Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 4. Magdeburg, 1610.von den Thieren. solte vnser Seele/ durch die Geistlichewiedergeburt nit die Geistliche schön- heit durch jhn haben vnnd von jhm er- ben/ wer wolte auch nicht sagen/ daß dieselbe die schönste Creatur sey/ wel- che jhm der Sohn Gottes zu seiner Braut erwehlet hat/ vnnd mit seinem Göttlichen Liecht vnnd Schmuck zieret/ daher auch billich die gleubige Seele eine Königin genant wird/ vndPsal. 45. des Königs Tochter inwendig schön geschmücket mit güldenen Stücken. Vnnd so ein vnedles Weib/ einem Edlen vermehlet/ Edel wird/ vnd auffs allerschönste geschmücket werden kan/ wie solte vnser Seele nicht schön vnnd Edel werden/ welche mit dem aller E- delsten vnd schönsten Breutigam ver- mehlet wird. Derwegen/ der heilige Ireneus gar weißlich gesagt hat: Gloriam hominis esse Deum, ope- rationum vero Dei, & omnis sa- pientiae eius & virtutis, receptacu- lum esse hominem: Das ist/ GOtt sey P
von den Thieren. ſolte vnſer Seele/ durch die Geiſtlichewiedergeburt nit die Geiſtliche ſchoͤn- heit durch jhn haben vnnd von jhm er- ben/ wer wolte auch nicht ſagen/ daß dieſelbe die ſchoͤnſte Creatur ſey/ wel- che jhm der Sohn Gottes zu ſeiner Braut erwehlet hat/ vnnd mit ſeinem Goͤttlichen Liecht vnnd Schmuck zieret/ daher auch billich die gleubige Seele eine Koͤnigin genant wird/ vndPſal. 45. des Koͤnigs Tochter inwendig ſchoͤn geſchmuͤcket mit guͤldenen Stuͤcken. Vnnd ſo ein vnedles Weib/ einem Edlen vermehlet/ Edel wird/ vñ auffs allerſchoͤnſte geſchmuͤcket werden kan/ wie ſolte vnſer Seele nicht ſchoͤn vnnd Edel werden/ welche mit dem aller E- delſten vnd ſchoͤnſten Breutigam ver- mehlet wird. Derwegen/ der heilige Ireneus gar weißlich geſagt hat: Gloriam hominis eſſe Deum, ope- rationum vero Dei, & omnis ſa- pientiæ eius & virtutis, receptacu- lum eſſe hominem: Das iſt/ GOtt ſey P
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0227" n="205"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">von den Thieren.</hi></fw><lb/> ſolte vnſer Seele/ durch die Geiſtliche<lb/> wiedergeburt nit die Geiſtliche ſchoͤn-<lb/> heit durch jhn haben vnnd von jhm er-<lb/> ben/ wer wolte auch nicht ſagen/ daß<lb/> dieſelbe die ſchoͤnſte Creatur ſey/ wel-<lb/> che jhm der Sohn Gottes zu ſeiner<lb/> Braut erwehlet hat/ vnnd mit ſeinem<lb/> Goͤttlichen Liecht vnnd Schmuck<lb/> zieret/ daher auch billich die gleubige<lb/> Seele eine Koͤnigin genant wird/ vnd<note place="right">Pſal. 45.</note><lb/> des Koͤnigs Tochter inwendig ſchoͤn<lb/> geſchmuͤcket mit guͤldenen Stuͤcken.<lb/> Vnnd ſo ein vnedles Weib/ einem<lb/> Edlen vermehlet/ Edel wird/ vñ auffs<lb/> allerſchoͤnſte geſchmuͤcket werden kan/<lb/> wie ſolte vnſer Seele nicht ſchoͤn vnnd<lb/> Edel werden/ welche mit dem aller E-<lb/> delſten vnd ſchoͤnſten Breutigam ver-<lb/> mehlet wird. Derwegen/ der heilige<lb/> Ireneus gar weißlich geſagt hat:<lb/><hi rendition="#aq">Gloriam hominis eſſe Deum, ope-<lb/> rationum vero Dei, & omnis ſa-<lb/> pientiæ eius & virtutis, receptacu-<lb/> lum eſſe hominem:</hi> Das iſt/ GOtt<lb/> <fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#aq">P</hi></fw><fw place="bottom" type="catch">ſey</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [205/0227]
von den Thieren.
ſolte vnſer Seele/ durch die Geiſtliche
wiedergeburt nit die Geiſtliche ſchoͤn-
heit durch jhn haben vnnd von jhm er-
ben/ wer wolte auch nicht ſagen/ daß
dieſelbe die ſchoͤnſte Creatur ſey/ wel-
che jhm der Sohn Gottes zu ſeiner
Braut erwehlet hat/ vnnd mit ſeinem
Goͤttlichen Liecht vnnd Schmuck
zieret/ daher auch billich die gleubige
Seele eine Koͤnigin genant wird/ vnd
des Koͤnigs Tochter inwendig ſchoͤn
geſchmuͤcket mit guͤldenen Stuͤcken.
Vnnd ſo ein vnedles Weib/ einem
Edlen vermehlet/ Edel wird/ vñ auffs
allerſchoͤnſte geſchmuͤcket werden kan/
wie ſolte vnſer Seele nicht ſchoͤn vnnd
Edel werden/ welche mit dem aller E-
delſten vnd ſchoͤnſten Breutigam ver-
mehlet wird. Derwegen/ der heilige
Ireneus gar weißlich geſagt hat:
Gloriam hominis eſſe Deum, ope-
rationum vero Dei, & omnis ſa-
pientiæ eius & virtutis, receptacu-
lum eſſe hominem: Das iſt/ GOtt
ſey
Pſal. 45.
P
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum04_1610 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum04_1610/227 |
Zitationshilfe: | Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 4. Magdeburg, 1610, S. 205. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum04_1610/227>, abgerufen am 04.07.2024. |