Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 1. Heidelberg, 1806.Den Vater zu verjagen, Es geht ein Butzemann u. s. w. Der Kaiser muß vorm Papste stehn, Im Sünderhemd ganz nackt im Schnee, Der Papst der ließ ihn stehen, Er lag in seiner Buhlen Schooß, So wird es dir noch gehen. Es geht ein Butzemann u. s. w. Ach denk der ganze Kaiserstamm Durch Päpste in groß Jammer kam, Die Teutsche Macht zerrissen, Willst du für ihre Büberey, Noch den Pantoffel küssen? Es geht ein Butzemann u. s. w. Wir haben auch auf unsrer Seit' Ein starken Held, der für uns streit, Von Macht ist nicht seins Gleichen, Gott's ewiger Sohn mit seinem Heer, Dem mußt du doch noch weichen. Es geht ein Butzemann u. s. w. Dieß Liedlein ist in Eil gemacht, Einem jungen Landsknecht wohlgeacht Zu freundlichem Gefallen; Von einem, der wünscht Glück und Heil Den frommen Landsknechten allen. Den Vater zu verjagen, Es geht ein Butzemann u. ſ. w. Der Kaiſer muß vorm Papſte ſtehn, Im Suͤnderhemd ganz nackt im Schnee, Der Papſt der ließ ihn ſtehen, Er lag in ſeiner Buhlen Schooß, So wird es dir noch gehen. Es geht ein Butzemann u. ſ. w. Ach denk der ganze Kaiſerſtamm Durch Paͤpſte in groß Jammer kam, Die Teutſche Macht zerriſſen, Willſt du fuͤr ihre Buͤberey, Noch den Pantoffel kuͤſſen? Es geht ein Butzemann u. ſ. w. Wir haben auch auf unſrer Seit' Ein ſtarken Held, der fuͤr uns ſtreit, Von Macht iſt nicht ſeins Gleichen, Gott's ewiger Sohn mit ſeinem Heer, Dem mußt du doch noch weichen. Es geht ein Butzemann u. ſ. w. Dieß Liedlein iſt in Eil gemacht, Einem jungen Landsknecht wohlgeacht Zu freundlichem Gefallen; Von einem, der wuͤnſcht Gluͤck und Heil Den frommen Landsknechten allen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <lg n="7"> <pb facs="#f0108" n="99"/> <l>Den Vater zu verjagen,</l><lb/> <l>Das Reich darob zerriſſen ward,</l><lb/> <l>Viel edles Volk erſchlagen.</l> </lg><lb/> <lg n="8"> <l rendition="#et">Es geht ein Butzemann u. ſ. w.</l><lb/> <l>Der Kaiſer muß vorm Papſte ſtehn,</l><lb/> <l>Im Suͤnderhemd ganz nackt im Schnee,</l><lb/> <l>Der Papſt der ließ ihn ſtehen,</l><lb/> <l>Er lag in ſeiner Buhlen Schooß,</l><lb/> <l>So wird es dir noch gehen.</l> </lg><lb/> <lg n="9"> <l rendition="#et">Es geht ein Butzemann u. ſ. w.</l><lb/> <l>Ach denk der ganze Kaiſerſtamm</l><lb/> <l>Durch Paͤpſte <choice><sic>iu</sic><corr>in</corr></choice> groß Jammer kam,</l><lb/> <l>Die Teutſche Macht zerriſſen,</l><lb/> <l>Willſt du fuͤr ihre Buͤberey,</l><lb/> <l>Noch den Pantoffel kuͤſſen?</l> </lg><lb/> <lg n="10"> <l rendition="#et">Es geht ein Butzemann u. ſ. w.</l><lb/> <l>Wir haben auch auf unſrer Seit'</l><lb/> <l>Ein ſtarken Held, der fuͤr uns ſtreit,</l><lb/> <l>Von Macht iſt nicht ſeins Gleichen,</l><lb/> <l>Gott's ewiger Sohn mit ſeinem Heer,</l><lb/> <l>Dem mußt du doch noch weichen.</l> </lg><lb/> <lg n="11"> <l rendition="#et">Es geht ein Butzemann u. ſ. w.</l><lb/> <l>Dieß Liedlein iſt in Eil gemacht,</l><lb/> <l>Einem jungen Landsknecht wohlgeacht</l><lb/> <l>Zu freundlichem Gefallen;</l><lb/> <l>Von einem, der wuͤnſcht Gluͤck und Heil</l><lb/> <l>Den frommen Landsknechten allen.</l> </lg><lb/> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [99/0108]
Den Vater zu verjagen,
Das Reich darob zerriſſen ward,
Viel edles Volk erſchlagen.
Es geht ein Butzemann u. ſ. w.
Der Kaiſer muß vorm Papſte ſtehn,
Im Suͤnderhemd ganz nackt im Schnee,
Der Papſt der ließ ihn ſtehen,
Er lag in ſeiner Buhlen Schooß,
So wird es dir noch gehen.
Es geht ein Butzemann u. ſ. w.
Ach denk der ganze Kaiſerſtamm
Durch Paͤpſte in groß Jammer kam,
Die Teutſche Macht zerriſſen,
Willſt du fuͤr ihre Buͤberey,
Noch den Pantoffel kuͤſſen?
Es geht ein Butzemann u. ſ. w.
Wir haben auch auf unſrer Seit'
Ein ſtarken Held, der fuͤr uns ſtreit,
Von Macht iſt nicht ſeins Gleichen,
Gott's ewiger Sohn mit ſeinem Heer,
Dem mußt du doch noch weichen.
Es geht ein Butzemann u. ſ. w.
Dieß Liedlein iſt in Eil gemacht,
Einem jungen Landsknecht wohlgeacht
Zu freundlichem Gefallen;
Von einem, der wuͤnſcht Gluͤck und Heil
Den frommen Landsknechten allen.
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