Dieser Wein vor anderm Wein, Ist aller Welt ein Fürste, Trink mein lieber Dieterlein, Und daß dich nimmer dürste, Trinks gar aus, Trinks gar aus.
Dieterlein. Der Wein schmeckt wohl, Macht mich oft trunken, Darum soll man ihn loben, Mir ist verkündt, Ein seltsam Spiel, Ein Vogel auf dem Brunnen, Ein seltsam Fang, Macht mich oft siech, Vor Lachen muß ich schweigen, Kurz Griff sind auf der Lauten.
Alle. So trinken wir die liebe lange Nacht, Bis daß der liebe lichte Morgen wacht. Bis zu dem lichten Morgen Wir singen, Und springen, Und sind nun froh, Und leben also Ohn alle schwarze Sorgen.
Dieterlein. Ich bin der König der Thoren, Zum Trinken auserkoren,
Dieſer Wein vor anderm Wein, Iſt aller Welt ein Fuͤrſte, Trink mein lieber Dieterlein, Und daß dich nimmer duͤrſte, Trinks gar aus, Trinks gar aus.
Dieterlein. Der Wein ſchmeckt wohl, Macht mich oft trunken, Darum ſoll man ihn loben, Mir iſt verkuͤndt, Ein ſeltſam Spiel, Ein Vogel auf dem Brunnen, Ein ſeltſam Fang, Macht mich oft ſiech, Vor Lachen muß ich ſchweigen, Kurz Griff ſind auf der Lauten.
Alle. So trinken wir die liebe lange Nacht, Bis daß der liebe lichte Morgen wacht. Bis zu dem lichten Morgen Wir ſingen, Und ſpringen, Und ſind nun froh, Und leben alſo Ohn alle ſchwarze Sorgen.
Dieterlein. Ich bin der Koͤnig der Thoren, Zum Trinken auserkoren,
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><lgtype="poem"><lgn="14"><pbfacs="#f0384"n="365[375]"/><l>Dieſer Wein vor anderm Wein,</l><lb/><l>Iſt aller Welt ein Fuͤrſte,</l><lb/><l>Trink mein lieber Dieterlein,</l><lb/><l>Und daß dich nimmer duͤrſte,</l><lb/><l>Trinks gar aus,</l><lb/><l>Trinks gar aus.</l></lg><lb/><lgn="15"><l><hirendition="#g">Dieterlein</hi>. Der Wein ſchmeckt wohl,</l><lb/><l>Macht mich oft trunken,</l><lb/><l>Darum ſoll man ihn loben,</l><lb/><l>Mir iſt verkuͤndt,</l><lb/><l>Ein ſeltſam Spiel,</l><lb/><l>Ein Vogel auf dem Brunnen,</l><lb/><l>Ein ſeltſam Fang,</l><lb/><l>Macht mich oft ſiech,</l><lb/><l>Vor Lachen muß ich ſchweigen,</l><lb/><l>Kurz Griff ſind auf der Lauten.</l></lg><lb/><lgn="16"><l><hirendition="#g">Alle</hi>. So trinken wir die liebe lange Nacht,</l><lb/><l>Bis daß der liebe lichte Morgen wacht.</l><lb/><l>Bis zu dem lichten Morgen</l><lb/><l>Wir ſingen,</l><lb/><l>Und ſpringen,</l><lb/><l>Und ſind nun froh,</l><lb/><l>Und leben alſo</l><lb/><l>Ohn alle ſchwarze Sorgen.</l></lg><lb/><lgn="17"><l><hirendition="#g">Dieterlein</hi>. Ich bin der Koͤnig der Thoren,</l><lb/><l>Zum Trinken auserkoren,</l><lb/></lg></lg></div></div></body></text></TEI>
[365[375]/0384]
Dieſer Wein vor anderm Wein,
Iſt aller Welt ein Fuͤrſte,
Trink mein lieber Dieterlein,
Und daß dich nimmer duͤrſte,
Trinks gar aus,
Trinks gar aus.
Dieterlein. Der Wein ſchmeckt wohl,
Macht mich oft trunken,
Darum ſoll man ihn loben,
Mir iſt verkuͤndt,
Ein ſeltſam Spiel,
Ein Vogel auf dem Brunnen,
Ein ſeltſam Fang,
Macht mich oft ſiech,
Vor Lachen muß ich ſchweigen,
Kurz Griff ſind auf der Lauten.
Alle. So trinken wir die liebe lange Nacht,
Bis daß der liebe lichte Morgen wacht.
Bis zu dem lichten Morgen
Wir ſingen,
Und ſpringen,
Und ſind nun froh,
Und leben alſo
Ohn alle ſchwarze Sorgen.
Dieterlein. Ich bin der Koͤnig der Thoren,
Zum Trinken auserkoren,
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Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 1. Heidelberg, 1806, S. 365[375]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn01_1806/384>, abgerufen am 22.11.2024.
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