Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 3. Heidelberg, 1808.Zwey zu meinen Häupten, St. Niklas. Vater. Es wird aus den Zeitungen vernommen, Daß der heilige Sankt Niklaus werde kommen, Aus Moskau, wo er gehalten werth, Und als ein Heilger wird geehrt; Er ist bereits schon auf der Fahrt, Zu besuchen die Schuljugend zart, Zu sehn, was die kleinen Mägdlein und Knaben In diesem Jahre gelernet haben, In Beten, Schreiben, Singen und Lesen, Auch ob sie sind hübsch fromm gewesen. Er hat auch in seinem Sack verschlossen, Schöne Puppen aus Zucker gegossen, Den Kindern, welche hübsch fromm wären, Will er solche schöne Sachen verehren. Kind. Ich bitte dich Sankt Niklaus sehr, In meinem Hause auch einkehr, Zwey zu meinen Haͤupten, St. Niklas. Vater. Es wird aus den Zeitungen vernommen, Daß der heilige Sankt Niklaus werde kommen, Aus Moskau, wo er gehalten werth, Und als ein Heilger wird geehrt; Er iſt bereits ſchon auf der Fahrt, Zu beſuchen die Schuljugend zart, Zu ſehn, was die kleinen Maͤgdlein und Knaben In dieſem Jahre gelernet haben, In Beten, Schreiben, Singen und Leſen, Auch ob ſie ſind huͤbſch fromm geweſen. Er hat auch in ſeinem Sack verſchloſſen, Schoͤne Puppen aus Zucker gegoſſen, Den Kindern, welche huͤbſch fromm waͤren, Will er ſolche ſchoͤne Sachen verehren. Kind. Ich bitte dich Sankt Niklaus ſehr, In meinem Hauſe auch einkehr, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <lg n="1"> <pb facs="#f0296" n="28"/> <l>Zwey zu meinen Haͤupten,</l><lb/> <l>Zwey zu meinen Fuͤſſen,</l><lb/> <l>Zwey die mich decken,</l><lb/> <l>Zwey die mich wecken,</l><lb/> <l>Zwey die mich weiſen</l><lb/> <l>In das himmliſche Paradeischen.</l> </lg> </lg> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">St</hi>. <hi rendition="#g">Niklas</hi>.</head><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <head><hi rendition="#g">Vater</hi>.</head><lb/> <l><hi rendition="#in">E</hi>s wird aus den Zeitungen vernommen,</l><lb/> <l>Daß der heilige Sankt Niklaus werde kommen,</l><lb/> <l>Aus Moskau, wo er gehalten werth,</l><lb/> <l>Und als ein Heilger wird geehrt;</l><lb/> <l>Er iſt bereits ſchon auf der Fahrt,</l><lb/> <l>Zu beſuchen die Schuljugend zart,</l><lb/> <l>Zu ſehn, was die kleinen Maͤgdlein und Knaben</l><lb/> <l>In dieſem Jahre gelernet haben,</l><lb/> <l>In Beten, Schreiben, Singen und Leſen,</l><lb/> <l>Auch ob ſie ſind huͤbſch fromm geweſen.</l><lb/> <l>Er hat auch in ſeinem Sack verſchloſſen,</l><lb/> <l>Schoͤne Puppen aus Zucker gegoſſen,</l><lb/> <l>Den Kindern, welche huͤbſch fromm waͤren,</l><lb/> <l>Will er ſolche ſchoͤne Sachen verehren.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <head><hi rendition="#g">Kind</hi>.</head><lb/> <l>Ich bitte dich Sankt Niklaus ſehr,</l><lb/> <l>In meinem Hauſe auch einkehr,</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [28/0296]
Zwey zu meinen Haͤupten,
Zwey zu meinen Fuͤſſen,
Zwey die mich decken,
Zwey die mich wecken,
Zwey die mich weiſen
In das himmliſche Paradeischen.
St. Niklas.
Vater.
Es wird aus den Zeitungen vernommen,
Daß der heilige Sankt Niklaus werde kommen,
Aus Moskau, wo er gehalten werth,
Und als ein Heilger wird geehrt;
Er iſt bereits ſchon auf der Fahrt,
Zu beſuchen die Schuljugend zart,
Zu ſehn, was die kleinen Maͤgdlein und Knaben
In dieſem Jahre gelernet haben,
In Beten, Schreiben, Singen und Leſen,
Auch ob ſie ſind huͤbſch fromm geweſen.
Er hat auch in ſeinem Sack verſchloſſen,
Schoͤne Puppen aus Zucker gegoſſen,
Den Kindern, welche huͤbſch fromm waͤren,
Will er ſolche ſchoͤne Sachen verehren.
Kind.
Ich bitte dich Sankt Niklaus ſehr,
In meinem Hauſe auch einkehr,
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |