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Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 3. Magdeburg, 1610.

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Gottes Beruff
solchen Menschen der dich schmehet
vnd durchechtet/ einen sonderlichen Lie-
bedienst erzeigest/ denn diese zwo Edele
Tugend/ Sanfftmuth vnnd Gedult/
müssen durch grosse bittere/ harte/ wie-
derwertigkeit erstritten werden. Denn
wo du kein wiederwertigkeit hettest/
wie woltestu diese Edele Tugend in
vbung vnd erfahrung bringen. Denn
die Sanfftmuth gehet auff den inwen-
digen grund des Gemütes/ welchen du
vielleicht nie geprüffet noch erforschet
hast/ die Gedult aber auff den außwen-
digen Menschen/ welcher mit Christo
hinauß gehen/ vnd seine schmach tragen
muß. Vnnd so vergleichet man sich
dem Vnschüldigen Heiligen Leben
vnsers Herrn Jesu Christi/ dadurch
Lebet Christus in dir/ vnnd sein bitter
Leiden vnd Sterben ist in dir.

Innerli-
cher Be-
ruff Got-
tes durch
empfin-
dung sei-
ner Liebe.

So ist auch eine art des innerli-
chen Beruffs Gottes/ wenn GOtt
seine Liebe im Menschen anzündet/
denn dadurch gibt er sich dem Men-

schen

Gottes Beruff
ſolchen Menſchen der dich ſchmehet
vñ durchechtet/ einen ſonderlichen Lie-
bedienſt erzeigeſt/ denn dieſe zwo Edele
Tugend/ Sanfftmuth vnnd Gedult/
muͤſſen durch groſſe bittere/ harte/ wie-
derwertigkeit erſtritten werden. Denn
wo du kein wiederwertigkeit hetteſt/
wie wolteſtu dieſe Edele Tugend in
vbung vnd erfahrung bringen. Denn
die Sanfftmuth gehet auff den inwen-
digen grund des Gemuͤtes/ welchen du
vielleicht nie gepruͤffet noch erforſchet
haſt/ die Gedult aber auff den außwen-
digen Menſchen/ welcher mit Chriſto
hinauß gehen/ vñ ſeine ſchmach tragen
muß. Vnnd ſo vergleichet man ſich
dem Vnſchuͤldigen Heiligen Leben
vnſers Herrn Jeſu Chriſti/ dadurch
Lebet Chriſtus in dir/ vnnd ſein bitter
Leiden vnd Sterben iſt in dir.

Innerli-
cher Be-
ruff Got-
tes durch
empfin-
dung ſei-
ner Liebe.

So iſt auch eine art des innerli-
chen Beruffs Gottes/ wenn GOtt
ſeine Liebe im Menſchen anzuͤndet/
denn dadurch gibt er ſich dem Men-

ſchen
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[62/0086] Gottes Beruff ſolchen Menſchen der dich ſchmehet vñ durchechtet/ einen ſonderlichen Lie- bedienſt erzeigeſt/ denn dieſe zwo Edele Tugend/ Sanfftmuth vnnd Gedult/ muͤſſen durch groſſe bittere/ harte/ wie- derwertigkeit erſtritten werden. Denn wo du kein wiederwertigkeit hetteſt/ wie wolteſtu dieſe Edele Tugend in vbung vnd erfahrung bringen. Denn die Sanfftmuth gehet auff den inwen- digen grund des Gemuͤtes/ welchen du vielleicht nie gepruͤffet noch erforſchet haſt/ die Gedult aber auff den außwen- digen Menſchen/ welcher mit Chriſto hinauß gehen/ vñ ſeine ſchmach tragen muß. Vnnd ſo vergleichet man ſich dem Vnſchuͤldigen Heiligen Leben vnſers Herrn Jeſu Chriſti/ dadurch Lebet Chriſtus in dir/ vnnd ſein bitter Leiden vnd Sterben iſt in dir. So iſt auch eine art des innerli- chen Beruffs Gottes/ wenn GOtt ſeine Liebe im Menſchen anzuͤndet/ denn dadurch gibt er ſich dem Men- ſchen

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 3. Magdeburg, 1610, S. 62. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum03_1610/86>, abgerufen am 22.11.2024.