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Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.

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Trost wieder die innerliche Anfechtung
Matt. 26.Wachet vnnd betet/ daß jhr nicht in An-
fechtung fallet.

Vnter andern Anfechtungen aber
hat der Sathan auch diese/ daß er den
Menschen mit bösen/ lesterlichen/ schend-
lichen/ vnruhigen gedancken plaget/ dar-
durch er das Hertz engstet/ martert vnnd
quelet/ daß es nimmer froh ka[n] werden.
Vnnd solche böse gedancken sind so ge-
schwinde/ so hefftig vnd gifftig/ daß man
nicht ein Augenblick darfür [Fr]iede hat.
Eph. 6.Darumb sie S. Paulus nenn[e]t Fewrige
Pfeile des Bösewichts/ das ist gleich wie
ein offentlicher Feind eine Stadt mit
Fewer engstet: Also engstet d[er] Sathan
das Hertze mit folchen Hellis[ch]en ged an-
cken. Vnd gleich wie ein verg[iff]ter Pfeil
ein schmertzhafftige Wunden mach[e]t vnd
vnleidliche wehetage: Also [m]achen die
Fewrige Pfeile des Teuffels [s]olche angst
vnd heimliche schmertzen der Seelen/ die
kein Mensch außreden kan/ d[ar]gegen alle
Leibesschnierßen/ ja alles vn[g]lück nichts
zu rechen ist. Wieder solche [he]imliche in-
nerliche Anfechtunge/ darau[ß] grosse See-

len

Troſt wieder die innerliche Anfechtung
Matt. 26.Wachet vnnd betet/ daß jhr nicht in An-
fechtung fallet.

Vnter andern Anfechtungen aber
hat der Sathan auch dieſe/ daß er den
Menſchen mit boͤſen/ leſterlichen/ ſchend-
lichen/ vnruhigen gedancken plaget/ dar-
durch er das Hertz engſtet/ martert vnnd
quelet/ daß es nimmer froh ka[n] werden.
Vnnd ſolche boͤſe gedancken ſind ſo ge-
ſchwinde/ ſo hefftig vnd gifftig/ daß man
nicht ein Augenblick darfuͤr [Fr]iede hat.
Eph. 6.Darumb ſie S. Paulus nenn[e]t Fewrige
Pfeile des Boͤſewichts/ das iſt gleich wie
ein offentlicher Feind eine Stadt mit
Fewer engſtet: Alſo engſtet d[er] Sathan
das Hertze mit folchen Helliſ[ch]en ged an-
cken. Vnd gleich wie ein verg[iff]ter Pfeil
ein ſchmertzhafftige Wunden mach[e]t vñ
vnleidliche wehetage: Alſo [m]achen die
Fewrige Pfeile des Teuffels [ſ]olche angſt
vnd heimliche ſchmertzen der Seelen/ die
kein Menſch außreden kan/ d[ar]gegen alle
Leibesſchnierßen/ ja alles vn[g]luͤck nichts
zu rechen iſt. Wieder ſolche [he]imliche in-
nerliche Anfechtunge/ darau[ß] groſſe See-

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[664/0688] Troſt wieder die innerliche Anfechtung Wachet vnnd betet/ daß jhr nicht in An- fechtung fallet. Matt. 26. Vnter andern Anfechtungen aber hat der Sathan auch dieſe/ daß er den Menſchen mit boͤſen/ leſterlichen/ ſchend- lichen/ vnruhigen gedancken plaget/ dar- durch er das Hertz engſtet/ martert vnnd quelet/ daß es nimmer froh kan werden. Vnnd ſolche boͤſe gedancken ſind ſo ge- ſchwinde/ ſo hefftig vnd gifftig/ daß man nicht ein Augenblick darfuͤr Friede hat. Darumb ſie S. Paulus nennet Fewrige Pfeile des Boͤſewichts/ das iſt gleich wie ein offentlicher Feind eine Stadt mit Fewer engſtet: Alſo engſtet der Sathan das Hertze mit folchen Helliſchen ged an- cken. Vnd gleich wie ein vergiffter Pfeil ein ſchmertzhafftige Wunden machet vñ vnleidliche wehetage: Alſo machen die Fewrige Pfeile des Teuffels ſolche angſt vnd heimliche ſchmertzen der Seelen/ die kein Menſch außreden kan/ dargegen alle Leibesſchnierßen/ ja alles vngluͤck nichts zu rechen iſt. Wieder ſolche heimliche in- nerliche Anfechtunge/ darauß groſſe See- len Eph. 6.

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610, S. 664. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610/688>, abgerufen am 26.11.2024.