Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.Daß man im wehrenden Crentz nehmen. Darumb von der stunde an sei-ner Geburt biß in seinen todt am Creutz ist er nit ohn trübsal/ schmertzen vnd jam- mer gewesen. Er hat alles Menschliche elend erlitten/ grosse armut/ wie er Matt. 8. spricht. Die Vogel vnter dem Himmel haben jre Nester/ die Füchse haben jre Lö- cher/ aber des Menschen Sohn hat nit so viel/ da er sein Haupt hinlege. Er hat gros[-] se Verfolgung erlitten in seinem Ampt/ Christi gantzes le- ben in die- ser Welt/ eitel Creutz Esa. 53.Es hat jn jederman gehasset/ belagen/ ver- leumbdet/ gelestert. In seinem Leyden ist jm die höheste Schmach widerfahren/ Er ist d verachteste vnter allen Menschen ge- west. Warumb wolten wir nit auch Ver- achtung vnd Schmach tragen? Er hat für seine gröste Wolthaten den grösten vn- danck bekommen/ für seine herrliche Wun- derwercke Scheltwort/ für seine getrewe Lehre Verleumbdung. Also ist Christus für vns hergangen/ nach.
Daß man im wehrenden Crentz nehmen. Darumb von der ſtunde an ſei-ner Geburt biß in ſeinen todt am Creutz iſt er nit ohn truͤbſal/ ſchmertzen vnd jam- mer geweſen. Er hat alles Menſchliche elend erlitten/ groſſe armut/ wie er Matt. 8. ſpricht. Die Vogel vnter dem Himmel haben jre Neſter/ die Fuͤchſe haben jre Loͤ- cher/ aber des Menſchen Sohn hat nit ſo viel/ da er ſein Haupt hinlege. Er hat groſ[-] ſe Verfolgung erlitten in ſeinem Ampt/ Chriſti gantzes le- ben in die- ſer Welt/ eitel Creutz Eſa. 53.Es hat jn jederman gehaſſet/ belagẽ/ ver- leumbdet/ geleſtert. In ſeinem Leyden iſt jm die hoͤheſte Schmach widerfahren/ Er iſt ď verachteſte vnter allen Menſchen ge- weſt. Warumb wolten wir nit auch Ver- achtung vñ Schmach tragen? Er hat fuͤr ſeine groͤſte Wolthaten den groͤſten vn- danck bekom̃en/ fuͤr ſeine herrliche Wun- derwercke Scheltwort/ fuͤr ſeine getrewe Lehre Verleumbdung. Alſo iſt Chriſtus fuͤr vns hergangen/ nach.
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Daß man im wehrenden Crentz
nehmen. Darumb von der ſtunde an ſei-
ner Geburt biß in ſeinen todt am Creutz
iſt er nit ohn truͤbſal/ ſchmertzen vnd jam-
mer geweſen. Er hat alles Menſchliche
elend erlitten/ groſſe armut/ wie er Matt.
8. ſpricht. Die Vogel vnter dem Himmel
haben jre Neſter/ die Fuͤchſe haben jre Loͤ-
cher/ aber des Menſchen Sohn hat nit ſo
viel/ da er ſein Haupt hinlege. Er hat groſ-
ſe Verfolgung erlitten in ſeinem Ampt/
Es hat jn jederman gehaſſet/ belagẽ/ ver-
leumbdet/ geleſtert. In ſeinem Leyden iſt
jm die hoͤheſte Schmach widerfahren/ Er
iſt ď verachteſte vnter allen Menſchen ge-
weſt. Warumb wolten wir nit auch Ver-
achtung vñ Schmach tragen? Er hat fuͤr
ſeine groͤſte Wolthaten den groͤſten vn-
danck bekom̃en/ fuͤr ſeine herrliche Wun-
derwercke Scheltwort/ fuͤr ſeine getrewe
Lehre Verleumbdung.
Chriſti
gantzes le-
ben in die-
ſer Welt/
eitel Creutz
Eſa. 53.
Alſo iſt Chriſtus fuͤr vns hergangen/
vnd vns den Weg zum Himmel gezeigt/
In deſſen Fußſtapffen muͤſſen wir nun
treien. Sein Leben iſt vnſer Exempel.
Durch die heilige gedult wandeln wir jm
nach.
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Zitationshilfe: | Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610, S. 682. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610/706>, abgerufen am 17.07.2024. |