Es steht so manches rauhe Land In Werken seiner Wunder-Hand Macht, Kraft und Weisheit spielen, Wo man kein zartes Blümchen spürt, Kein Frühlings-Gras sich grün aufführt, Muß die Natur erzielen, Lichte, dichte Berggeschicke Zum Gelücke, Die erweisen, Wie man soll den Schöpfer preisen.
Es streicht in diesem Erdenhaus Im Erz zu hellen Tage aus Des großen Vaters Liebe, Die wittert vor bei Tag und Nacht, Aus jeden Stollen, Kluft und Schacht; Die weissen Quarzgeschiebe Geben eben Wie die Gänge Durch die Menge Zu erkennen, Was wir Vater-Güte nennen.
Denn da sieht ihren milden Gott Die Armuth nach dem herben Spott, Und vielen Zähren-Triefen. Wenn das Vermögen ist verwüst,
Es ſteht ſo manches rauhe Land In Werken ſeiner Wunder-Hand Macht, Kraft und Weisheit ſpielen, Wo man kein zartes Bluͤmchen ſpuͤrt, Kein Fruͤhlings-Gras ſich gruͤn auffuͤhrt, Muß die Natur erzielen, Lichte, dichte Berggeſchicke Zum Geluͤcke, Die erweiſen, Wie man ſoll den Schoͤpfer preiſen.
Es ſtreicht in dieſem Erdenhaus Im Erz zu hellen Tage aus Des großen Vaters Liebe, Die wittert vor bei Tag und Nacht, Aus jeden Stollen, Kluft und Schacht; Die weiſſen Quarzgeſchiebe Geben eben Wie die Gaͤnge Durch die Menge Zu erkennen, Was wir Vater-Guͤte nennen.
Denn da ſieht ihren milden Gott Die Armuth nach dem herben Spott, Und vielen Zaͤhren-Triefen. Wenn das Vermoͤgen iſt verwuͤſt,
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Es ſteht ſo manches rauhe Land
In Werken ſeiner Wunder-Hand
Macht, Kraft und Weisheit ſpielen,
Wo man kein zartes Bluͤmchen ſpuͤrt,
Kein Fruͤhlings-Gras ſich gruͤn auffuͤhrt,
Muß die Natur erzielen,
Lichte, dichte
Berggeſchicke
Zum Geluͤcke,
Die erweiſen,
Wie man ſoll den Schoͤpfer preiſen.
Es ſtreicht in dieſem Erdenhaus
Im Erz zu hellen Tage aus
Des großen Vaters Liebe,
Die wittert vor bei Tag und Nacht,
Aus jeden Stollen, Kluft und Schacht;
Die weiſſen Quarzgeſchiebe
Geben eben
Wie die Gaͤnge
Durch die Menge
Zu erkennen,
Was wir Vater-Guͤte nennen.
Denn da ſieht ihren milden Gott
Die Armuth nach dem herben Spott,
Und vielen Zaͤhren-Triefen.
Wenn das Vermoͤgen iſt verwuͤſt,
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Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 1. Heidelberg, 1806, S. 184. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn01_1806/193>, abgerufen am 10.10.2024.
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