Da sie das also sahe, Dacht sie in ihrem Muth, Da ihr so gütlich geschahe: Mein Sach wird werden gut.
Da schlug sie auf der Harfe, Und macht ein frisch Gesang, Gar höflich und gar scharfe, Daß hell der Pallast erklang, Die Heiden musten springen, Damit, da ward es Nacht, Wohl unter denselben Dingen, Ward dem Grafen die Botschaft bracht.
Dem Grafen kam die Mehre Von seinem schönen Weib, Wie sie nicht kam dahere, Es wär ihr unmöglich; Viel Schand wär unter den Heiden, Sie käm in große Noth, Der Graf der gedacht im Leide, Nun muß ich leiden den Tod.
Die Frau war an dem Hofe, Bis an den andern Tag, Da sah sie nach dem Grafen, Es war ihr gröste Klag; Da ging sie an die Zinne, Gar heimlich unermeldt,
Da ſie das alſo ſahe, Dacht ſie in ihrem Muth, Da ihr ſo guͤtlich geſchahe: Mein Sach wird werden gut.
Da ſchlug ſie auf der Harfe, Und macht ein friſch Geſang, Gar hoͤflich und gar ſcharfe, Daß hell der Pallaſt erklang, Die Heiden muſten ſpringen, Damit, da ward es Nacht, Wohl unter denſelben Dingen, Ward dem Grafen die Botſchaft bracht.
Dem Grafen kam die Mehre Von ſeinem ſchoͤnen Weib, Wie ſie nicht kam dahere, Es waͤr ihr unmoͤglich; Viel Schand waͤr unter den Heiden, Sie kaͤm in große Noth, Der Graf der gedacht im Leide, Nun muß ich leiden den Tod.
Die Frau war an dem Hofe, Bis an den andern Tag, Da ſah ſie nach dem Grafen, Es war ihr groͤſte Klag; Da ging ſie an die Zinne, Gar heimlich unermeldt,
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[335[345]/0354]
Da ſie das alſo ſahe,
Dacht ſie in ihrem Muth,
Da ihr ſo guͤtlich geſchahe:
Mein Sach wird werden gut.
Da ſchlug ſie auf der Harfe,
Und macht ein friſch Geſang,
Gar hoͤflich und gar ſcharfe,
Daß hell der Pallaſt erklang,
Die Heiden muſten ſpringen,
Damit, da ward es Nacht,
Wohl unter denſelben Dingen,
Ward dem Grafen die Botſchaft bracht.
Dem Grafen kam die Mehre
Von ſeinem ſchoͤnen Weib,
Wie ſie nicht kam dahere,
Es waͤr ihr unmoͤglich;
Viel Schand waͤr unter den Heiden,
Sie kaͤm in große Noth,
Der Graf der gedacht im Leide,
Nun muß ich leiden den Tod.
Die Frau war an dem Hofe,
Bis an den andern Tag,
Da ſah ſie nach dem Grafen,
Es war ihr groͤſte Klag;
Da ging ſie an die Zinne,
Gar heimlich unermeldt,
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Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 1. Heidelberg, 1806, S. 335[345]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn01_1806/354>, abgerufen am 22.11.2024.
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