Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 4. Magdeburg, 1610.Vom ersten Tagewerck Gottes Liecht sey vnd das der Vrsprung desLiechts aller vernunfft vnbegreifflich sey. Dann ob wir gleich durch den Au- genschein etwas dauon wissen: So ist es doch ein geringes Wörtlein/ das wir Job 26.dauon vernommen haben/ dennoch sollen wir das geringe Wörtlein zu Gottes Ehre gebrauchen. Liecht sey. Sagen demnach also: Das Liecht Tage-
Vom erſten Tagewerck Gottes Liecht ſey vnd das der Vrſprung desLiechts aller vernunfft vnbegreifflich ſey. Dann ob wir gleich durch den Au- genſchein etwas dauon wiſſen: So iſt es doch ein geringes Woͤrtlein/ das wir Job 26.dauon vernommen haben/ dennoch ſollen wir das geringe Woͤrtlein zu Gottes Ehre gebrauchen. Liecht ſey. Sagen demnach alſo: Das Liecht Tage-
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Vom erſten Tagewerck Gottes
Liecht ſey vnd das der Vrſprung des
Liechts aller vernunfft vnbegreifflich
ſey. Dann ob wir gleich durch den Au-
genſchein etwas dauon wiſſen: So iſt
es doch ein geringes Woͤrtlein/ das wir
dauon vernommen haben/ dennoch
ſollen wir das geringe Woͤrtlein zu
Gottes Ehre gebrauchen.
Job 26.
Sagen demnach alſo: Das Liecht
iſt der edelſte/ ſubtileſte/ reineſte/ weiſe-
ſte Candor, Schein oder klarheit ſo in
der Schoͤpffung von der Finſternis der
groſſen Welt geſchieden/ in dem der
Schoͤpffer das Liecht hat heiſſen her-
fuͤr leuchten aus der Finſternis/ Dar-
durch die Welt erleuchtet/ erfrewet/
vnterſchiedlich erkant/ vnd gantz weiß-
lich vnnd wunderlich offenbaret wor-
den/ Ja dadurch das Liecht des Le-
bens/ nach etlicher meinung/ der groſ-
ſen Welt influirt, vnd allen Creaturẽ
einverleibet. Auß welchem candore die
hoͤchſte claritet vñ diaphanitet in die
Globul der Sonnen/ als in das rechte
Tage-
2. Cor. 4.
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