Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.Daß der Himmel vnd die gantze Welt vnter den wercken Gottes/ so Gott imme-diate thut/ vnd vnter den wercken der Na- tur. Die Jüden wolten GOttes vner- forschliche Wercke aus der Natur erfor- schen/ welches vnmüglich ist/ darumb wurden sie mit den Sternsehern zu schan- de/ vnd wurden verspottet. Pharao in E- gypten/ vnnd Nebucadnezar zu Babel/ wolten von den Egyptischen vnd Baby- lonischen Weisen/ die vbernatürlichen Wercke Gottes erforschen/ nemlich jhre Trewme/ vnd derselben deutung/ welche vbernatürlich waren/ vnnd das war in derselben Weisen vermügen nicht: Es gehörte eine höhere W[e]ißheit darzu/ nemlich der Geist GOttes/ der da alles 1. Cor. 2.erforschet/ auch die tieffe der Gottheit. Darumb entschüldiget sie Daniel für dem Könige vnd bat für sie/ daß sie der König nicht tödtet. Er aber sagte dem Könige seinen Traum vnd die reche deu- tung durch den heiligen Geist/ gleich wie auch Joseph dem Pharaoni. Dahin sie- Eccl. 7. Eccl. 8.het auch Salomo in seinem Prediger/ daß man die Werck Gottes nicht erfor- schen
Daß der Himmel vnd die gantze Welt vnter den werckẽ Gottes/ ſo Gott imme-diatè thut/ vñ vnter den wercken der Na- tur. Die Juͤden wolten GOttes vner- forſchliche Wercke aus der Natur erfor- ſchen/ welches vnmuͤglich iſt/ darumb wurdẽ ſie mit den Sternſehern zu ſchan- de/ vnd wurden verſpottet. Pharao in E- gypten/ vnnd Nebucadnezar zu Babel/ wolten von den Egyptiſchen vnd Baby- loniſchen Weiſen/ die vbernatuͤrlichen Wercke Gottes erforſchen/ nemlich jhre Trewme/ vnd derſelben deutung/ welche vbernatuͤrlich waren/ vnnd das war in derſelben Weiſen vermuͤgen nicht: Es gehoͤrte eine hoͤhere W[e]ißheit darzu/ nemlich der Geiſt GOttes/ der da alles 1. Cor. 2.erforſchet/ auch die tieffe der Gottheit. Darumb entſchuͤldiget ſie Daniel fuͤr dem Koͤnige vnd bat fuͤr ſie/ daß ſie der Koͤnig nicht toͤdtet. Er aber ſagte dem Koͤnige ſeinen Traum vnd die reche deu- tung durch den heiligen Geiſt/ gleich wie auch Joſeph dem Pharaoni. Dahin ſie- Eccl. 7. Eccl. 8.het auch Salomo in ſeinem Prediger/ daß man die Werck Gottes nicht erfor- ſchen
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Daß der Himmel vnd die gantze Welt
vnter den werckẽ Gottes/ ſo Gott imme-
diatè thut/ vñ vnter den wercken der Na-
tur. Die Juͤden wolten GOttes vner-
forſchliche Wercke aus der Natur erfor-
ſchen/ welches vnmuͤglich iſt/ darumb
wurdẽ ſie mit den Sternſehern zu ſchan-
de/ vnd wurden verſpottet. Pharao in E-
gypten/ vnnd Nebucadnezar zu Babel/
wolten von den Egyptiſchen vnd Baby-
loniſchen Weiſen/ die vbernatuͤrlichen
Wercke Gottes erforſchen/ nemlich jhre
Trewme/ vnd derſelben deutung/ welche
vbernatuͤrlich waren/ vnnd das war in
derſelben Weiſen vermuͤgen nicht: Es
gehoͤrte eine hoͤhere Weißheit darzu/
nemlich der Geiſt GOttes/ der da alles
erforſchet/ auch die tieffe der Gottheit.
Darumb entſchuͤldiget ſie Daniel fuͤr
dem Koͤnige vnd bat fuͤr ſie/ daß ſie der
Koͤnig nicht toͤdtet. Er aber ſagte dem
Koͤnige ſeinen Traum vnd die reche deu-
tung durch den heiligen Geiſt/ gleich wie
auch Joſeph dem Pharaoni. Dahin ſie-
het auch Salomo in ſeinem Prediger/
daß man die Werck Gottes nicht erfor-
ſchen
1. Cor. 2.
Eccl. 7.
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Zitationshilfe: | Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610, S. 714. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610/738>, abgerufen am 19.07.2024. |