Ich soll und muß ein Rößlein haben, Nimm mich Jägerlein, nimm mich, Ich möcht gern durch die Wälder traben, Nimm mich, Jägerlein nimm mich.
Trabst du gern, so nimm mein Roß, So wär ich dann das Elßlein los, Ade, Ade, mein Rößlein!
Ich soll und muß ein Falken kriegen, Nimm mich, Jägerlein nimm mich, Der muß mit mir zum Himmel fliegen, Nimm mich, Jägerlein uimm mich.
Nimm hin, nimm hin mein Federspiel, Lieb Bärbelein du warst zu viel, Ade, Ade, mein Falke.
Ich soll und muß ein Küßlein haben, Küß mich, Jägerlein küß mich, Du sollst und mußt einen Jäger haben, Küß mich, Jungfräulein küß mich.
Die dritt, die dritt, die nenn ich nicht, Sie hat ein klares Angesicht, Und soll mir nicht erröthen.
Ich ſoll und muß ein Roͤßlein haben, Nimm mich Jaͤgerlein, nimm mich, Ich moͤcht gern durch die Waͤlder traben, Nimm mich, Jaͤgerlein nimm mich.
Trabſt du gern, ſo nimm mein Roß, So waͤr ich dann das Elßlein los, Ade, Ade, mein Roͤßlein!
Ich ſoll und muß ein Falken kriegen, Nimm mich, Jaͤgerlein nimm mich, Der muß mit mir zum Himmel fliegen, Nimm mich, Jaͤgerlein uimm mich.
Nimm hin, nimm hin mein Federſpiel, Lieb Baͤrbelein du warſt zu viel, Ade, Ade, mein Falke.
Ich ſoll und muß ein Kuͤßlein haben, Kuͤß mich, Jaͤgerlein kuͤß mich, Du ſollſt und mußt einen Jaͤger haben, Kuͤß mich, Jungfraͤulein kuͤß mich.
Die dritt, die dritt, die nenn ich nicht, Sie hat ein klares Angeſicht, Und ſoll mir nicht erroͤthen.
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Ich ſoll und muß ein Roͤßlein haben,
Nimm mich Jaͤgerlein, nimm mich,
Ich moͤcht gern durch die Waͤlder traben,
Nimm mich, Jaͤgerlein nimm mich.
Trabſt du gern, ſo nimm mein Roß,
So waͤr ich dann das Elßlein los,
Ade, Ade, mein Roͤßlein!
Ich ſoll und muß ein Falken kriegen,
Nimm mich, Jaͤgerlein nimm mich,
Der muß mit mir zum Himmel fliegen,
Nimm mich, Jaͤgerlein uimm mich.
Nimm hin, nimm hin mein Federſpiel,
Lieb Baͤrbelein du warſt zu viel,
Ade, Ade, mein Falke.
Ich ſoll und muß ein Kuͤßlein haben,
Kuͤß mich, Jaͤgerlein kuͤß mich,
Du ſollſt und mußt einen Jaͤger haben,
Kuͤß mich, Jungfraͤulein kuͤß mich.
Die dritt, die dritt, die nenn ich nicht,
Sie hat ein klares Angeſicht,
Und ſoll mir nicht erroͤthen.
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Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 1. Heidelberg, 1806, S. 82. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn01_1806/91>, abgerufen am 14.10.2024.
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