Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 3. Magdeburg, 1610.wie wir dadurch zu Gott gezogen werden. gerne wolte gefallen/ vnd ich wüste ge-wiß das ich denselben baß gefiele/ in ei- nem grawen Rock/ denn in einem an- dern wie gut er auch were/ so ist kein zweiffel/ mir were das grawe Kleidt lustiger vnnd lieber denn kein ander/ es were so gut als es wolle. Also weil du weist/ das dein Creutz Gottes Wolge- fallen ist/ so solle dirs lieber sein denn gute Tage. Wiltu recht wissen/ obVnter- scheid des Leidens vmb vns selbst vnd vmb Got- tes willen. dein leiden Gottes sey oder dein/ das soltu daran mercken: Leidestu vmb dein selbst willen/ in welcher weise es sey/ das leiden thut dir wehe vnd ist dir schwer zutragen: Leidestu aber vmb GOtt allein/ das Leiden thut dir nicht wehe/ vnnd ist dir auch nicht schwer/ denn GOtt tregt die Last/ Leget dir nu GOtt einen Centner auff vnnd tregt jhn selbst/ so mehr legte er Hundert auff/ als nur einen/ denn daselbst ma- chet GOtt die Last leicht/ vnnd dasMatth. 11. Joch süsse. Darumb lege auff lieber GOtt was du wilt/ vnnd wie viel du wilt M v
wie wir dadurch zu Gott gezogen werdẽ. gerne wolte gefallen/ vnd ich wuͤſte ge-wiß das ich denſelben baß gefiele/ in ei- nem grawen Rock/ denn in einem an- dern wie gut er auch were/ ſo iſt kein zweiffel/ mir were das grawe Kleidt luſtiger vnnd lieber denn kein ander/ es were ſo gut als es wolle. Alſo weil du weiſt/ das dein Creutz Gottes Wolge- fallen iſt/ ſo ſolle dirs lieber ſein denn gute Tage. Wiltu recht wiſſen/ obVnter- ſcheid des Leidens vmb vns ſelbſt vnd vmb Got- tes willen. dein leiden Gottes ſey oder dein/ das ſoltu daran mercken: Leideſtu vmb dein ſelbſt willen/ in welcher weiſe es ſey/ das leiden thut dir wehe vnd iſt dir ſchwer zutragen: Leideſtu aber vmb GOtt allein/ das Leiden thut dir nicht wehe/ vnnd iſt dir auch nicht ſchwer/ denn GOtt tregt die Laſt/ Leget dir nu GOtt einen Centner auff vnnd tregt jhn ſelbſt/ ſo mehr legte er Hundert auff/ als nur einen/ denn daſelbſt ma- chet GOtt die Laſt leicht/ vnnd dasMatth. 11. Joch ſuͤſſe. Darumb lege auff lieber GOtt was du wilt/ vnnd wie viel du wilt M v
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wie wir dadurch zu Gott gezogen werdẽ.
gerne wolte gefallen/ vnd ich wuͤſte ge-
wiß das ich denſelben baß gefiele/ in ei-
nem grawen Rock/ denn in einem an-
dern wie gut er auch were/ ſo iſt kein
zweiffel/ mir were das grawe Kleidt
luſtiger vnnd lieber denn kein ander/ es
were ſo gut als es wolle. Alſo weil du
weiſt/ das dein Creutz Gottes Wolge-
fallen iſt/ ſo ſolle dirs lieber ſein denn
gute Tage. Wiltu recht wiſſen/ ob
dein leiden Gottes ſey oder dein/ das
ſoltu daran mercken: Leideſtu vmb
dein ſelbſt willen/ in welcher weiſe es
ſey/ das leiden thut dir wehe vnd iſt dir
ſchwer zutragen: Leideſtu aber vmb
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wehe/ vnnd iſt dir auch nicht ſchwer/
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jhn ſelbſt/ ſo mehr legte er Hundert
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chet GOtt die Laſt leicht/ vnnd das
Joch ſuͤſſe. Darumb lege auff lieber
GOtt was du wilt/ vnnd wie viel du
wilt
Vnter-
ſcheid des
Leidens
vmb vns
ſelbſt vnd
vmb Got-
tes willen.
Matth. 11.
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Zitationshilfe: | Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 3. Magdeburg, 1610, S. 163. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum03_1610/187>, abgerufen am 16.02.2025. |