Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.Von Hoffnung/ wie vnd warumb Dieses muß im Creutz probiert wer- Darumb muß vns Gott Creutz vnd hoffen
Von Hoffnung/ wie vnd warumb Dieſes muß im Creutz probiert wer- Darumb muß vns Gott Creutz vnd hoffen
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Von Hoffnung/ wie vnd warumb
Dieſes muß im Creutz probiert wer-
den. Dann die Anfechtung machet alles
offenbar/ was eines jeden Hoffnung vnd
Zuuerſicht ſey. Da befindet ſichs offt/
daß wir nicht auff GOtt ſelbſt/ ſondern
allein auff ſeine Gaben vnd gluͤck gehof-
fet haben/ vnd auff den Sand gebawet/
ja die Creaturen zu vnſern Gott gemacht
haben. Dann ſo verkert iſt die blinde Na-
tur/ daß ſie an den Creaturen hangen
bleibet/ durch welche ſie doch zum Schoͤ-
pffer ſolten gefuͤhret werden. Dann
Gott gibt darumb dem Menſchen gluͤck
vnd heyl/ daß er dardurch werde vber ſich
gezogen durch die gaben zum Geber/ ja
daß wir lernen GOtt kennen/ lieben/
fuͤrchten/ ehren/ vnd auff jhn allein hof-
fen. Aber die Natur iſt alſo verkert/ daß
ſie auff die Gaben feilet/ wie ein Saw
auff ein Dreck/ vnd des Gebers gar nicht
achtet.
Hoffnung
wird im
Creutz
probiert.
Warumb
zeitlich
gut vnnd
Gaben
gebẽ wer-
den.
Darumb muß vns Gott Creutz vnd
Truͤbſal zu ſchicken/ vnd vns die Crea-
turen wieder nehmen/ daß wir auff jhn
hoffen
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