Auf einem Berg Vor eime königlichen Pallast, Der war durchhauen pur Nach meisterlichen Sinnen, Bildwerk zierlich Stand überall Am Pallast stolz, Der war von Marmorquader; Fein war das Dach Von Kupfer braun, Berillen klar Das Fensterwerk. Zu oberst von der Burg her glast Von Gold ein Sonnenuhr, Gülden waren die Zinnen. Ringweis ich sah Darum einen Zaun Von Zederholz, Die Pforte war Albater. Ich trat auf die Schlagbrücke, Und sah ein Tanz Von minniglichen Bilden In diesem Pallast schön; Da gieng ich stehn Zu dieser Pforten, Und blickte heimlich hinein, Die klaren Aeuglein spielten, Freundliche Wort Wurden gehort. Die adelichen Jungen Nach den Trometen (Flöten)
Auf einem Berg Vor eime koͤniglichen Pallaſt, Der war durchhauen pur Nach meiſterlichen Sinnen, Bildwerk zierlich Stand uͤberall Am Pallaſt ſtolz, Der war von Marmorquader; Fein war das Dach Von Kupfer braun, Berillen klar Das Fenſterwerk. Zu oberſt von der Burg her glaſt Von Gold ein Sonnenuhr, Guͤlden waren die Zinnen. Ringweis ich ſah Darum einen Zaun Von Zederholz, Die Pforte war Albater. Ich trat auf die Schlagbruͤcke, Und ſah ein Tanz Von minniglichen Bilden In dieſem Pallaſt ſchoͤn; Da gieng ich ſtehn Zu dieſer Pforten, Und blickte heimlich hinein, Die klaren Aeuglein ſpielten, Freundliche Wort Wurden gehort. Die adelichen Jungen Nach den Trometen (Floͤten)
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><lgtype="poem"><lgn="1"><pbfacs="#f0236"n="224"/><l>Auf einem Berg</l><lb/><l>Vor eime koͤniglichen Pallaſt,</l><lb/><l>Der war durchhauen pur</l><lb/><l>Nach meiſterlichen Sinnen,</l><lb/><l>Bildwerk zierlich</l><lb/><l>Stand uͤberall</l><lb/><l>Am Pallaſt ſtolz,</l><lb/><l>Der war von Marmorquader;</l><lb/><l>Fein war das Dach</l><lb/><l>Von Kupfer braun,</l><lb/><l>Berillen klar</l><lb/><l>Das Fenſterwerk.</l><lb/><l>Zu oberſt von der Burg her glaſt</l><lb/><l>Von Gold ein Sonnenuhr,</l><lb/><l>Guͤlden waren die Zinnen.</l><lb/><l>Ringweis ich ſah</l><lb/><l>Darum einen Zaun</l><lb/><l>Von Zederholz,</l><lb/><l>Die Pforte war Albater.</l><lb/><l>Ich trat auf die Schlagbruͤcke,</l><lb/><l>Und ſah ein Tanz</l><lb/><l>Von minniglichen Bilden</l><lb/><l>In dieſem Pallaſt ſchoͤn;</l><lb/><l>Da gieng ich ſtehn</l><lb/><l>Zu dieſer Pforten,</l><lb/><l>Und blickte heimlich hinein,</l><lb/><l>Die klaren Aeuglein ſpielten,</l><lb/><l>Freundliche Wort</l><lb/><l>Wurden gehort.</l><lb/><l>Die adelichen Jungen</l><lb/><l>Nach den Trometen (Floͤten)</l><lb/></lg></lg></div></div></body></text></TEI>
[224/0236]
Auf einem Berg
Vor eime koͤniglichen Pallaſt,
Der war durchhauen pur
Nach meiſterlichen Sinnen,
Bildwerk zierlich
Stand uͤberall
Am Pallaſt ſtolz,
Der war von Marmorquader;
Fein war das Dach
Von Kupfer braun,
Berillen klar
Das Fenſterwerk.
Zu oberſt von der Burg her glaſt
Von Gold ein Sonnenuhr,
Guͤlden waren die Zinnen.
Ringweis ich ſah
Darum einen Zaun
Von Zederholz,
Die Pforte war Albater.
Ich trat auf die Schlagbruͤcke,
Und ſah ein Tanz
Von minniglichen Bilden
In dieſem Pallaſt ſchoͤn;
Da gieng ich ſtehn
Zu dieſer Pforten,
Und blickte heimlich hinein,
Die klaren Aeuglein ſpielten,
Freundliche Wort
Wurden gehort.
Die adelichen Jungen
Nach den Trometen (Floͤten)
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Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 2. Heidelberg, 1808, S. 224. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn02_1808/236>, abgerufen am 24.11.2024.
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