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Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.

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Trost wie man sich in Geistliche
lich aus einem kanst trost fassen/ so haflu
darnach aus allen trost. Bete auch offt
denn 88. Psalm/ da wirstu sehen/ wie dein
Hertz darin ist abgemahlet. Daraus du
lernen vnd vernehmen kanst/ daß für dir
auch Leute gewest seyn/ die mit solcher
Seelenangst sind beladen gewest. Gott
hat jnen aber gleichwol wieder geholffen/
vnnd sie wieder erfrewet/ wie dann als
bald der 89. Psalm darauff folget: Ich
will singen von der gnade des Her-
ren
. Das wird an dir auch war werden/
GOtt er-
löset ge-
wißlich
aus der
Hellen-
Angst/ vnd
lesset den
Menschen
nicht da-
rinnen.
das glaube nur gewiß. Dann der Hertz-
plagende vnruhige Geist hat mie geruhet
mit seinen Fewrigen Pfeilen vom anfang
her/ sondern allezeit als der rechte See-
lenfeind die Hertzen geplaget vnd geque-
let mit furcht/ schrecken/ angst/ vngedult/
verborgener innerlicher Lesterung/ zweyf-
fel/ vnglauben/ bösen gedancken/ die im
Hertzen auffsteigen/ wie das vngestüm-
me Meer/ so immer ein Wellen vnd Bül-
gen nach dem andern außwirfft/ daß hie
Ps. 42.eine Tieffe/ vnnd da eine Tieffe brauset/

bald

Troſt wie man ſich in Geiſtliche
lich aus einem kanſt troſt faſſen/ ſo haflu
darnach aus allen troſt. Bete auch offt
denn 88. Pſalm/ da wirſtu ſehen/ wie dein
Hertz darin iſt abgemahlet. Daraus du
lernen vnd vernehmen kanſt/ daß fuͤr dir
auch Leute geweſt ſeyn/ die mit ſolcher
Seelenangſt ſind beladen geweſt. Gott
hat jnen aber gleichwol wieder geholffen/
vnnd ſie wieder erfrewet/ wie dann als
bald der 89. Pſalm darauff folget: Ich
will ſingen von der gnade des Her-
ren
. Das wird an dir auch war werdẽ/
GOtt er-
loͤſet ge-
wißlich
aus der
Hellen-
Angſt/ vñ
leſſet den
Menſchẽ
nicht da-
rinnen.
das glaube nur gewiß. Dann der Hertz-
plagende vnruhige Geiſt hat mie geruhet
mit ſeinen Fewrigen Pfeilen vom anfang
her/ ſondern allezeit als der rechte See-
lenfeind die Hertzen geplaget vnd geque-
let mit furcht/ ſchrecken/ angſt/ vngedult/
verborgener innerlicher Leſterung/ zweyf-
fel/ vnglauben/ boͤſen gedancken/ die im
Hertzen auffſteigen/ wie das vngeſtuͤm-
me Meer/ ſo immer ein Wellen vnd Buͤl-
gen nach dem andern außwirfft/ daß hie
Pſ. 42.eine Tieffe/ vnnd da eine Tieffe brauſet/

bald
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[636/0660] Troſt wie man ſich in Geiſtliche lich aus einem kanſt troſt faſſen/ ſo haflu darnach aus allen troſt. Bete auch offt denn 88. Pſalm/ da wirſtu ſehen/ wie dein Hertz darin iſt abgemahlet. Daraus du lernen vnd vernehmen kanſt/ daß fuͤr dir auch Leute geweſt ſeyn/ die mit ſolcher Seelenangſt ſind beladen geweſt. Gott hat jnen aber gleichwol wieder geholffen/ vnnd ſie wieder erfrewet/ wie dann als bald der 89. Pſalm darauff folget: Ich will ſingen von der gnade des Her- ren. Das wird an dir auch war werdẽ/ das glaube nur gewiß. Dann der Hertz- plagende vnruhige Geiſt hat mie geruhet mit ſeinen Fewrigen Pfeilen vom anfang her/ ſondern allezeit als der rechte See- lenfeind die Hertzen geplaget vnd geque- let mit furcht/ ſchrecken/ angſt/ vngedult/ verborgener innerlicher Leſterung/ zweyf- fel/ vnglauben/ boͤſen gedancken/ die im Hertzen auffſteigen/ wie das vngeſtuͤm- me Meer/ ſo immer ein Wellen vnd Buͤl- gen nach dem andern außwirfft/ daß hie eine Tieffe/ vnnd da eine Tieffe brauſet/ bald GOtt er- loͤſet ge- wißlich aus der Hellen- Angſt/ vñ leſſet den Menſchẽ nicht da- rinnen. Pſ. 42.

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610, S. 636. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610/660>, abgerufen am 22.11.2024.