Nach Haus der Bot, das Schiff zum Gestad, Der schnelle Pfeil vom Bogen ab.
O Ewigkeit, u. s. w. Gleich wie an einer Kugel rund, Kein Anfang und kein End ist kund; Also, o Ewigkeit an dir, Noch Ein- noch Ausgang finden wir.
O Ewigkeit, u. s. w. Du bist ein Ring unendlich weit, Dein Mittelpunkt heißt Allezeit, Niemahl der weite Umkreiß dein, Weil deiner nie kein End wird seyn.
O Ewigkeit, u. s. w. Hinnehmen könnt ein Vöglein klein, All ganzer Welt Sandkörnlein ein: Wenns nur eins nähm all tausend Jahr, Nach dem wär nichts von ihr fürwahr.
O Ewigkeit, u. s. w. In dir, wenn nur all tausend Jahr Ein Aug vergöß ein kleine Thrän, Würd wachsen Wasser solche Meng, Daß Erd und Himmel wär zu eng.
O Ewigkeit, u. s. w. Den Sand im Meer und Tropfen all, Sind nur ein Bruch der einen Zahl;
Nach Haus der Bot, das Schiff zum Geſtad, Der ſchnelle Pfeil vom Bogen ab.
O Ewigkeit, u. ſ. w. Gleich wie an einer Kugel rund, Kein Anfang und kein End iſt kund; Alſo, o Ewigkeit an dir, Noch Ein- noch Ausgang finden wir.
O Ewigkeit, u. ſ. w. Du biſt ein Ring unendlich weit, Dein Mittelpunkt heißt Allezeit, Niemahl der weite Umkreiß dein, Weil deiner nie kein End wird ſeyn.
O Ewigkeit, u. ſ. w. Hinnehmen koͤnnt ein Voͤglein klein, All ganzer Welt Sandkoͤrnlein ein: Wenns nur eins naͤhm all tauſend Jahr, Nach dem waͤr nichts von ihr fuͤrwahr.
O Ewigkeit, u. ſ. w. In dir, wenn nur all tauſend Jahr Ein Aug vergoͤß ein kleine Thraͤn, Wuͤrd wachſen Waſſer ſolche Meng, Daß Erd und Himmel waͤr zu eng.
O Ewigkeit, u. ſ. w. Den Sand im Meer und Tropfen all, Sind nur ein Bruch der einen Zahl;
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[264[274]/0283]
Nach Haus der Bot, das Schiff zum Geſtad,
Der ſchnelle Pfeil vom Bogen ab.
O Ewigkeit, u. ſ. w.
Gleich wie an einer Kugel rund,
Kein Anfang und kein End iſt kund;
Alſo, o Ewigkeit an dir,
Noch Ein- noch Ausgang finden wir.
O Ewigkeit, u. ſ. w.
Du biſt ein Ring unendlich weit,
Dein Mittelpunkt heißt Allezeit,
Niemahl der weite Umkreiß dein,
Weil deiner nie kein End wird ſeyn.
O Ewigkeit, u. ſ. w.
Hinnehmen koͤnnt ein Voͤglein klein,
All ganzer Welt Sandkoͤrnlein ein:
Wenns nur eins naͤhm all tauſend Jahr,
Nach dem waͤr nichts von ihr fuͤrwahr.
O Ewigkeit, u. ſ. w.
In dir, wenn nur all tauſend Jahr
Ein Aug vergoͤß ein kleine Thraͤn,
Wuͤrd wachſen Waſſer ſolche Meng,
Daß Erd und Himmel waͤr zu eng.
O Ewigkeit, u. ſ. w.
Den Sand im Meer und Tropfen all,
Sind nur ein Bruch der einen Zahl;
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Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 1. Heidelberg, 1806, S. 264[274]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn01_1806/283>, abgerufen am 26.11.2024.
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