Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 4. Magdeburg, 1610.Aus der Schöpffung wird geschlossen nen geschwinden lauff/ dz sie den gros-sen Himmel in vier vnd zwantzig stun- den vmbleufft: Deß Menschen Ge- müt aber thuts im Augenblick/ vnd be- greifft alle Creaturen in sich. Dar- auß folget nun/ das GOtt vielmehr alle ding begreifft vnd beschleusset/ vnd dennoch vnendtlich ist. Gott ist/ das ist er Wesend- lich. Was nun GOtt ist/ das ist Er höch-
Aus der Schoͤpffung wird geſchloſſen nen geſchwinden lauff/ dz ſie den groſ-ſen Himmel in vier vnd zwantzig ſtun- den vmbleufft: Deß Menſchen Ge- muͤt aber thuts im Augenblick/ vnd be- greifft alle Creaturen in ſich. Dar- auß folget nun/ das GOtt vielmehr alle ding begreifft vnd beſchleuſſet/ vnd dennoch vnendtlich iſt. Gott iſt/ das iſt er Weſend- lich. Was nun GOtt iſt/ das iſt Er hoͤch-
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Aus der Schoͤpffung wird geſchloſſen
nen geſchwinden lauff/ dz ſie den groſ-
ſen Himmel in vier vnd zwantzig ſtun-
den vmbleufft: Deß Menſchen Ge-
muͤt aber thuts im Augenblick/ vnd be-
greifft alle Creaturen in ſich. Dar-
auß folget nun/ das GOtt vielmehr
alle ding begreifft vnd beſchleuſſet/ vnd
dennoch vnendtlich iſt.
Was nun GOtt iſt/ das iſt Er
Weſendtlich/ Er iſt vnendtlich/ Dar-
umb iſt Er ein vnendtlich Weſen/ vnd
iſt auch ein vnendtlich Leben. Dann
ſein Weſen vnnd Leben ſind nicht ge-
ſchieden. Weil aber Gott auch deß
Menſchen Seele mit verſtandt vnnd
Weißheit geſchmuͤcket hat: So muß
Er vielmehr einer vnermeßlichen
Weißheit vnd verſtandes ſein. Vnnd
nach dem alles in GOtt Weſendtlich
vñ Ewig iſt/ ſo muß auch ſein verſtandt
vnd Weißheit Ewig vnnd vnendtlich
ſein. Dann ſeine Weißheit iſt nicht
geſchieden von ſeinem vnendtlichen
Weſen/ Sintemal alles in Gott die
hoͤch-
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