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Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 4. Magdeburg, 1610.

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von der Sonnen des Himmels.
den Tag machet/ ist der geschwindig-
keit/ das es keine Menschliche Sinne
außrechnen können. Dann alle vier
vnd zwantzig stunde vmbleufft sie den
gantzen Himmel. Dencket nun/ wel-
che eine grösse des Himmels sey/ dage-
gen die Erde wie ein Punct zurechnen.
Sie leufft alle Jahr drey hundert vnd
sechtzig grad. Ein Gradus aber hat am
Himmel fünff hundert vnd siebentzig
mahl tausendt fünffhundert vnd ein vnd
achtzig Meilwegs. Hie ist kein Mensch/
der die außrechnen kan.

Wer wolt sich nun darüber nit billigSonne
die gröste
vnd schön
ste Crea-
tur.

verwundern/ vnnd die Weißheit deß
Schöpffers preisen? Ja dadurch sind
auch die Heyden bewogen worden/ die
Sonne für einen Gott anzubeten/
weils die gröste vnd schöneste Creatur
ist/ die mit jhrem Liecht die Welt er-
leuchtet/ vnnd mit jhrem lauff vnnd
Krafft alles Regieret. Aber das ist
Menschliche Blindheit vnnd Thor-
heit. Dann die Creaturen ja sind wie

ein

von der Sonnen des Himmels.
den Tag machet/ iſt der geſchwindig-
keit/ das es keine Menſchliche Sinne
außrechnen koͤnnen. Dann alle vier
vnd zwantzig ſtunde vmbleufft ſie den
gantzen Himmel. Dencket nun/ wel-
che eine groͤſſe des Himmels ſey/ dage-
gen die Erde wie ein Punct zurechnen.
Sie leufft alle Jahr drey hundert vnd
ſechtzig grad. Ein Gradus aber hat am
Himmel fuͤnff hundert vnd ſiebentzig
mahl tauſendt fuͤnffhundert vnd ein vñ
achtzig Meilwegs. Hie iſt kein Menſch/
der die außrechnen kan.

Wer wolt ſich nun daruͤber nit billigSonne
die groͤſte
vnd ſchoͤn
ſte Crea-
tur.

verwundern/ vnnd die Weißheit deß
Schoͤpffers preiſen? Ja dadurch ſind
auch die Heyden bewogen worden/ die
Sonne fuͤr einen Gott anzubeten/
weils die groͤſte vnd ſchoͤneſte Creatur
iſt/ die mit jhrem Liecht die Welt er-
leuchtet/ vnnd mit jhrem lauff vnnd
Krafft alles Regieret. Aber das iſt
Menſchliche Blindheit vnnd Thor-
heit. Dann die Creaturen ja ſind wie

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[121/0143] von der Sonnen des Himmels. den Tag machet/ iſt der geſchwindig- keit/ das es keine Menſchliche Sinne außrechnen koͤnnen. Dann alle vier vnd zwantzig ſtunde vmbleufft ſie den gantzen Himmel. Dencket nun/ wel- che eine groͤſſe des Himmels ſey/ dage- gen die Erde wie ein Punct zurechnen. Sie leufft alle Jahr drey hundert vnd ſechtzig grad. Ein Gradus aber hat am Himmel fuͤnff hundert vnd ſiebentzig mahl tauſendt fuͤnffhundert vnd ein vñ achtzig Meilwegs. Hie iſt kein Menſch/ der die außrechnen kan. Wer wolt ſich nun daruͤber nit billig verwundern/ vnnd die Weißheit deß Schoͤpffers preiſen? Ja dadurch ſind auch die Heyden bewogen worden/ die Sonne fuͤr einen Gott anzubeten/ weils die groͤſte vnd ſchoͤneſte Creatur iſt/ die mit jhrem Liecht die Welt er- leuchtet/ vnnd mit jhrem lauff vnnd Krafft alles Regieret. Aber das iſt Menſchliche Blindheit vnnd Thor- heit. Dann die Creaturen ja ſind wie ein Sonne die groͤſte vnd ſchoͤn ſte Crea- tur.

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 4. Magdeburg, 1610, S. 121. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum04_1610/143>, abgerufen am 22.11.2024.