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Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 3. Heidelberg, 1808.

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Wo nehmt ihr eure Nahrung, so viel als ihr begehrt?
Es zeigt ja die Erfahrung, daß Gott euch all ernährt.

Ihr habt kein Feld, kein Heller Geld, nichts das
die Tasche füllt,
Der Tannebaum ist euer Zelt, troz dem, der euch was
stiehlt,
Euer Pflug ist lustig singen, stets lobt ihr Gott den
Herrn,
Die Töne thut ihr schwingen bis zu dem Abendstern.
Ihr habt nicht Koch, nicht Keller, und seyd so wohl-
gemuth,
Ihr trinkt nicht Muskateller, und habt so freudig Blut,
Nichts haben, nichts begehren, ist euer Liverei,
Ihr habt ein guten Herren, er hält euch alle frei.
Gott sey mein Herz auch heimgestellt, was er thut
ist gethan,
Wenn Sonn und Mond vom Himmel fällt, er ists, der
helfen kann,
Was lebt auf Erd, in Lüften schwebt, was sich im Was-
ser rührt,
Gott all mit einem Finger hebt, ohn alle Müh regiert.
Kein Sperling von dem Dache fällt, von meinem
Haupt kein Haar,
Es sey dann, daß ihms wohlgefällt, der ewig ist und war,
Er ruft dem Storch zu seiner Zeit, der Lerch, der Nachtigall,
Er führ uns all zur Seeligkeit, bewahr uns vor dem Fall.

Wo nehmt ihr eure Nahrung, ſo viel als ihr begehrt?
Es zeigt ja die Erfahrung, daß Gott euch all ernaͤhrt.

Ihr habt kein Feld, kein Heller Geld, nichts das
die Taſche fuͤllt,
Der Tannebaum iſt euer Zelt, troz dem, der euch was
ſtiehlt,
Euer Pflug iſt luſtig ſingen, ſtets lobt ihr Gott den
Herrn,
Die Toͤne thut ihr ſchwingen bis zu dem Abendſtern.
Ihr habt nicht Koch, nicht Keller, und ſeyd ſo wohl-
gemuth,
Ihr trinkt nicht Muskateller, und habt ſo freudig Blut,
Nichts haben, nichts begehren, iſt euer Liverei,
Ihr habt ein guten Herren, er haͤlt euch alle frei.
Gott ſey mein Herz auch heimgeſtellt, was er thut
iſt gethan,
Wenn Sonn und Mond vom Himmel faͤllt, er iſts, der
helfen kann,
Was lebt auf Erd, in Luͤften ſchwebt, was ſich im Waſ-
ſer ruͤhrt,
Gott all mit einem Finger hebt, ohn alle Muͤh regiert.
Kein Sperling von dem Dache faͤllt, von meinem
Haupt kein Haar,
Es ſey dann, daß ihms wohlgefaͤllt, der ewig iſt und war,
Er ruft dem Storch zu ſeiner Zeit, der Lerch, der Nachtigall,
Er fuͤhr uns all zur Seeligkeit, bewahr uns vor dem Fall.

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[11/0279] Wo nehmt ihr eure Nahrung, ſo viel als ihr begehrt? Es zeigt ja die Erfahrung, daß Gott euch all ernaͤhrt. Ihr habt kein Feld, kein Heller Geld, nichts das die Taſche fuͤllt, Der Tannebaum iſt euer Zelt, troz dem, der euch was ſtiehlt, Euer Pflug iſt luſtig ſingen, ſtets lobt ihr Gott den Herrn, Die Toͤne thut ihr ſchwingen bis zu dem Abendſtern. Ihr habt nicht Koch, nicht Keller, und ſeyd ſo wohl- gemuth, Ihr trinkt nicht Muskateller, und habt ſo freudig Blut, Nichts haben, nichts begehren, iſt euer Liverei, Ihr habt ein guten Herren, er haͤlt euch alle frei. Gott ſey mein Herz auch heimgeſtellt, was er thut iſt gethan, Wenn Sonn und Mond vom Himmel faͤllt, er iſts, der helfen kann, Was lebt auf Erd, in Luͤften ſchwebt, was ſich im Waſ- ſer ruͤhrt, Gott all mit einem Finger hebt, ohn alle Muͤh regiert. Kein Sperling von dem Dache faͤllt, von meinem Haupt kein Haar, Es ſey dann, daß ihms wohlgefaͤllt, der ewig iſt und war, Er ruft dem Storch zu ſeiner Zeit, der Lerch, der Nachtigall, Er fuͤhr uns all zur Seeligkeit, bewahr uns vor dem Fall.

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Zitationshilfe: Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 3. Heidelberg, 1808, S. 11. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn03_1808/279>, abgerufen am 27.11.2024.