Gut Aepfel, gut Birn und gut Trauben, Die Gärtner, die alles erlauben. Willst Rehbock, willst Hasen? Auf offner Straßen, Zur Küche sie laufen herbei.
Sollt' etwa ein Fasttag ankommen, Die Fische mit Freuden anströmen, Da laufet Sanct Peter Mit Netz und mit Köder Zum himmlischen Weiher hinein; Willst Karpfen, willst Hecht, willst Forellen, Gut Stockfisch und frische Sardellen? Sanct Lorenz hat müssen Sein Leben einbüßen, Sanct Marta die Köchin muß seyn.
Kein Musik ist ja nicht auf Erden, Die unsrer verglichen kann werden, Eilftausend Jungfrauen Zu tanzen sich trauen, Sanct Ursula selbst dazu lacht, Cecilia mit ihren Verwandten, Sind treffliche Hofmusikanten, Die englische Stimmen Ermuntern die Sinnen, Daß Alles für Freuden erwacht!
Gut Aepfel, gut Birn und gut Trauben, Die Gaͤrtner, die alles erlauben. Willſt Rehbock, willſt Haſen? Auf offner Straßen, Zur Kuͤche ſie laufen herbei.
Sollt' etwa ein Faſttag ankommen, Die Fiſche mit Freuden anſtroͤmen, Da laufet Sanct Peter Mit Netz und mit Koͤder Zum himmliſchen Weiher hinein; Willſt Karpfen, willſt Hecht, willſt Forellen, Gut Stockfiſch und friſche Sardellen? Sanct Lorenz hat muͤſſen Sein Leben einbuͤßen, Sanct Marta die Koͤchin muß ſeyn.
Kein Muſik iſt ja nicht auf Erden, Die unſrer verglichen kann werden, Eilftauſend Jungfrauen Zu tanzen ſich trauen, Sanct Urſula ſelbſt dazu lacht, Cecilia mit ihren Verwandten, Sind treffliche Hofmuſikanten, Die engliſche Stimmen Ermuntern die Sinnen, Daß Alles fuͤr Freuden erwacht!
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><lgtype="poem"><lgn="3"><pbfacs="#f0324"n="305[315]"/><l>Gut Aepfel, gut Birn und gut Trauben,</l><lb/><l>Die Gaͤrtner, die alles erlauben.</l><lb/><l>Willſt Rehbock, willſt Haſen?</l><lb/><l>Auf offner Straßen,</l><lb/><l>Zur Kuͤche ſie laufen herbei.</l></lg><lb/><lgn="4"><l>Sollt' etwa ein Faſttag ankommen,</l><lb/><l>Die Fiſche mit Freuden anſtroͤmen,</l><lb/><l>Da laufet Sanct Peter</l><lb/><l>Mit Netz und mit Koͤder</l><lb/><l>Zum himmliſchen Weiher hinein;</l><lb/><l>Willſt Karpfen, willſt Hecht, willſt Forellen,</l><lb/><l>Gut Stockfiſch und friſche Sardellen?</l><lb/><l>Sanct Lorenz hat muͤſſen</l><lb/><l>Sein Leben einbuͤßen,</l><lb/><l>Sanct Marta die Koͤchin muß ſeyn.</l></lg><lb/><lgn="5"><l>Kein Muſik iſt ja nicht auf Erden,</l><lb/><l>Die unſrer verglichen kann werden,</l><lb/><l>Eilftauſend Jungfrauen</l><lb/><l>Zu tanzen ſich trauen,</l><lb/><l>Sanct Urſula ſelbſt dazu lacht,</l><lb/><l>Cecilia mit ihren Verwandten,</l><lb/><l>Sind treffliche Hofmuſikanten,</l><lb/><l>Die engliſche Stimmen</l><lb/><l>Ermuntern die Sinnen,</l><lb/><l>Daß Alles fuͤr Freuden erwacht!</l></lg></lg></div><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/></div></body></text></TEI>
[305[315]/0324]
Gut Aepfel, gut Birn und gut Trauben,
Die Gaͤrtner, die alles erlauben.
Willſt Rehbock, willſt Haſen?
Auf offner Straßen,
Zur Kuͤche ſie laufen herbei.
Sollt' etwa ein Faſttag ankommen,
Die Fiſche mit Freuden anſtroͤmen,
Da laufet Sanct Peter
Mit Netz und mit Koͤder
Zum himmliſchen Weiher hinein;
Willſt Karpfen, willſt Hecht, willſt Forellen,
Gut Stockfiſch und friſche Sardellen?
Sanct Lorenz hat muͤſſen
Sein Leben einbuͤßen,
Sanct Marta die Koͤchin muß ſeyn.
Kein Muſik iſt ja nicht auf Erden,
Die unſrer verglichen kann werden,
Eilftauſend Jungfrauen
Zu tanzen ſich trauen,
Sanct Urſula ſelbſt dazu lacht,
Cecilia mit ihren Verwandten,
Sind treffliche Hofmuſikanten,
Die engliſche Stimmen
Ermuntern die Sinnen,
Daß Alles fuͤr Freuden erwacht!
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Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 1. Heidelberg, 1806, S. 305[315]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn01_1806/324>, abgerufen am 28.12.2024.
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