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Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.

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Trost wieder die hohen
mich. Vnd im gantzen 88. Psalm klagt er
vber Seelen vnd Hellenangst. Der Pro-
phet Jeremias/ am 20. wünschet/ daß sei-
ner Mutter Leib sein Grab gewesen we-
er/ vnd er nicht lebendig ans Liecht were
Gröste
Heiligen
haben die
grösten
Anfechtun-
gen erdul-
det/ vnnd
sind doch
bey Gott
in gnaden
gewest.
kommen/ so dürfft er solch vnglück nicht
sehen. Item der H. Job/ der da spricht
am 6. Wann man meinen jammer auff
einer wagen wegen möchte/ so würde
er schwerer sein dann der Sand am Meer/
Meine Seele wünschet erhangen zu seyn.
Item S. Paulus/ welchen des Sathans
Engel mit Feusten geschlagen. 2. Cor. 12.
Ja der Sohn Gottes selbst/ wie zittert
sein heiliger Leib/ wie zaget seine Seele/
wie rufft er: Mein Gott/ mein Gott war-
umb hastu mich verlassen?

Aus diesen Exempeln lernen wir/
daß wir nicht die ersten seyn/ die mit so ho-
hen Anfechtungen versuchet vnd geque-
let worden seyn/ sondern daß es auch zu-
uor den allerhöhesten Heiligen wieder-
fahren sey. Daraus wir den Trost sche-
pffen sollen/ daß wie jenne in dieser Todts-
noth/ vnd Hellenangst nicht sind verlas-

sen:

Troſt wieder die hohen
mich. Vnd im gantzen 88. Pſalm klagt er
vber Seelen vnd Hellenangſt. Der Pro-
phet Jeremias/ am 20. wuͤnſchet/ daß ſei-
ner Mutter Leib ſein Grab geweſen we-
er/ vnd er nicht lebendig ans Liecht were
Groͤſte
Heiligen
haben die
groͤſten
Anfechtũ-
gen erdul-
det/ vnnd
ſind doch
bey Gott
in gnaden
geweſt.
kommen/ ſo duͤrfft er ſolch vngluͤck nicht
ſehen. Item der H. Job/ der da ſpricht
am 6. Wann man meinen jammer auff
einer wagen wegen moͤchte/ ſo wuͤrde
er ſchwerer ſein dañ der Sand am Meer/
Meine Seele wuͤnſchet erhangen zu ſeyn.
Item S. Paulus/ welchen des Sathans
Engel mit Feuſten geſchlagen. 2. Cor. 12.
Ja der Sohn Gottes ſelbſt/ wie zittert
ſein heiliger Leib/ wie zaget ſeine Seele/
wie rufft er: Mein Gott/ mein Gott war-
umb haſtu mich verlaſſen?

Aus dieſen Exempeln lernen wir/
daß wir nicht die erſten ſeyn/ die mit ſo ho-
hen Anfechtungen verſuchet vnd geque-
let worden ſeyn/ ſondern daß es auch zu-
uor den allerhoͤheſten Heiligen wieder-
fahren ſey. Daraus wir den Troſt ſche-
pffen ſollẽ/ daß wie jenne in dieſer Todts-
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[648/0672] Troſt wieder die hohen mich. Vnd im gantzen 88. Pſalm klagt er vber Seelen vnd Hellenangſt. Der Pro- phet Jeremias/ am 20. wuͤnſchet/ daß ſei- ner Mutter Leib ſein Grab geweſen we- er/ vnd er nicht lebendig ans Liecht were kommen/ ſo duͤrfft er ſolch vngluͤck nicht ſehen. Item der H. Job/ der da ſpricht am 6. Wann man meinen jammer auff einer wagen wegen moͤchte/ ſo wuͤrde er ſchwerer ſein dañ der Sand am Meer/ Meine Seele wuͤnſchet erhangen zu ſeyn. Item S. Paulus/ welchen des Sathans Engel mit Feuſten geſchlagen. 2. Cor. 12. Ja der Sohn Gottes ſelbſt/ wie zittert ſein heiliger Leib/ wie zaget ſeine Seele/ wie rufft er: Mein Gott/ mein Gott war- umb haſtu mich verlaſſen? Groͤſte Heiligen haben die groͤſten Anfechtũ- gen erdul- det/ vnnd ſind doch bey Gott in gnaden geweſt. Aus dieſen Exempeln lernen wir/ daß wir nicht die erſten ſeyn/ die mit ſo ho- hen Anfechtungen verſuchet vnd geque- let worden ſeyn/ ſondern daß es auch zu- uor den allerhoͤheſten Heiligen wieder- fahren ſey. Daraus wir den Troſt ſche- pffen ſollẽ/ daß wie jenne in dieſer Todts- noth/ vnd Hellenangſt nicht ſind verlaſ- ſen:

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610, S. 648. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610/672>, abgerufen am 22.11.2024.