König Lasla war ein junger Mann, Er wollt den Girsig bei sich han, Er hat ihn auserkohren; Ja ich sprechs auf die Treue mein, Er ist ihm treulos worden.
König Lasla du viel edles Blut, Gott erhalte dich in seiner Hut, Mit seinem lieben Kinde, Daß du also verschieden bist, Mit deinem Hofgesinde.
Die Schlacht am Kremmerdamm.
(Aus Buchholz's Geschicht der Churmark Brandenburg. Berlin, 1765. II. T. S. 383.)
Als Barnim de fast lütke Mann, Averst im Kriege nicht quade, Am langen Damme kam heran, Ging he flietig tho Rade.
He sprack: Dat is en garstig Lock, Da mütten wie nich dorch rieden, Et mögt uns kosten unsen Rock, Wie willen man hier bliven.
Wie willen schrieven ut de Stür, De uns de nich will geven, Den willen wie brüden mit det Für, Un nah det Veh em streven.
Koͤnig Lasla war ein junger Mann, Er wollt den Girſig bei ſich han, Er hat ihn auserkohren; Ja ich ſprechs auf die Treue mein, Er iſt ihm treulos worden.
Koͤnig Lasla du viel edles Blut, Gott erhalte dich in ſeiner Hut, Mit ſeinem lieben Kinde, Daß du alſo verſchieden biſt, Mit deinem Hofgeſinde.
Die Schlacht am Kremmerdamm.
(Aus Buchholz's Geſchicht der Churmark Brandenburg. Berlin, 1765. II. T. S. 383.)
Als Barnim de faſt luͤtke Mann, Averſt im Kriege nicht quade, Am langen Damme kam heran, Ging he flietig tho Rade.
He ſprack: Dat is en garſtig Lock, Da muͤtten wie nich dorch rieden, Et moͤgt uns koſten unſen Rock, Wie willen man hier bliven.
Wie willen ſchrieven ut de Stuͤr, De uns de nich will geven, Den willen wie bruͤden mit det Fuͤr, Un nah det Veh em ſtreven.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><lgtype="poem"><pbfacs="#f0136"n="124"/><lgn="24"><l>Koͤnig Lasla war ein junger Mann,</l><lb/><l>Er wollt den Girſig bei ſich han,</l><lb/><l>Er hat ihn auserkohren;</l><lb/><l>Ja ich ſprechs auf die Treue mein,</l><lb/><l>Er iſt ihm treulos worden.</l></lg><lb/><lgn="25"><l>Koͤnig Lasla du viel edles Blut,</l><lb/><l>Gott erhalte dich in ſeiner Hut,</l><lb/><l>Mit ſeinem lieben Kinde,</l><lb/><l>Daß du alſo verſchieden biſt,</l><lb/><l>Mit deinem Hofgeſinde.</l></lg></lg></div><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><divn="2"><head>Die Schlacht am Kremmerdamm.</head><lb/><prendition="#c">(Aus Buchholz's Geſchicht der Churmark Brandenburg. Berlin, 1765.<lb/><hirendition="#aq">II.</hi> T. S. 383.)</p><lb/><lgtype="poem"><lgn="1"><l><hirendition="#in">A</hi>ls Barnim de faſt luͤtke Mann,</l><lb/><l>Averſt im Kriege nicht quade,</l><lb/><l>Am langen Damme kam heran,</l><lb/><l>Ging he flietig tho Rade.</l></lg><lb/><lgn="2"><l>He ſprack: Dat is en garſtig Lock,</l><lb/><l>Da muͤtten wie nich dorch rieden,</l><lb/><l>Et moͤgt uns koſten unſen Rock,</l><lb/><l>Wie willen man hier bliven.</l></lg><lb/><lgn="3"><l>Wie willen ſchrieven ut de Stuͤr,</l><lb/><l>De uns de nich will geven,</l><lb/><l>Den willen wie bruͤden mit det Fuͤr,</l><lb/><l>Un nah det Veh em ſtreven.</l></lg><lb/></lg></div></div></body></text></TEI>
[124/0136]
Koͤnig Lasla war ein junger Mann,
Er wollt den Girſig bei ſich han,
Er hat ihn auserkohren;
Ja ich ſprechs auf die Treue mein,
Er iſt ihm treulos worden.
Koͤnig Lasla du viel edles Blut,
Gott erhalte dich in ſeiner Hut,
Mit ſeinem lieben Kinde,
Daß du alſo verſchieden biſt,
Mit deinem Hofgeſinde.
Die Schlacht am Kremmerdamm.
(Aus Buchholz's Geſchicht der Churmark Brandenburg. Berlin, 1765.
II. T. S. 383.)
Als Barnim de faſt luͤtke Mann,
Averſt im Kriege nicht quade,
Am langen Damme kam heran,
Ging he flietig tho Rade.
He ſprack: Dat is en garſtig Lock,
Da muͤtten wie nich dorch rieden,
Et moͤgt uns koſten unſen Rock,
Wie willen man hier bliven.
Wie willen ſchrieven ut de Stuͤr,
De uns de nich will geven,
Den willen wie bruͤden mit det Fuͤr,
Un nah det Veh em ſtreven.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 2. Heidelberg, 1808, S. 124. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn02_1808/136>, abgerufen am 16.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.