Halt den Arzt werth, Der verständig ihn ehrt, Des Arztes Kunst Soll bringen Gunst, In großer Noth Schafft dir ihn Gott, Kein Arztgeld soll man sparen, Gott woll' uns all' bewahren.
Kein selger Tod ist in der Welt, Als wer vorm Feind erschlagen Auf grüner Heid, in freiem Feld, Darf nicht hören groß Wehklagen; Im engen Bett sonst einer allein Muß an den Todesreihen, Hier aber findt er Gesellschaft fein, Falln mit wie Kräuter im Maien; Ich sag ohn Spott, Kein selger Tod Ist in der Welt, Als so man fällt Auf grüner Heid, Ohn Klag und Leid, Mit Trommeln Klang, Und Pfeifen Gesang Wird man begraben, Davon wir haben Unsterblichen Ruhm.
Halt den Arzt werth, Der verſtaͤndig ihn ehrt, Des Arztes Kunſt Soll bringen Gunſt, In großer Noth Schafft dir ihn Gott, Kein Arztgeld ſoll man ſparen, Gott woll' uns all' bewahren.
Kein ſelger Tod iſt in der Welt, Als wer vorm Feind erſchlagen Auf gruͤner Heid, in freiem Feld, Darf nicht hoͤren groß Wehklagen; Im engen Bett ſonſt einer allein Muß an den Todesreihen, Hier aber findt er Geſellſchaft fein, Falln mit wie Kraͤuter im Maien; Ich ſag ohn Spott, Kein ſelger Tod Iſt in der Welt, Als ſo man faͤllt Auf gruͤner Heid, Ohn Klag und Leid, Mit Trommeln Klang, Und Pfeifen Geſang Wird man begraben, Davon wir haben Unſterblichen Ruhm.
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Halt den Arzt werth,
Der verſtaͤndig ihn ehrt,
Des Arztes Kunſt
Soll bringen Gunſt,
In großer Noth
Schafft dir ihn Gott,
Kein Arztgeld ſoll man ſparen,
Gott woll' uns all' bewahren.
Kein ſelger Tod iſt in der Welt,
Als wer vorm Feind erſchlagen
Auf gruͤner Heid, in freiem Feld,
Darf nicht hoͤren groß Wehklagen;
Im engen Bett ſonſt einer allein
Muß an den Todesreihen,
Hier aber findt er Geſellſchaft fein,
Falln mit wie Kraͤuter im Maien;
Ich ſag ohn Spott,
Kein ſelger Tod
Iſt in der Welt,
Als ſo man faͤllt
Auf gruͤner Heid,
Ohn Klag und Leid,
Mit Trommeln Klang,
Und Pfeifen Geſang
Wird man begraben,
Davon wir haben
Unſterblichen Ruhm.
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Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 1. Heidelberg, 1806, S. 250. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn01_1806/259>, abgerufen am 23.11.2024.
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