Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 3. Heidelberg, 1808.

Bild:
<< vorherige Seite
I i Imme (Biene.)

Das Honigsüße Immelein sich spät und früh bemüht,
Es sizt auf allen Blümelein, versuchet alle Blüth,
Sehr emsig fliegts herummer, trägt ein mit großem Fleiß,
Und sucht den ganzen Sommer, auch für den Winter
Speiß.
K k Königlein. (Zaunkönig)

Das winzigkleine Königlein, wie macht es sich so
groß,
Wie zwitzerts mit seim Stimmelein, und ist so schlau und
los',
Wie lieblich thut es singen nach Wunsch und nach Begehr,
Wie lustig thut es springen, wie hüpft es hin und her.
L l Lerche.

Das Lerchlein in den Lüften schwebt, und singt den
Himmel an,
Vom grünen Feld es sich erhebt, und tröst den Acker-
mann,
Gar hoch thut es sich schwingen, daß mans kaum sehen
mag,
Im Kreis herum thuts singen, lobt Gott den ganzen Tag.
M m Meise.

Die Meise hängt am Tannenast, als ob sie sich ver-
berg,
Singt allezeit, was giebst, was hast, singt ewig Zizer-
berg,
I i Imme (Biene.)

Das Honigſuͤße Immelein ſich ſpaͤt und fruͤh bemuͤht,
Es ſizt auf allen Bluͤmelein, verſuchet alle Bluͤth,
Sehr emſig fliegts herummer, traͤgt ein mit großem Fleiß,
Und ſucht den ganzen Sommer, auch fuͤr den Winter
Speiß.
K k Koͤniglein. (Zaunkoͤnig)

Das winzigkleine Koͤniglein, wie macht es ſich ſo
groß,
Wie zwitzerts mit ſeim Stimmelein, und iſt ſo ſchlau und
loſ',
Wie lieblich thut es ſingen nach Wunſch und nach Begehr,
Wie luſtig thut es ſpringen, wie huͤpft es hin und her.
L l Lerche.

Das Lerchlein in den Luͤften ſchwebt, und ſingt den
Himmel an,
Vom gruͤnen Feld es ſich erhebt, und troͤſt den Acker-
mann,
Gar hoch thut es ſich ſchwingen, daß mans kaum ſehen
mag,
Im Kreis herum thuts ſingen, lobt Gott den ganzen Tag.
M m Meiſe.

Die Meiſe haͤngt am Tannenaſt, als ob ſie ſich ver-
berg,
Singt allezeit, was giebſt, was haſt, ſingt ewig Zizer-
berg,
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <lg type="poem">
            <pb facs="#f0274" n="6"/>
            <lg n="11">
              <head> <hi rendition="#in">I i</hi> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Imme</hi> (Biene.)</hi> </head><lb/>
              <l>Das Honig&#x017F;u&#x0364;ße Immelein &#x017F;ich &#x017F;pa&#x0364;t und fru&#x0364;h bemu&#x0364;ht,</l><lb/>
              <l>Es &#x017F;izt auf allen Blu&#x0364;melein, ver&#x017F;uchet alle Blu&#x0364;th,</l><lb/>
              <l>Sehr em&#x017F;ig fliegts herummer, tra&#x0364;gt ein mit großem Fleiß,</l><lb/>
              <l>Und &#x017F;ucht den ganzen Sommer, auch fu&#x0364;r den Winter</l><lb/>
              <l>Speiß.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="12">
              <head> <hi rendition="#in">K k</hi> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Ko&#x0364;niglein</hi>. (Zaunko&#x0364;nig)</hi> </head><lb/>
              <l>Das winzigkleine Ko&#x0364;niglein, wie macht es &#x017F;ich &#x017F;o</l><lb/>
              <l>groß,</l><lb/>
              <l>Wie zwitzerts mit &#x017F;eim Stimmelein, und i&#x017F;t &#x017F;o &#x017F;chlau und</l><lb/>
              <l>lo&#x017F;',</l><lb/>
              <l>Wie lieblich thut es &#x017F;ingen nach Wun&#x017F;ch und nach Begehr,</l><lb/>
              <l>Wie lu&#x017F;tig thut es &#x017F;pringen, wie hu&#x0364;pft es hin und her.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="13">
              <head> <hi rendition="#in">L l</hi> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Lerche</hi>.</hi> </head><lb/>
              <l>Das Lerchlein in den Lu&#x0364;ften &#x017F;chwebt, und &#x017F;ingt den</l><lb/>
              <l>Himmel an,</l><lb/>
              <l>Vom gru&#x0364;nen Feld es &#x017F;ich erhebt, und tro&#x0364;&#x017F;t den Acker-</l><lb/>
              <l>mann,</l><lb/>
              <l>Gar hoch thut es &#x017F;ich &#x017F;chwingen, daß mans kaum &#x017F;ehen</l><lb/>
              <l>mag,</l><lb/>
              <l>Im Kreis herum thuts &#x017F;ingen, lobt Gott den ganzen Tag.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="14">
              <head> <hi rendition="#in">M m</hi> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Mei&#x017F;e</hi>.</hi> </head><lb/>
              <l>Die Mei&#x017F;e ha&#x0364;ngt am Tannena&#x017F;t, als ob &#x017F;ie &#x017F;ich ver-</l><lb/>
              <l>berg,</l><lb/>
              <l>Singt allezeit, was gieb&#x017F;t, was ha&#x017F;t, &#x017F;ingt ewig Zizer-</l><lb/>
              <l>berg,</l><lb/>
            </lg>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[6/0274] I i Imme (Biene.) Das Honigſuͤße Immelein ſich ſpaͤt und fruͤh bemuͤht, Es ſizt auf allen Bluͤmelein, verſuchet alle Bluͤth, Sehr emſig fliegts herummer, traͤgt ein mit großem Fleiß, Und ſucht den ganzen Sommer, auch fuͤr den Winter Speiß. K k Koͤniglein. (Zaunkoͤnig) Das winzigkleine Koͤniglein, wie macht es ſich ſo groß, Wie zwitzerts mit ſeim Stimmelein, und iſt ſo ſchlau und loſ', Wie lieblich thut es ſingen nach Wunſch und nach Begehr, Wie luſtig thut es ſpringen, wie huͤpft es hin und her. L l Lerche. Das Lerchlein in den Luͤften ſchwebt, und ſingt den Himmel an, Vom gruͤnen Feld es ſich erhebt, und troͤſt den Acker- mann, Gar hoch thut es ſich ſchwingen, daß mans kaum ſehen mag, Im Kreis herum thuts ſingen, lobt Gott den ganzen Tag. M m Meiſe. Die Meiſe haͤngt am Tannenaſt, als ob ſie ſich ver- berg, Singt allezeit, was giebſt, was haſt, ſingt ewig Zizer- berg,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn03_1808
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn03_1808/274
Zitationshilfe: Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 3. Heidelberg, 1808, S. 6. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn03_1808/274>, abgerufen am 27.11.2024.