Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 2. Heidelberg, 1808.Viel lieber wird euch seyn Mit Gott das laß du bleiben, Fangst schöne Händel an, Er ist im Stand, thut treiben Uns gleich zum Garten naus. Adam wo bist hinkrochen? O weh er ruft uns schon; Adam wo bist hinkrochen? O weh er ruft uns schon. O Herr! thut mich verschonen, Ich kann ja nichts dafür, Die Rippe hats gethan, Die Schlang hat uns verführt. Die Schlang hat uns versprochen, Wir könnten was bessers seyn, Drauf dachten wir wolltens wagen, Und haben halt bissen drein. Kriech mit mir unters Gebüsche, Geschwind laßt uns bedecken, Sonst thut er uns erwischen, Wann er herein thut treten. Adam wo bist hingangen? O weh! er ruft uns schon! Adam wo bist hingangen? O weh! er ruft uns schon! Untreues Lumpeng'sindel, Wie übel habt ihr g'haußt; Viel lieber wird euch ſeyn Mit Gott das laß du bleiben, Fangſt ſchoͤne Haͤndel an, Er iſt im Stand, thut treiben Uns gleich zum Garten naus. Adam wo biſt hinkrochen? O weh er ruft uns ſchon; Adam wo biſt hinkrochen? O weh er ruft uns ſchon. O Herr! thut mich verſchonen, Ich kann ja nichts dafuͤr, Die Rippe hats gethan, Die Schlang hat uns verfuͤhrt. Die Schlang hat uns verſprochen, Wir koͤnnten was beſſers ſeyn, Drauf dachten wir wolltens wagen, Und haben halt biſſen drein. Kriech mit mir unters Gebuͤſche, Geſchwind laßt uns bedecken, Sonſt thut er uns erwiſchen, Wann er herein thut treten. Adam wo biſt hingangen? O weh! er ruft uns ſchon! Adam wo biſt hingangen? O weh! er ruft uns ſchon! Untreues Lumpeng'ſindel, Wie uͤbel habt ihr g'haußt; <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <lg n="10"> <pb facs="#f0414" n="402"/> <l>Viel lieber wird euch ſeyn</l><lb/> <l>Das Leben hier auf Erden,</l><lb/> <l>Wie Goͤtter koͤnnt ihr ſeyn.</l> </lg><lb/> <lg n="11"> <l>Mit Gott das laß du bleiben,</l><lb/> <l>Fangſt ſchoͤne Haͤndel an,</l><lb/> <l>Er iſt im Stand, thut treiben</l><lb/> <l>Uns gleich zum Garten naus.</l><lb/> <l>Adam wo biſt hinkrochen?</l><lb/> <l>O weh er ruft uns ſchon;</l><lb/> <l>Adam wo biſt hinkrochen?</l><lb/> <l>O weh er ruft uns ſchon.</l> </lg><lb/> <lg n="12"> <l>O Herr! thut mich verſchonen,</l><lb/> <l>Ich kann ja nichts dafuͤr,</l><lb/> <l>Die Rippe hats gethan,</l><lb/> <l>Die Schlang hat uns verfuͤhrt.</l><lb/> <l>Die Schlang hat uns verſprochen,</l><lb/> <l>Wir koͤnnten was beſſers ſeyn,</l><lb/> <l>Drauf dachten wir wolltens wagen,</l><lb/> <l>Und haben halt biſſen drein.</l> </lg><lb/> <lg n="13"> <l>Kriech mit mir unters Gebuͤſche,</l><lb/> <l>Geſchwind laßt uns bedecken,</l><lb/> <l>Sonſt thut er uns erwiſchen,</l><lb/> <l>Wann er herein thut treten.</l><lb/> <l>Adam wo biſt hingangen?</l><lb/> <l>O weh! er ruft uns ſchon!</l><lb/> <l>Adam wo biſt hingangen?</l><lb/> <l>O weh! er ruft uns ſchon!</l> </lg><lb/> <lg n="14"> <l>Untreues Lumpeng'ſindel,</l><lb/> <l>Wie uͤbel habt ihr g'haußt;</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [402/0414]
Viel lieber wird euch ſeyn
Das Leben hier auf Erden,
Wie Goͤtter koͤnnt ihr ſeyn.
Mit Gott das laß du bleiben,
Fangſt ſchoͤne Haͤndel an,
Er iſt im Stand, thut treiben
Uns gleich zum Garten naus.
Adam wo biſt hinkrochen?
O weh er ruft uns ſchon;
Adam wo biſt hinkrochen?
O weh er ruft uns ſchon.
O Herr! thut mich verſchonen,
Ich kann ja nichts dafuͤr,
Die Rippe hats gethan,
Die Schlang hat uns verfuͤhrt.
Die Schlang hat uns verſprochen,
Wir koͤnnten was beſſers ſeyn,
Drauf dachten wir wolltens wagen,
Und haben halt biſſen drein.
Kriech mit mir unters Gebuͤſche,
Geſchwind laßt uns bedecken,
Sonſt thut er uns erwiſchen,
Wann er herein thut treten.
Adam wo biſt hingangen?
O weh! er ruft uns ſchon!
Adam wo biſt hingangen?
O weh! er ruft uns ſchon!
Untreues Lumpeng'ſindel,
Wie uͤbel habt ihr g'haußt;
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