Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 2. Heidelberg, 1808.Ihr müßt nur weiter fragen, Bauer. Jezt merk ich schon den Possen, Es ist ein Fehler drin, Man hat das Bier vergossen, Sonst wär es nicht so dünn; Das Malz ist ihm verronnen, Und Wasser hat's für drei, Der Wirth hat nah zum Bronnen, Was rathet ihr dabey? Doktor. Das ein will ich euch rathen, Ihr müßt halt folgen mir, Ich wett mit euch Dukaten, Ihr kriegt das beste Bier. Geschwind zum Wirth thut laufen, Er macht euch Bier nach Wunsch, Das Wasser gebt zu kaufen, Die Gerste gebt umsonst. Bauer. Herr Doktor, ich muß lachen, Der Handel geht nicht an, Wenn er nur Bier thät machen, Das mans blos trinken kann, Das wollen wir halt hoffen, Im Wasser gehts nicht zu Grund, Ihr muͤßt nur weiter fragen, Bauer. Jezt merk ich ſchon den Poſſen, Es iſt ein Fehler drin, Man hat das Bier vergoſſen, Sonſt waͤr es nicht ſo duͤnn; Das Malz iſt ihm verronnen, Und Waſſer hat's fuͤr drei, Der Wirth hat nah zum Bronnen, Was rathet ihr dabey? Doktor. Das ein will ich euch rathen, Ihr muͤßt halt folgen mir, Ich wett mit euch Dukaten, Ihr kriegt das beſte Bier. Geſchwind zum Wirth thut laufen, Er macht euch Bier nach Wunſch, Das Waſſer gebt zu kaufen, Die Gerſte gebt umſonſt. Bauer. Herr Doktor, ich muß lachen, Der Handel geht nicht an, Wenn er nur Bier thaͤt machen, Das mans blos trinken kann, Das wollen wir halt hoffen, Im Waſſer gehts nicht zu Grund, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <lg n="2"> <pb facs="#f0451" n="439"/> <l>Ihr muͤßt nur weiter fragen,</l><lb/> <l>Vielleicht ſagts euch der Wirth.</l><lb/> <l>Will doch ein wenig ſehen,</l><lb/> <l>Ob ich nichts kennen kann;</l><lb/> <l>Weiß ſchon was ihm geſchehen,</l><lb/> <l>Die Waſſerſucht iſt dran.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l><hi rendition="#g">Bauer</hi>. Jezt merk ich ſchon den Poſſen,</l><lb/> <l>Es iſt ein Fehler drin,</l><lb/> <l>Man hat das Bier vergoſſen,</l><lb/> <l>Sonſt waͤr es nicht ſo duͤnn;</l><lb/> <l>Das Malz iſt ihm verronnen,</l><lb/> <l>Und Waſſer hat's fuͤr drei,</l><lb/> <l>Der Wirth hat nah zum Bronnen,</l><lb/> <l>Was rathet ihr dabey?</l> </lg><lb/> <lg n="4"> <l><hi rendition="#g">Doktor</hi>. Das ein will ich euch rathen,</l><lb/> <l>Ihr muͤßt halt folgen mir,</l><lb/> <l>Ich wett mit euch Dukaten,</l><lb/> <l>Ihr kriegt das beſte Bier.</l><lb/> <l>Geſchwind zum Wirth thut laufen,</l><lb/> <l>Er macht euch Bier nach Wunſch,</l><lb/> <l>Das Waſſer gebt zu kaufen,</l><lb/> <l>Die Gerſte gebt umſonſt.</l> </lg><lb/> <lg n="5"> <l><hi rendition="#g">Bauer</hi>. Herr Doktor, ich muß lachen,</l><lb/> <l>Der Handel geht nicht an,</l><lb/> <l>Wenn er nur Bier thaͤt machen,</l><lb/> <l>Das mans blos trinken kann,</l><lb/> <l>Das wollen wir halt hoffen,</l><lb/> <l>Im Waſſer gehts nicht zu Grund,</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [439/0451]
Ihr muͤßt nur weiter fragen,
Vielleicht ſagts euch der Wirth.
Will doch ein wenig ſehen,
Ob ich nichts kennen kann;
Weiß ſchon was ihm geſchehen,
Die Waſſerſucht iſt dran.
Bauer. Jezt merk ich ſchon den Poſſen,
Es iſt ein Fehler drin,
Man hat das Bier vergoſſen,
Sonſt waͤr es nicht ſo duͤnn;
Das Malz iſt ihm verronnen,
Und Waſſer hat's fuͤr drei,
Der Wirth hat nah zum Bronnen,
Was rathet ihr dabey?
Doktor. Das ein will ich euch rathen,
Ihr muͤßt halt folgen mir,
Ich wett mit euch Dukaten,
Ihr kriegt das beſte Bier.
Geſchwind zum Wirth thut laufen,
Er macht euch Bier nach Wunſch,
Das Waſſer gebt zu kaufen,
Die Gerſte gebt umſonſt.
Bauer. Herr Doktor, ich muß lachen,
Der Handel geht nicht an,
Wenn er nur Bier thaͤt machen,
Das mans blos trinken kann,
Das wollen wir halt hoffen,
Im Waſſer gehts nicht zu Grund,
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