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Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 3. Magdeburg, 1610.

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Vom Gebet deß Hertzens/
einem solchem Gehorsamen Kinde
GOtt versagen/ das er jhm nicht ge-
be: Darumb auff das wir wissen
möchten wie wir sollen bitten/ hat vns
vnser Herr das Vater vnser gel[e]hret/
dasselbe ist so Edel vnnd Köstli[c]h mit
seinen Gütern/ das wir nichtes [K]östli-
chers vnd Edelers bitten könne[n] Denn
sonst wüsten wir nicht was [wi]r für
grosse Güter bitten solten. [D]enn ist
nicht Gottes Reich ein vber gr[o]s Gut:
Gottes
Reich ist
er selbst.
Nun ist GOtt selbst sein Reic[h]/ vnnd
in denselben Reich/ reichet er in alle
vernünfftige Creaturen/ vnd [d]arumb
ist das vmb welches wir bit[te]n war-
hafftig GOtt selbst/ mit al[le]m seinen
Reichthumb. In denselb[en] Reich
wird ja GOtt vnser Vater vnnd be-
weiset seine Väterliche T[re]w/ vnnd
Liebe in deme/ das er in vns [s]ein Reich
erbawet/ auff das er in vn[s] statt vnnd
raum finde zu Wircken [se]in Edeles
Werck/ das ist die Heil[ig]ung seines

Namens/

Vom Gebet deß Hertzens/
einem ſolchem Gehorſamen Kinde
GOtt verſagen/ das er jhm nicht ge-
be: Darumb auff das wir wiſſen
moͤchten wie wir ſollen bitten/ hat vns
vnſer Herr das Vater vnſer gel[e]hret/
daſſelbe iſt ſo Edel vnnd Koͤſtli[c]h mit
ſeinen Guͤtern/ das wir nichtes [K]oͤſtli-
chers vnd Edelers bitten koͤnne[n] Deñ
ſonſt wuͤſten wir nicht was [wi]r fuͤr
groſſe Guͤter bitten ſolten. [D]enn iſt
nicht Gottes Reich ein vber gr[o]s Gut:
Gottes
Reich iſt
er ſelbſt.
Nun iſt GOtt ſelbſt ſein Reic[h]/ vnnd
in denſelben Reich/ reichet er in alle
vernuͤnfftige Creaturen/ vnd [d]arumb
iſt das vmb welches wir bit[te]n war-
hafftig GOtt ſelbſt/ mit al[le]m ſeinen
Reichthumb. In denſelb[en] Reich
wird ja GOtt vnſer Vater vnnd be-
weiſet ſeine Vaͤterliche T[re]w/ vnnd
Liebe in deme/ das er in vns [ſ]ein Reich
erbawet/ auff das er in vn[s] ſtatt vnnd
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[130/0154] Vom Gebet deß Hertzens/ einem ſolchem Gehorſamen Kinde GOtt verſagen/ das er jhm nicht ge- be: Darumb auff das wir wiſſen moͤchten wie wir ſollen bitten/ hat vns vnſer Herr das Vater vnſer gelehret/ daſſelbe iſt ſo Edel vnnd Koͤſtlich mit ſeinen Guͤtern/ das wir nichtes Koͤſtli- chers vnd Edelers bitten koͤnnen Deñ ſonſt wuͤſten wir nicht was wir fuͤr groſſe Guͤter bitten ſolten. Denn iſt nicht Gottes Reich ein vber gros Gut: Nun iſt GOtt ſelbſt ſein Reich/ vnnd in denſelben Reich/ reichet er in alle vernuͤnfftige Creaturen/ vnd darumb iſt das vmb welches wir bitten war- hafftig GOtt ſelbſt/ mit allem ſeinen Reichthumb. In denſelben Reich wird ja GOtt vnſer Vater vnnd be- weiſet ſeine Vaͤterliche Trew/ vnnd Liebe in deme/ das er in vns ſein Reich erbawet/ auff das er in vns ſtatt vnnd raum finde zu Wircken ſein Edeles Werck/ das iſt die Heiligung ſeines Namens/ Gottes Reich iſt er ſelbſt.

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 3. Magdeburg, 1610, S. 130. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum03_1610/154>, abgerufen am 22.11.2024.