Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 2. Heidelberg, 1808.Mit Wein wollen wir uns laben In einem Keller tiefe, Wollen wir uns senken ein; Darnach dem Wirthsknecht rufen: Trag her ein kühlen Wein! Von dir wollen wir nit weichen, Bis daß wir werden voll, Laß uns nur Wein herreichen, Gesellen, ich will euch zeigen, Der Wein thut was er soll. Wirthsknecht, nun merk uns eben, Was unser Meinung sey, Kein Pfenning wir dir geben, Du bringst uns dann herbey Ein guten feisten Braten, Den wollen wir gern haben, Wir mögen sein nicht gerathen, Eine gute Henne gesotten, Die fügt wohl solchen Knaben, Ein Bergwerk haben wir funden, Das macht uns heut noch reich, Das bringt uns Freud und Wonne, Zu Wien in Oesterreich, Mit Wein wollen wir uns laben In einem Keller tiefe, Wollen wir uns ſenken ein; Darnach dem Wirthsknecht rufen: Trag her ein kuͤhlen Wein! Von dir wollen wir nit weichen, Bis daß wir werden voll, Laß uns nur Wein herreichen, Geſellen, ich will euch zeigen, Der Wein thut was er ſoll. Wirthsknecht, nun merk uns eben, Was unſer Meinung ſey, Kein Pfenning wir dir geben, Du bringſt uns dann herbey Ein guten feiſten Braten, Den wollen wir gern haben, Wir moͤgen ſein nicht gerathen, Eine gute Henne geſotten, Die fuͤgt wohl ſolchen Knaben, Ein Bergwerk haben wir funden, Das macht uns heut noch reich, Das bringt uns Freud und Wonne, Zu Wien in Oeſterreich, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <lg n="2"> <pb facs="#f0443" n="431"/> <l>Mit Wein wollen wir uns laben</l><lb/> <l>Hier und in Oeſterreich,</l><lb/> <l>In einer neuen Krauſen</l><lb/> <l>Wollen wir ihn nehmen an,</l><lb/> <l>Ob ihm ſoll uns nit grauſen,</l><lb/> <l>Bis uns der Kopf thut ſauſen,</l><lb/> <l>Nit eh gehn wir davon.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>In einem Keller tiefe,</l><lb/> <l>Wollen wir uns ſenken ein;</l><lb/> <l>Darnach dem Wirthsknecht rufen:</l><lb/> <l>Trag her ein kuͤhlen Wein!</l><lb/> <l>Von dir wollen wir nit weichen,</l><lb/> <l>Bis daß wir werden voll,</l><lb/> <l>Laß uns nur Wein herreichen,</l><lb/> <l>Geſellen, ich will euch zeigen,</l><lb/> <l>Der Wein thut was er ſoll.</l> </lg><lb/> <lg n="4"> <l>Wirthsknecht, nun merk uns eben,</l><lb/> <l>Was unſer Meinung ſey,</l><lb/> <l>Kein Pfenning wir dir geben,</l><lb/> <l>Du bringſt uns dann herbey</l><lb/> <l>Ein guten feiſten Braten,</l><lb/> <l>Den wollen wir gern haben,</l><lb/> <l>Wir moͤgen ſein nicht gerathen,</l><lb/> <l>Eine gute Henne geſotten,</l><lb/> <l>Die fuͤgt wohl ſolchen Knaben,</l> </lg><lb/> <lg n="5"> <l>Ein Bergwerk haben wir funden,</l><lb/> <l>Das macht uns heut noch reich,</l><lb/> <l>Das bringt uns Freud und Wonne,</l><lb/> <l>Zu Wien in Oeſterreich,</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [431/0443]
Mit Wein wollen wir uns laben
Hier und in Oeſterreich,
In einer neuen Krauſen
Wollen wir ihn nehmen an,
Ob ihm ſoll uns nit grauſen,
Bis uns der Kopf thut ſauſen,
Nit eh gehn wir davon.
In einem Keller tiefe,
Wollen wir uns ſenken ein;
Darnach dem Wirthsknecht rufen:
Trag her ein kuͤhlen Wein!
Von dir wollen wir nit weichen,
Bis daß wir werden voll,
Laß uns nur Wein herreichen,
Geſellen, ich will euch zeigen,
Der Wein thut was er ſoll.
Wirthsknecht, nun merk uns eben,
Was unſer Meinung ſey,
Kein Pfenning wir dir geben,
Du bringſt uns dann herbey
Ein guten feiſten Braten,
Den wollen wir gern haben,
Wir moͤgen ſein nicht gerathen,
Eine gute Henne geſotten,
Die fuͤgt wohl ſolchen Knaben,
Ein Bergwerk haben wir funden,
Das macht uns heut noch reich,
Das bringt uns Freud und Wonne,
Zu Wien in Oeſterreich,
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |