Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 3. Heidelberg, 1808.Draus auf den Leyen, (Leye, Schiefer) Knecht, Magd, Ochs, Esel, und alles, was mein ist. Als ich ein armes Weib war, Zog ich über den Rhein, Bescheert mir Gott ein Hühnelein, War ich ein reiches Weib, Gieng ich über die Wiese, Fragten alle Leut, Wie mein Hühnlein hiese, Bibberlein heißt mein armes Hühnelein. Als ich ein armes Weib war, Zog ich über den Rhein, Bescheert mir Gott ein Entelein, War ich ein reiches Weib, Gieng ich über die Wiese, Fragten alle Leut, Wie mein Entlein hiese, Draus auf den Leyen, (Leye, Schiefer) Knecht, Magd, Ochs, Eſel, und alles, was mein iſt. Als ich ein armes Weib war, Zog ich uͤber den Rhein, Beſcheert mir Gott ein Huͤhnelein, War ich ein reiches Weib, Gieng ich uͤber die Wieſe, Fragten alle Leut, Wie mein Huͤhnlein hieſe, Bibberlein heißt mein armes Huͤhnelein. Als ich ein armes Weib war, Zog ich uͤber den Rhein, Beſcheert mir Gott ein Entelein, War ich ein reiches Weib, Gieng ich uͤber die Wieſe, Fragten alle Leut, Wie mein Entlein hieſe, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <lg n="1"> <pb facs="#f0309" n="41"/> <l>Draus auf den Leyen, (Leye, Schiefer)</l><lb/> <l>Steht ein Korb voll Eier,</l><lb/> <l>Sind ſie zerbrochen,</l><lb/> <l>Gebt mir eure Tochter,</l><lb/> <l>Sind ſie zu klein,</l><lb/> <l>Gebt mir zwey fuͤr ein,</l><lb/> <l>Strih, ſtrah, ſtroh,</l><lb/> <l>Heut uͤbers Jahr ſind wir all miteinander wieder do!</l> </lg> </lg> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">Knecht</hi>, <hi rendition="#g">Magd</hi>, <hi rendition="#g">Ochs</hi>, <hi rendition="#g">Eſel</hi>, <hi rendition="#g">und alles</hi>, <hi rendition="#g">was mein iſt</hi>.</head><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l><hi rendition="#in">A</hi>ls ich ein armes Weib war,</l><lb/> <l>Zog ich uͤber den Rhein,</l><lb/> <l>Beſcheert mir Gott ein Huͤhnelein,</l><lb/> <l>War ich ein reiches Weib,</l><lb/> <l>Gieng ich uͤber die Wieſe,</l><lb/> <l>Fragten alle Leut,</l><lb/> <l>Wie mein Huͤhnlein hieſe,</l><lb/> <l>Bibberlein heißt mein armes Huͤhnelein.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Als ich ein armes Weib war,</l><lb/> <l>Zog ich uͤber den Rhein,</l><lb/> <l>Beſcheert mir Gott ein Entelein,</l><lb/> <l>War ich ein reiches Weib,</l><lb/> <l>Gieng ich uͤber die Wieſe,</l><lb/> <l>Fragten alle Leut,</l><lb/> <l>Wie mein Entlein hieſe,</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [41/0309]
Draus auf den Leyen, (Leye, Schiefer)
Steht ein Korb voll Eier,
Sind ſie zerbrochen,
Gebt mir eure Tochter,
Sind ſie zu klein,
Gebt mir zwey fuͤr ein,
Strih, ſtrah, ſtroh,
Heut uͤbers Jahr ſind wir all miteinander wieder do!
Knecht, Magd, Ochs, Eſel, und alles, was mein iſt.
Als ich ein armes Weib war,
Zog ich uͤber den Rhein,
Beſcheert mir Gott ein Huͤhnelein,
War ich ein reiches Weib,
Gieng ich uͤber die Wieſe,
Fragten alle Leut,
Wie mein Huͤhnlein hieſe,
Bibberlein heißt mein armes Huͤhnelein.
Als ich ein armes Weib war,
Zog ich uͤber den Rhein,
Beſcheert mir Gott ein Entelein,
War ich ein reiches Weib,
Gieng ich uͤber die Wieſe,
Fragten alle Leut,
Wie mein Entlein hieſe,
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |