sitz hinten auf den Wagen,
Forne koͤnnens meine Pferdchen nicht vertragen.
Da hat ſich der Fuchs aufgeſetzt, kam ein Wolf.
Wohin Haͤnchen? u. ſ. w.
kam ein Loͤwe, kam ein Baͤr, u. ſ. w., alle hinten drauf,
endlich kam noch ein Floh,
Wohin Haͤnchen? u. ſ. w.

aber der war zu ſchwer, der hat grade noch gefehlt, das
ganze Waͤgelchen mit aller Bagage, mit Mann und Maus
iſt im Sumpfe verſunken, da braucht er auch kein Grab,
das Haͤnchen iſt allein davon gekommen, iſt auf den Kirch-
thurm geflogen, da ſteht es noch, und dreht ſich uͤberall
herum, und paßt auf ſchoͤn Wetter, daß der Sumpf aus-
trocknet, da will es wieder hin, und will ſehen, wie er ſei-

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[25/0293] Huͤnchen liegt an jenem Berg, Und ſchluckt an einem Nußkern. Braut gab fuͤr das Kraͤnzlein Seide, Born gab fuͤr die Seide Waſſer, Waſſer bringt er zu dem Huͤnchen, Aber Huͤnchen war erſtickt, Hat den Nußkern nicht verſchlickt. Da war das Haͤnchen ſehr traurig, und hat ein Waͤgelchen von Weiden geflochten, hat ſechs Voͤgelchen davor geſpannt, und das Huͤnchen darauf gelegt, um es zu Grabe zu fah- ren, und wie es ſo fort fuhr, kam ein Fuchs. Wohin Haͤnchen? Mein Huͤnchen begraben. Darf ich aufſitzen? Sitz hinten auf den Wagen, Forne koͤnnens meine Pferdchen nicht vertragen. Da hat ſich der Fuchs aufgeſetzt, kam ein Wolf. Wohin Haͤnchen? u. ſ. w. kam ein Loͤwe, kam ein Baͤr, u. ſ. w., alle hinten drauf, endlich kam noch ein Floh, Wohin Haͤnchen? u. ſ. w. aber der war zu ſchwer, der hat grade noch gefehlt, das ganze Waͤgelchen mit aller Bagage, mit Mann und Maus iſt im Sumpfe verſunken, da braucht er auch kein Grab, das Haͤnchen iſt allein davon gekommen, iſt auf den Kirch- thurm geflogen, da ſteht es noch, und dreht ſich uͤberall herum, und paßt auf ſchoͤn Wetter, daß der Sumpf aus- trocknet, da will es wieder hin, und will ſehen, wie er ſei-

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Zitationshilfe: Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 3. Heidelberg, 1808, S. 25. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn03_1808/293>, abgerufen am 26.11.2024.