Der Knab holt Nägel her, Ein hundert aus der Stadt, Die Tasche war ihm schwer, Ein Groschen noch drein hat: "Im Hundert, lustig spricht, "Find ichs klein Gröschel nicht."
Der Müller denket schnell, Er denkt der Nägel nicht, Die Nägel klingern hell, Zum armen Knaben spricht: "Es ist wohl schwer dein Geld, "Ich nehm dir ab dein Geld."
Der junge Knabe spricht: "Die hundert Gulden Geld, "Die trage ich noch selbst." Der böse Müller spricht: "So must du sterben bald, "Must sterben hier im Wald."
Er gab ihm keine Bitt, Er gab ihm gleich drey Stich: "Ach Vetter, liebster mein, "Kann es nicht anders seyn, "Gedenk an Berg und Thal, "Wo wir gegangen her durch Berg und Thal."
"Ich seh nicht Berg und Thal, "Ich seh dran meine Qual,
Der Knab holt Naͤgel her, Ein hundert aus der Stadt, Die Taſche war ihm ſchwer, Ein Groſchen noch drein hat: „Im Hundert, luſtig ſpricht, „Find ichs klein Groͤſchel nicht.“
Der Muͤller denket ſchnell, Er denkt der Naͤgel nicht, Die Naͤgel klingern hell, Zum armen Knaben ſpricht: „Es iſt wohl ſchwer dein Geld, „Ich nehm dir ab dein Geld.“
Der junge Knabe ſpricht: „Die hundert Gulden Geld, „Die trage ich noch ſelbſt.“ Der boͤſe Muͤller ſpricht: „So muſt du ſterben bald, „Muſt ſterben hier im Wald.“
Er gab ihm keine Bitt, Er gab ihm gleich drey Stich: „Ach Vetter, liebſter mein, „Kann es nicht anders ſeyn, „Gedenk an Berg und Thal, „Wo wir gegangen her durch Berg und Thal.“
„Ich ſeh nicht Berg und Thal, „Ich ſeh dran meine Qual,
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[320[330]/0339]
Der Knab holt Naͤgel her,
Ein hundert aus der Stadt,
Die Taſche war ihm ſchwer,
Ein Groſchen noch drein hat:
„Im Hundert, luſtig ſpricht,
„Find ichs klein Groͤſchel nicht.“
Der Muͤller denket ſchnell,
Er denkt der Naͤgel nicht,
Die Naͤgel klingern hell,
Zum armen Knaben ſpricht:
„Es iſt wohl ſchwer dein Geld,
„Ich nehm dir ab dein Geld.“
Der junge Knabe ſpricht:
„Die hundert Gulden Geld,
„Die trage ich noch ſelbſt.“
Der boͤſe Muͤller ſpricht:
„So muſt du ſterben bald,
„Muſt ſterben hier im Wald.“
Er gab ihm keine Bitt,
Er gab ihm gleich drey Stich:
„Ach Vetter, liebſter mein,
„Kann es nicht anders ſeyn,
„Gedenk an Berg und Thal,
„Wo wir gegangen her durch Berg und Thal.“
„Ich ſeh nicht Berg und Thal,
„Ich ſeh dran meine Qual,
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Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 1. Heidelberg, 1806, S. 320[330]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn01_1806/339>, abgerufen am 24.11.2024.
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