Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 1. Heidelberg, 1806.

Bild:
<< vorherige Seite

Und als er kam auf grüner Heid,
Da fand sein Herze Lust und Freud,
Im Mayen,
Am Reihen,
Sich freuen alle Knaben und Mägdelein.

Der Kukuk schreit,
Der Auerhan falzt,
Dazu die Turteltauben,
Da fing des Jägers Rößlein an
Zu schnarchen und zu schnauben,
Der Jäger dacht in seinem Muth,
Das Jagen kann noch werden gut,
Im Mayen,
Am Reihen,
Sich freuen alle Knaben und Mägdelein.
Der Jäger sah ein edles Wild,
Frisch, hurtig und geschwinde,
Es war ein schönes Frauenbild,
Das sich allda ließ finden;
Der Jäger dacht in seinem Sinn:
Zu diesem Walde jag ich hin;
Im Mayen,
Am Reihen,
Sich freuen alle Knaben und Mägdelein.
"Ich grüß euch Jungfrau, hübsch und fein,
"Von Tugend reich und schöne,
"Was ich in diesem Wald erschleich,

Und als er kam auf gruͤner Heid,
Da fand ſein Herze Luſt und Freud,
Im Mayen,
Am Reihen,
Sich freuen alle Knaben und Maͤgdelein.

Der Kukuk ſchreit,
Der Auerhan falzt,
Dazu die Turteltauben,
Da fing des Jaͤgers Roͤßlein an
Zu ſchnarchen und zu ſchnauben,
Der Jaͤger dacht in ſeinem Muth,
Das Jagen kann noch werden gut,
Im Mayen,
Am Reihen,
Sich freuen alle Knaben und Maͤgdelein.
Der Jaͤger ſah ein edles Wild,
Friſch, hurtig und geſchwinde,
Es war ein ſchoͤnes Frauenbild,
Das ſich allda ließ finden;
Der Jaͤger dacht in ſeinem Sinn:
Zu dieſem Walde jag ich hin;
Im Mayen,
Am Reihen,
Sich freuen alle Knaben und Maͤgdelein.
„Ich gruͤß euch Jungfrau, huͤbſch und fein,
„Von Tugend reich und ſchoͤne,
„Was ich in dieſem Wald erſchleich,
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <lg type="poem">
            <lg n="1">
              <pb facs="#f0326" n="307[317]"/>
              <l>Und als er kam auf gru&#x0364;ner Heid,</l><lb/>
              <l>Da fand &#x017F;ein Herze Lu&#x017F;t und Freud,</l><lb/>
              <l>Im Mayen,</l><lb/>
              <l>Am Reihen,</l><lb/>
              <l>Sich freuen alle Knaben und Ma&#x0364;gdelein.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="2">
              <l>Der Kukuk &#x017F;chreit,</l><lb/>
              <l>Der Auerhan falzt,</l><lb/>
              <l>Dazu die Turteltauben,</l><lb/>
              <l>Da fing des Ja&#x0364;gers Ro&#x0364;ßlein an</l><lb/>
              <l>Zu &#x017F;chnarchen und zu &#x017F;chnauben,</l><lb/>
              <l>Der Ja&#x0364;ger dacht in &#x017F;einem Muth,</l><lb/>
              <l>Das Jagen kann noch werden gut,</l><lb/>
              <l>Im Mayen,</l><lb/>
              <l>Am Reihen,</l><lb/>
              <l>Sich freuen alle Knaben und Ma&#x0364;gdelein.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="3">
              <l>Der Ja&#x0364;ger &#x017F;ah ein edles Wild,</l><lb/>
              <l>Fri&#x017F;ch, hurtig und ge&#x017F;chwinde,</l><lb/>
              <l>Es war ein &#x017F;cho&#x0364;nes Frauenbild,</l><lb/>
              <l>Das &#x017F;ich allda ließ finden;</l><lb/>
              <l>Der Ja&#x0364;ger dacht in &#x017F;einem Sinn:</l><lb/>
              <l>Zu die&#x017F;em Walde jag ich hin;</l><lb/>
              <l>Im Mayen,</l><lb/>
              <l>Am Reihen,</l><lb/>
              <l>Sich freuen alle Knaben und Ma&#x0364;gdelein.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="4">
              <l>&#x201E;Ich gru&#x0364;ß euch Jungfrau, hu&#x0364;b&#x017F;ch und fein,</l><lb/>
              <l>&#x201E;Von Tugend reich und &#x017F;cho&#x0364;ne,</l><lb/>
              <l>&#x201E;Was ich in die&#x017F;em Wald er&#x017F;chleich,</l><lb/>
            </lg>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[307[317]/0326] Und als er kam auf gruͤner Heid, Da fand ſein Herze Luſt und Freud, Im Mayen, Am Reihen, Sich freuen alle Knaben und Maͤgdelein. Der Kukuk ſchreit, Der Auerhan falzt, Dazu die Turteltauben, Da fing des Jaͤgers Roͤßlein an Zu ſchnarchen und zu ſchnauben, Der Jaͤger dacht in ſeinem Muth, Das Jagen kann noch werden gut, Im Mayen, Am Reihen, Sich freuen alle Knaben und Maͤgdelein. Der Jaͤger ſah ein edles Wild, Friſch, hurtig und geſchwinde, Es war ein ſchoͤnes Frauenbild, Das ſich allda ließ finden; Der Jaͤger dacht in ſeinem Sinn: Zu dieſem Walde jag ich hin; Im Mayen, Am Reihen, Sich freuen alle Knaben und Maͤgdelein. „Ich gruͤß euch Jungfrau, huͤbſch und fein, „Von Tugend reich und ſchoͤne, „Was ich in dieſem Wald erſchleich,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn01_1806
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn01_1806/326
Zitationshilfe: Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 1. Heidelberg, 1806, S. 307[317]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn01_1806/326>, abgerufen am 25.11.2024.